Die Aprikosenstadt Mut - immer ein Erlebnis
Zur Vorbereitung der Paragliding Woche waren wir erneut in Karaman und Silifke, als uns der Landrat der Region unter Hinweis auf die antike Stadt Claudiopolis zum Besuch der Kleinstadt Mut, die für den Anbau der besonders aromatischen Aprikosen (Mut Sekerparesi) bekannt ist, einlädt.
Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns dafür, auch dieses Angebot zu nutzen. Auf der Landstrasse 715, der Hauptverbindungsstrecke von Konya nach Silifke, sind es nur knapp 140 Kilometer bis zur Kleinstadt Mut. Mit seinen 29.500 Einwohnern, der ländlichen Umgebung, die insgesamt nur 64.000 Einwohner zählt, ist Mut ein typisches Beispiel für eine bis heute landwirtschaftlich geprägte Kleinstadt am Fuße des Sertavul Passes gelegen, die auf eine weit zurückreichende geschichtliche Bedeutung verweisen kann, denn der Handel mit Gütern zwischen Konya (und damit der Seidenstrasse) zu den Häfen des Mittelmeeres, hier insbesondere Silifkeund Anamur, verlief entlang des Göksu Nehri über Mut.
Heute gehört die Stadt zum Landkreis Mersin und wird von vielen Küstenbewohnern genutzt, um in den heißen Sommermonaten in die höheren und damit kühleren Regionen in die Berge zu ziehen. In den langen türkischen Sommerferien findet man hier die Bewohner ganzer Straßenzüge aus den Großstädten wie Mersin oder Adana.
Folgt man der Abzweigung des Ermenek Cayi vom Göksu Nehri Richtung Ermenek auf der Landstrasse 340, gelangt man nach etwa 30 Kilometern an den Gezende Stausee, der das Wasser des Ermenek aufstaut und zur Stromgewinnung nutzt. Dieses Wasserkraftwerk, dessen Turbinen in Rumänien gebaut wurden, ist heute ein beliebtes Naherholungsgebiet mit weiten Waldflächen, die Heimat für zahllose Wildschweine und andere Tierarten bildet. Überhaupt lohnen sich die als landschaftlich besonders schön gekennzeichneten Strecken zum Erkunden ganz hervorragend.
Schon zu Zeiten der Hethiter war die Region um Mut bewohnt und so ist es nicht verwunderlich, das auch die Römer hier befestigte Siedlungen anlegten. Eines der bekanntesten Orte ist wohl Claudiopolis in der zunächst mit Cilicia bezeichneten römischen Provinz, der für die Handelskarawanen in zwei Tagesetappen von Silifke aus zu erreichen war. Später wurde die Provinz in Isauria umbenannt, was bis heute einTitularbistum der römisch-katholischen Kirche ist. Man findet noch die Reste des römischen Theaters, der Nekropole sowie einzelne Spolien als Überreste nicht mehr vorhandener Gebäude, wie Ornamente von Säulenresten, Kapitelle und Skulpturen.
Den Römern folgten die Armenier, die dort das armenische Königreich von Kilikien schufen, bis im 13. Jahrhundert die Karamaniden von Karaman aus ein neues Königreich errichteten. Auf diese Zeit gehen zwei bedeutende Bauten im heutigen Mut zurück: Die Moschee Lal Pascha und die roten Minarette (Kizilminare). Der Legende nach soll hier in Mut auch das Grab des Volksdichters Karacaoğlan sein, was aber auch von einigen anderen Orten beansprucht wird.
Uns hat der Abstecher nach Mut sehr gefallen, dies vor allem aufgrund der noch intakten ländlichen Umgebung, so das wir beschlossen haben, schon in Kürze zur weiteren Erkundung und Berichterstattung zurück zu kehren.
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