Podgorica – Wanderung durch die Albanischen Alpen
- Geschrieben von Portal Editor
Schon während unseres Aufenthalts auf dem Camping Legjenda in Shkoder vor „langen“ Jahren hatten wir Touren ins Cem-Tal unternommen, das fast parallel zum Grenzgebirge zwischen Albanien und Montenegro verläuft.
Wir waren damals dem Flusslauf auf der 2014 asphaltierten Straße bis Tamarë gefolgt, wo wir letztendlich auf die erste Kennzeichnung des neu einzurichtenden Wanderwegs „Peaks oft he Balkans gestoßen waren. Hier hatten wir auch das Ende der bis dahin neu asphaltierten Straße erreicht.
Neuer Grenzübergang zwischen Montenegro und Albanien
Dieser Fahrbahnbelag besteht aus einem Mineralgemisch gebrochenen Natursteinmaterials – Splitt und Schotter. Wassergebundene Decken führen bei fachgerechter Anlage und entsprechender Unterhaltung zu einer ausreichenden Niederschlagsversickerung und haben deswegen einen niedrigeren Abflussbeiwert als Asphaltoberflächen.
Wenn noch dazu helles Steinmaterial benutzt wird, heizen sich solche Oberflächen auch deutlich weniger auf als dunkle Asphaltflächen. Zudem gilt der etwas weichere Belag als gelenkschonender für Wanderer und auch für Pferde, deren Hufe weniger beansprucht werden. Durchaus ökologische Ansätze also auch in Albanien, die hier umgesetzt wurden.
Der neue Grenzübergang rückt nicht nur Podgorica näher ans Kelmend, sondern eröffnet auch eine schnellere Verbindung von der montenegrinische Hauptstadt nach Plav, womit vom Internationalen Flughafen Podgorica das Kelmend und damit auch der Wanderweg „Peak of the Balkans jetzt einfacher erreichbar ist.
Wanderroute “Peaks of the Balkans”
Er führt über zehn Tagesetappen durch Albanien, den Kosovo und Montenegro, die aber alle recht anspruchsvoll sind, so dass es Sinn machen kann, Zwischenetappen einzufügen, wenn man kein erfahrener Langstrecken-Wanderer ist.
Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) arbeitete seit 2006 an der Entwicklung des Bergtourismus in Theth und förderte die Kennzeichnung von Wanderwegen und die Publikation entsprechender Karten und Wanderführer.
Wegeverlauf der einzelnen Routen
Der Weg führt teilweise durch Naturschutzgebiete wie den Nationalpark Theth, Nationalpark Valbonatal, Nationalpark Bjeshkët e Nemuna, das Naturreservat Lumi i Gashi und den Nationalpark Prokletije. Hier die einzelnen Etappen:
Theth (Albanien) – Qafa e Valbonës – Rragam – Valbona: 13,9 km
Valbona – Çerem: 19,8 km
Çerem – Alp Dobërdol: 15,64 km
Dobërdol (Albanien) – Tromeđa – Alp Milishevc (Kosovo): 18,2 km
Milishevc – Rugova-Schlucht – Reka e Allagës: 16,24 km
Reka e Allagës – Pepaj – Drelaj – Dugaiva – Kuqishta (Čakorpass): 23,26 km
Kuqishta (Kosovo) – Babino Polje (Montenegro): 15,8 km
Babino Polje – Hrid – Plav: 20,31 km
Plav – Bor (Berg) – Grlata – Vusanje: 27,4 km
Vusanje (Montenegro) – Qafa e Pejës (Albanien) – Theth: 21,35 km
Es kann also durchaus Sinn machen, lieber eine geführte Tour zu buchen.
Die Grenzübertritte erfolgen nicht auf offiziellen Grenzübergängen. Die nötigen Dokumente müssen zwangsläufig vorab eingeholt werden. Die Markierungszeichen der Pfade sind weiß-rot-weiß in Albanien, rot-weiß-rot im Kosovo und ein roter Kreis mit weißer Mitte in Montenegro.
Einstiegwanderung von Tamarë nach Koshnje und weiter
Aber dazu später mehr.
Tamarë ist ein kleines Dorf und gleichzeitig das Verwaltungszentrum der Region Kelmend. Der Ort mit seinen rund 500 Einwohnern verfügt über eine Schule, ein Gesundheitszentrum, eine Touristeninformation, eine Kirche und eine kleine „Fußgängerzone im Zentrum“, die 2016 neu angelegt worden ist, besonders zur Förderung des Tourismus in der Region.
Im Süden erhebt sich gleich über der Stadt ein 593 Meter hoher Felsen, Beginn eines Bergzugs, der auch auf Höhen deutlich über 1000 m ü. A. ansteigt. In den karstigen Bergen rund um Tamara befinden sich diverse Höhlen, so dass man auch einige Tage vor Ort gut ausgestalten kann. Und die gegrillte Forelle im Ort können wir nur empfehlen.
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