Antiochia - Nach den Seleukiden übernehmen die Römer
- Geschrieben von Portal Editor
Das Reich Alexanders des Großen war an seine Diadochen übergegangen und dabei unter ihnen aufgeteilt worden, dann folgten zeitgeschichtlich als Herrscherdynastie die Seleukiden, einer weiteren Großmacht des Zweistromlandes.
Im Jahre 83 v. Chr. war das restliche Seleukidenreich unter die Macht des Königs von Großarmenien, Tigranes II. des Großen (95–55 v. Chr.) gefallen, doch führte dessen Niederlage gegen den römischen Feldherrn Lucullus zur Restituierung unter Antiochos XIII. Asiatikos (69–64). Nach dessen Ermordung setzte Lucullus’ Nachfolger Pompeius noch im selben Jahre 64 v. Chr. den letzten König Philippus II. (65–64) ab und gliederte den seleukidischen Rumpfstaat in den römischen Staat ein: Antiochia wurde die Hauptstadt der Provinz Syria.
Aufstieg Antiochias zur Metropole Roms
Auf Feldzügen gegen die Parther und dann das persische Sassanidenreich hielten sich römische Kaiser und Feldherren mehrfach in Antiochia auf, so:
Germanicus (verstarb auch in Antiochia),
Lucius Verus zwischen 162 und 166 n. Chr.,
Marcus Aurelius 175/176,
Septimius Severus 198/199,
Caracalla 215,
Severus Alexander 232/233 und
Valerian 254–256 und 258/259.
Insofern konnte sich die Stadt gar als zeitweilige „Hauptstadt“ fühlen.
Der Orontes mit seinem Wasser bildet die Basis der Besiedlung
Erste Dämme zum Aufstauen des Wassers des Orontes wurden laut Strabo bereits durch die Ägypter errichtet. Der Staudamm bei Qattinah, der den See von Homs aufstaut, stammt aus römischer Zeit, wird aber bis heute genutzt. Der Orontes wird von Plinius und Strabo beschrieben.
Als Schlacht am Orontes werden die Schlacht bei Kadesch 1274 v. Chr. zwischen Ramses II. und dem Hethiterkönig Muwatalli II. oder die Schlacht 94 v. Chr. zwischen den Seleukiden Antiochos XI. und Antiochos X. Eusebes bezeichnet.
In den Dionysiaka des Nonnos von Panopolis wird im 17. Gesang berichtet, dass es auf dem Indienzug des Dionysos zur Schlacht mit Orontes, dem Schwiegersohn des Inderkönigs Deriades, kommt. Im Kampf gegen den Gott fällt Orontes und stürzt in den Fluss, der nach ihm seinen Namen trägt.
Kaiserresidenz, ein prächtiges Theater und das Hippodrom
Die Stadt besaß zudem ein prächtiges Theater sowie ein Amphitheater am Fuße des Berges Silphius, die beide durch Gallus renoviert wurden. Es gab zudem eine Straßenbeleuchtung (Libanios, Orat. 11, 267), die nach Ammianus Marcellinus, einem Sohn der Stadt, „mit der strahlenden Helle des Tages wetteiferte“ (14, 1, 9).
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