Museum Alanya - von der Bronzezeit bis Modernlokales
- Geschrieben von Portal Editor
Das Museum in Alanya, das 1967 eröffnet wurde, besteht aus zwei Hauptabteilungen, worin archäologische und ethnologische Schätze ausgestellt sind.
In breiten Schaukästen sind wertvolle Fundstücke aus der alten Bronzezeit, der urartischen, phrygischen, lydischen, griechischen, römischen und byzantinischen Zeit in chronologischer Reihenfolge dargestellt. Diese Fundstücke wurden aus verschiedenen archäologischen Fundstätten Anatoliens hierher gebracht. Auf diese Weise konnte man im Museum eine anatolische Kunstchronologie darbieten und damit die Bedeutung und den geschichtlichen Reichtum dieses Landes hervorheben. Unter den kostbaren Objekten sind besonders sehenswert:
· ein urartiger Gürtel
· phrygische Fibulas (Broschen),
· lydische Edelsteine,
· Lekythosen, Kylixen (griechische Vasenformen) und
· Gefäße aus römischer Zeit.
In der zweiten Abteilung des Museums finden wir ethnologische Schätze, wie regionale Handarbeiten, Handstickereien, historische Männer- und Frauen-kleidung und Waffen, zumeist aus Alanya und seiner Umgebung. Hier erhalten Sie einen Eindruck von den ästhetischen Werken, die türkische Menschen vollbracht haben, und von den unzweifelhaft vorhandenen künstlerischen Talenten dieses Volksstammes. Ein faszinierender Schauraum ist ein altes und originales, aus dem 19.Jahrhundert stammendes alanyanisches Zimmer.
Das Zimmer wurde abgebaut und nach dem Transport ins Museum dort wieder zusammengesetzt. Die Bodenbedeckung und die Fenster zeugen von hoher Zimmermannskunst. Die hölzerne Decke und die Schranktüren stellen Beispiele regionaler Schnitzkunst dar. Andere in den Schaukästen dargebotene Stücke sind Waffen, Gewehre, Pfeile und Bogen sowie Schwerter aus der symanischen Zeit, ein handgeschriebener Koran und einige handgefertigte Tischlerarbeiten. In den Schauräumen und dem Garten des Museums sind zahlreiche Ostotheken ( Urnen, die die Asche Verstorbener enthalten ) verteilt. Diese ästhetisch ansprechenden, meist aus hiesigem Kalkstein gefertigten Objekte sind Beispiele der Begräbnistradition dieses Gebietes. Die hier ansässigen Menschen - im Bewusstsein der Schwierigkeiten beim Ausgraben der felsigen Erde - meißelten den im Überfluß vorhandenen Kalkstein, verbrannten ihre Toten, füllten ihre Asche in die Urnen und verliehen so ihren geliebten Menschen Unsterblichkeit. Im römischen und byzantinischen Zeitalter wurden diese Ostotheken im Stil von Sarkophagen gefertigt. Die meisten von ihnen sind mit Kränzen von Akanthus-Blättern und Lotusornamenten geschmückt. Vereinzelt sind zwischen die Kränze auch Frauen- oder Männerköpfe eingemeißelt. Diese Köpfe tragen die typischen Merkmale kilikischer Bildhauerkunst.
Die Statue des Herakles
Der mythologische Hintergrund
Herakles wird vom Tag seiner Geburt bis zu seinem Tode von Hera mit Hass und Zorn verfolgt. Ihre Feindschaft treibt Herakles schließlich zum Wahnsinn und veranlasst ihn, seine Kinder eines nach dem anderen zu töten. Als Strafe für seine Verbrechen wurde er verurteilt, für zwölf Jahre Eurystheus zu dienen. Wenn er seine Aufgaben mit Erfolg erfüllte, sollte er mit Unsterblichkeit belohnt werden. Für die Erreichung dieses Zieles hatte er zwölf Taten zu vollbringen. Kraft seines Mutes und seiner Stärke bestand Herakles alle ihm gestellten Proben. Als erste Tat musste er den Nemea-Löwen töten und sein Fell stets bei sich zu tragen. Das Fell wurde zu seinem Erkennungszeichen, und als er alle ihm gestellten Prüfungen bewältigt hat, kommt er selbst durch eine Feuersbrunst ums Leben. Diese Katastrophe bewirkte schließlich seine Unsterblichkeit.
Grabstein - Stele
Der Grabstein wurde in der antiken Stadt Hamaxia (Sinekkalesi), 12 km von Alanya entfernt, entdeckt. Er ist aus Sandstein und misst 80 x 55 x 55 cm. Am Fuße des Steins ist eine einzeilige griechische Inschrift zu sehen. Der Inschrift zufolge wurde der Stein für die Familie Trebenis angefertigt. Vater Trebenis und Mutter Nana sind vorne platziert, die hinter ihnen stehenden Figuren sind Kilamaros, Tebenis' Sohn, im Soldatengewand, mit einer Lanze in der Hand, und die Figur an seiner Seite ist seine Schwester, als Symbol der Tugend dargestellt. Die vordere Fassade der Stele ist als ein Naiskos (sakrale Kammer) angelegt und auf dem Architrav der Stele ist ein mit einem Löwen kämpfender Ochse abgebildet. Auf der rechten Seite des Steins kann man Kilamaros, seine Mutter und ein kleines Kind erkennen. Auf der linken Seite sind zwei sich die Hände reichenden Figuren sehen. Die Stele wird der ersten Hälfte des 1.Jahrhundert v.Chr. zugeschrieben.
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