Die Ruinen des Tokmar Kalesi bei Silifke
- Geschrieben von Portal Editor
Nach dem Besuch des Yilan Kalesi bei Ceyhan und der Burg Lambron bei Camliyaila waren wir zurück nach Tarsus gefahren und nahmen dann die Küstenstraße D 400 in Richtung Silifke über Anamur und Gazipasa nach Alanya, eine zwar kurvenreiche Strecke entlang der Küste, die allerdings sensationelle Ausblicke auf das Meer und einige antikeOrte am Weg eröffnet.
Diese Landstrecke zu befahren ist zwar zeitraubend und teilweise aufgrund der unübersichtlichen Kurven auch durchaus gefährlich, der größere Zeitaufwand lohnt sich alle Mal. Wunderschöne Küstenlandschaft mit einsamen Buchten, die zum Baden oder Verweilen einladen, Klippen und Felsen, die das Meer zum Tosen bringen. Unterwegs trifft man bereits auf die sich im Bau befindliche Schnellstraße, die zukünftig Alanya und Silifke, bzw. Adana miteinander verbinden wird.
Ruinenreste des Tokmar Kalesi erwarten uns
Schon während des Fußwegs entlang des Kale Tepesi, wie die Einheimischen den Burg Berg treffend nennen, der sich an einen Höhenzug des Akçalı Dağları anschließt, eröffnet sich uns der Blick auf die Küste und die flache Bucht von Barbaros Köyü. Auch hier gibt es eine weitere Bezeichnung des Ortes bei der lokalen Bevölkerung mit Tahta Limani, was vielleicht mit dem antiken Hafen Palaiai in Beziehung steht, der etwa 4 Kilometer in östlicher Richtung liegt. In der Kleinasienkarte des Historikers Richard Kiepert ist Tokmar Kalesi als Burg Palaea eingetragen, was die Vermutung zulässt, das die Burg einst zum Schutz des Hafens errichtet worden war oder zumindest dies auch als Nebenaufgabe zu erfüllen hatte. In den Aufzeichnungen des Portolan Rizo aus dem Jahr 1490 wird Tokmar Kalesi als Landmarke erwähnt, hier allerdings unter dem Namen „Lo Chastel Chamandrachi“. Da es bislang keinerlei uns bekannten Untersuchungen in der Festung gegeben hat, sind auch die in der lokalen Bevölkerung vorhandenen Angaben zur Burg mit Vorsicht zu genießen.
Vergleichbare Konstruktion wie beim Bau von Yilan Kalesi
Die polygonalen Festungsmauern von Tokmar Kalesi, die eine Grundfläche von 50 auf 70 Meter umschließen, folgen dem vorgegebenen Gelände wie auch bei anderen Festungen auf Bergspornen üblich. Auf der Nordseite der Festung sind die einstmals der Verteidigung dienenden vier halbrunden Bastionen noch recht gut erhalten, auch wenn die dazwischen liegenden Kurtinen größtenteils eingestürzt sind. Gut erkennbar sind noch die Schießschlitze in den oberen Etagen der Bastionen.
Diese Bauart aus dem Material Kalkstein wurde auch bei den Bastionen eingesetzt. Zinnen und Brustwehren sind im Laufe der Jahrhunderte abgestürzt, auch die Laufgänge kann man lediglich noch vermuten.
Von dem einstmals vorhandenem Zwinger an der Ostseite der Burg sind nur noch die Fundamente der Außenmauern zu erkennen, auch die Haupttorfront und das Tor selbst sind verschwunden. Im Südosten der Festung sind noch Reste eines Wohngebäudes vorhanden, die noch zuzuordnen sind, alle anderen Gebäude sind nur noch als Schutthaufen zu erkennen.
Geographische Lage 36° 15′ 23″ N, 33° 46′ 14″ O
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