Gazipaşa - Selinus, Iotape und Kaiser Trajan
Selinus (auch Selinous, griechisch: Σελινοΰς) war eine antike Stadt im „Rauen“Kilikien (Kilikia Tracheia) an der SüdküsteKleinasiens (in der Nähe der heutigen StadtGazipaşa in der Türkei, 9 km östlich der antiken Stadt Iotape).
Über die Geschichteder Stadt bis zur römischen Zeit ist wenig bekannt. 197 v. Chr. wurde sie von Antiochos III. unterworfen. Im Jahr 117 n. Chr. starb dort der römische Kaiser Trajan auf dem Rückweg vom Krieg gegen die Parther. Nach ihm wurde die Stadt in Traianopolis umbenannt, führte aber in derSpätantike, als sie Sitz eines Bischofs war, wieder ihren alten Namen.
Die historische Bedeutung Selinus
269 eroberten die Perser die Stadt, im 5. Jahrhundert wurde sie von den isaurischen Unruhen betroffen. Die Stadt liegt auf einem Berg an der Mündung des Flusses Selinus (heute Musa Çay) und breitete sich in römischer Zeit in die Ebene aus. Es haben sich Reste der Stadtmauer, eines Aquädukts und eines Theaters erhalten. Ein auf einem von Kolonnaden umgebenen Platz stehendes Gebäude (sog. Şekerhane Kiosk), das als Kenotaph Trajans bezeichnet wird, ist in seiner heutigen Form vermutlich seldschukisch, steht aber wohl an der Stelle des Kenotaphs, eines Baues korinthischer Ordnung, von dem zahlreiche Spolien wiederverwendet wurden. Bei der gut erhaltenen Burg auf der Akropolis handelt es sich um eine kleinarmenische Festung des 12. Jahrhunderts.
Quelle: www.wikipedia.de
Zur historischen Person des Trajan:
Marcus Ulpius Traianus (* 18. September 53 in Italica; † 8. August 117 in Selinus,Kilikien) war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Trajan zählt zu den sogenannten Adoptivkaisern. Durch die Eroberung Armeniens, Mesopotamiens und vor allem des Dakerreiches erlebte das Römische Reich unter ihm seine größte Ausdehnung.
Quelle: www.wikipedia.de
Kehr man auf den Schotterweg zurück erreicht man in wenigen Minuten den Burgberg der kleinarmenischen Festungsanlage. Die Zuwegung besteht bis zu den oberen Ruinen und dem Toreingang aus breiten Treppenwegen. Ab dem Toreingang der oberen Hauptburg gibt es keine ordentliche Zuwegung mehr. Bis zum oberen Felsrand (mit Metallgitter eingezäunt) muß man dann über viele Steinbrocken klettern. Auf jeden Fall ist gutes Schuhwerk bei der Begehung angebracht.
Von der oberen Ruine hat man einen atemberaubenden Blick über den Hauptstrand in Richtung Küstenstraße (Richtung Alanya) und in östlicher Richtung auf den 2. Strand mit den Steinplatten. Der Auf- und Abstieg mit einer kleinen Verschnaufpause dauert ca. 1 Stunde.
Wir kehren zur Brücke zurück.
Fährt man die Straße von der Brücke aus entlang des Burgberges (also Ort abgewandt) gelangt man linksseitig zu der Ferienanlage Mus Deniz und nach ca. 1,5 km zum zweiten großen Strand von Gazipasa. Der Strand erstreckt sich ca. 2 km vom Burgberg der kleinarmenischen Festung in östlicher Richtung zum kleinen Metall-Leuchtturm. An der Strandseite des Burgberges befindet sich eine kleine Lokanta. Der Strand ist hier sehr schön sandig. In Richtung Leuchtturm verändert sich der Strand von seiner Beschaffenheit und Struktur. Wir finden hier nur noch riesige übereinander geschobene Steinplatten. Vermutlich befand sich hier auch der alte Hafen.
Ich bezeichne diese Stelle immer als „Badewanne“ und tatsächlich wird dieser Strandbereich auch für allerlei Schwimmübungen genutzt. Es gibt eine Stelle mit einer in das Meer vor gelagerten Steinplattenformation. Zwischen dieser Plattenformation und dem Strand befindet sich eine Ausbuchtung (ähnlich wie ein Pool) mit Ausmaßen von ca. 20 Meter und in der Länge mit ca. 70 Meter mit seitlichem Meerzugang. Auf der einen Seite kann man durch die vorgelagerte Plattenformation ruhig schwimmen und tauchen.
Befindet man sich an der meerseitigen Plattenformation spritzt dann die Gischt des rauen Meeres über einen hinweg. Wir kehren nunmehr zum Kreuzungsbereich der Meerjungfrau zurück. Wir sehen dort
ein großes braunes Hinweisschild Lamus. Das Hinweisschild deutet auf das
Taurusgebirge. Lamus ist heute so gut wie vergessen. Die Stadt ist weder bekannt noch weiß kaum jemand den Weg dorthin. Vor Jahren haben polnische Archäologen ein paar Steinsarkophage freigelegt. Es sollen dort auch Münzen gefunden worden sein. Mit einer kleinen Gruppe hat uns vor Jahren ein alter in den Bergen lebender Türke dorthin geführt. Ich habe nach mehreren Bergtouren den Weg dorthin nie wieder gefunden. Zum historischen Hintergrund von Lamus.
Der Ort ist in der römischen Kaiserzeit als Polis belegt und wurde während der Zeit des Kaisers Gallienus (Stiftungsinschrift) mit einer Stadtmauer befestigt. In der Spätantike und in byzantinischer Zeit war er Bischofssitz. Im 12. Jahrhundert ist er unter dem Namen Lamaws als Teil des Königreichs Kleinarmenien bezeugt. Quelle: www.wikipedia.de
Ausgehend vom Kreuzungsbereich führt die Küstenstraße ist östlicher Richtung in
Richtung Anamur (ca. 80 km). Man erreicht nach ca. 10 km (rechts abbiegen) die alte Ruinenstadt Nephesis (Nephelion) und nach weiteren 10 km (rechts abbiegen) die alte Stadt Antochia ac Cragum (heute Güney).
Ihr Detlef Heinzel