Tahtali – Berg der Götter der griechischen Mythologie?
Unsere Riviera-Tour mit dem Mountainbikern brachte uns erneut zum Tahtali, denn von seinem Gipfel in 2.366 Meter Höhe sollte eine Abfahrt ins Tal über Beycik bis nach Olympos unter Nutzung eines Teilabschnittes des Lykischen Wegs einer der Höhepunkt der Rundtour werden.
Wir hatten im Vorfeld mit der Betreiberfirma der Seilbahn Gespräche hinsichtlich der geplanten Downhill Fahrt wegen des Transports des Sportgeräts geführt und grünes Licht erhalten. Um frühzeitig mit der Gondel zum Gipfel zu gelangen, war eine Zwischenübernachtung in Olympos geplant, die wir in einer der bekannten „Tree House“ Pensionen verbringen wollten.
Während der Vorgespräche mit den dortigen Anwohnern taten sich dann hinsichtlich des Tahtali und der Umgebung von Olympos einige Diskrepanzen auf, die möglicherweise an viele Reisende weitergegeben werden:
Tahtali als Berg der „Götter des Olymp“: Der Name des Tahtali in der antiken Vergangenheit war tatsächlich „Olimpos“, sprich Sitz der Götter. Allerdings war „Sitz der Götter“ ein Begriff, den eine Vielzahl hoher Berge von den Menschen erhielten, die sich bestimmte Naturphänomene einfach auf diese Art erklärten. Also traf dieser Ansatz leider nur bedingt zu, obgleich im Türkischen auch das Wort „Taht“ in der Bedeutung Thron, also Thron der Götter verwendet wird. Wahrscheinlich ist allerdings die Verwendung des Begriffs „tahta“ bei der Namensgebung im Türkischen, was so viel wie „Holztafel oder Holzbrett“ bedeutet.
Olympos als Ort der Austragung der ersten olympischen Spiele: Auch wenn es sich bei Olympos tatsächlich um eine antike Stadt aus griechischer Zeit handelt, so gibt es definitiv keinerlei Anzeichen dafür, das hier die olympischen Spiele ihren Ursprung hatten. Selbst wenn einige Einheimische behaupten, das das dortige Theater auch als Arena verwendet wurde. Dazu fehlt es auch einfach an Platz in dem engen Tal.
Der wahre „Olymp“ als Sitz der Götter in der griechischen Mythologie befindet sich in Griechenland an der Ostküste auf den höchsten Bergen des Landes in der Nähe des Ortes Litochoro, etwa 20 Kilometer südlich von Katerini. Die Mythologie besagt, das man sich den Berg der Götter als Licht erfüllten Platz himmelsnah vorzustellen habe, auf dem die Götter, die Halbgötter, die Abkömmlinge der Götter sowie deren Diener wohnen.
Nach anderen Überlieferungen „lebten“ die Götter nicht auf dem Berg, sondern hielten sich in einer anderen Form ihrer Existenz auf. Wenn man bedenkt, dass Zeus Herrscher über den Himmel und die Erde, Poseidon über die Meere und Hades Fürst der Unterwelt war, würde es auch nicht in das Konzept passen, den Berg Olymp (auf Ebene der Erde – Zeus' Herrschaftsgebiet) als Aufenthaltsort der Götter zu deuten. Vielmehr galt er als Wohnstätte der Götter, als göttlicher Palast, wo man zu Beratung und Schmaus zusammenzukommen pflegte und in dem es genau zwölf Wohnungen gab.
Wie auch immer, hier befindet sich der wahre Olymp mit seinen höchsten Gipfeln, dem Mytikas mit 2.918,8 Metern, dem Skolio mit 2.911 Metern, dem Stefani mit 2.909 Metern, der gelegentlich auch als Thron des Zeusbezeichnet wird und dem Skala mit 2.866 Metern Höhe. Alle Gipfel haben aufgrund der Mythologie schon immer eine starke Anziehungskraft auf Menschen ausgeübt, so das am Olymp heute reger Tourismus herrscht. Natürlich sollte man des Kletterns mächtig sein, denn die Gipfel lassen sich nicht ohne gewisse Kletterkunst und Höhenfestigkeit erreichen, was besonders für den Mytikasgipfel gilt, der nur über einen schmalen Grat namens Kakoskala, vom Skala aus erreicht werden kann.
Trotz der heute gut erschlossenen Bergwelt konnte der Olymp erstmalig im Jahr 1862 von Heinrich Barth bestiegen werden, ohne das dieser jedoch den Hauptgipfel Mytikas bezwingen konnte. Erst 50 Jahre später, am 2. August 1913, wurde durch die Bergsteiger Christos Kakalos, Frederic Boissonas und Daniel Baud Bovy auch dieser Gipfel erstürmt. Ein besonderer Anziehungspunkt für Bergwanderer befindet sich auf dem Nebengipfel Profitis Ilias in Form einer Kapelle.
Aufgrund seiner besonderen Flora und Fauna und der einzigartigen geologischen Felsformationen wurde der Olymp schon 1938 unter Naturschutz gestellt und zusätzlich im Jahr 1981 von der UNESCO zum Biosphärenreservat erklärt.
Gleich , ob nun Sitz der Götter oder Austragungsort der Olympischen Spiele oder nicht, der Berg Tahtali an sich bietet aufgrund seiner Lage an der Küste eine hervorragende Rundumsicht auf das Mittelmeer, die Küstenlinie bis nach Antalya und Finike sowie bis zum Akdag (Uyluk Tepesi) mit seinen 3.024 Metern Höhe gegenüber bei Gömbe.
Wir waren jedenfalls wieder voller Vorfreude, als es mit der Seilbahn endlich auf den Gipfel ging. Trotz der dichten Wolken, die an der Seeseite des Gipfels hingen, waren wir hinsichtlich des Wetters sehr zuversichtlich, was auch die Gipfelkameras am Eingang der Bahn vermittelten: herrlicher Sonnenschein am Gipfel. So konnten dann auch eine Vielzahl an Fotos mit den Bikern gemacht werden, bevor sich dann eine Gruppe auf den Weg hinab vom Gipfel des Tahtali machte.
Tahtalı Seilbahn
Seine unmittelbare Nähe zur Küste des Mittelmeeres macht ihn besonders imposant. Das ist mit 2365 Metern Höhe auch kein Wunder.
Er trägt von November bis in den Juni hinein eine leuchtende Kappe aus Eis und Schnee und bietet dem Schwimmer im Meer einen grandiosen Anblick, halt Ostsee- und Alpen-Feeling an einem Ort. Es ranken sich viele Geschichten um seinen Namen. In derAntike taufte man ihn Olimpos, den Sitz der Götter. Er ist so mächtig und sein Gipfel war in damaliger Zeit schier unerreichbar. Dort oben musste sich, den alten Mythen entsprechend, etwas ganz besonderes abspielen.
Seit dem 17. Juni 2007 kann man das Vergnügen, vormittags das Strandleben und nachmittags die imposante Aussicht von einem hohen Berg zu genießen, gut mit einander verbinden. Eine Seilbahn führt von der Talstation, 8 km von der antiken Ruinenstätte Phaselis entfernt, auf den immerhin 2.365 Meter hohen Gipfel des Tahtalı-Berges.
Als die längste Seilbahn „Europas“ bezeichnet die türkische Presse sie gerne, die neue Seilbahn, mit der Gipfelstürmer den 2.365 Meter hohen Tahtalı Dağ ganz bequem „erstürmen“ können. Über die Frage, ob die Türkische Riviera zu Europa zählt, scheiden sich allerdings die Geister. Doch ein vergnügliches Abenteuer ist die Fahrt mit den modernen Gondeln hinauf auf den Gipfel auf jeden Fall.
Damit ist in der Nähe von Kemer endlich ein Weiteres der touristischen Angebote entstanden, die stets gefordert wurden: Mit der Seilbahn ist eine Attraktion entstanden, die auch im Winter genossen werden kann, nicht zuletzt wegen des Anblicks der schneebedeckten Gipfel in der Umgebung des Berges. Zusätzlich wird man mit Hilfe der 4.350 Meter langen Seilbahn, die in ihren Kabinen 80 Personen befördern kann, auch vier Monate im Jahr Wintersport ausüben können.
Fahrten: Täglich von 09.00 bis 19.00 Uhr
Fahrpreise
Erwachsene retour 25.00 € 40.00 $
Kinder 7-16 retour 12.50 € 20.00 $
Erwachsene einfach 12.50 € 20.00 $
Kinder 7-16 einfach 6.50 € 10.00 $
Kinder bis 6 Jahre fahren gratis
Preise inklusive MWSt.
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