Wanderung durch die Drachenschlucht bei Eisenach
- Geschrieben von Portal Editor
Warum denn in die Ferne schweifen, …. wenn man auch relativ nah eine interessante Wanderung durch eine Klamm unternehmen kann.
Aber wer hat überhaupt schon einmal von der Drachenschlucht gehört? Breitachklamm, Partnachklamm und Höllentalklamm, das sind wohl mit die bekanntesten natürlichen Engpässe beim Wandern, wenn es eine besonders enge Schluchten im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden geht. Der gesamte oder fast der gesamte Talgrund werden von einem Wasserlauf ausgefüllt, darüber oder daneben die touristisch erschlossenen Wanderstege.
Tageswanderung durch die Drachenschlucht
Die eigentliche Drachenschlucht, die an der engsten Stelle nur 68 Zentimeter breit und nur 3 Kilometer lang ist, bildet mit der östlich benachbarten Landgrafenschlucht und der aus dem Johannistal aufsteigenden Ludwigsklamm vielbesuchte Wanderziele, dies vor allem in den Sommermonaten. Wer also den ganzen Tag in der Umgebung wandern möchte oder gar weitere Teilstücke am Rennsteig erkunden möchte, findet hier exzellente Möglichkeiten. Der südliche Zugang zur Drachenschlucht befindet sich am Jagdschloss Hohe Sonne, der nördliche Zugang liegt an der Auffahrt zum Waldhaus Sängerwiese.
Vorbei an den herrlichen Villen der Südstadt Eisenachs, erbaut im Historismus und Jugendstil, erreichen wir unseren Ausgangspunkt der heutigen Wanderung im Mariental. Ausgehend vom Parkplatz Mariental biegt man rechts ein, vorbei an einem Tümpel, in die Drachenschlucht. Parallel zur Schlucht verläuft auf ganzer Strecke die B 19 von Eisenach in Richtung Gumpelstadt und Meiningen. An beiden Hauptzugängen bestehen Parkplätze für Wanderer, die nur die Drachenschlucht erkunden wollen. Aus Sicherheitsgründen wurden weitere Wege angelegt, um ein schnelles Verlassen der Schlucht bei Unwetter oder Unfällen zu ermöglichen.
Historische Informationen zur Drachenschlucht
Bereits 1832 wurde der damals Steingraben genannte Teil des Annathals für Spaziergänger passierbar gemacht und erhielt als neue Fremdenverkehrsattraktion den zugkräftigen Kunstnamen “Drachenschlucht”. Dieser Name stammt vom Eisenacher Stadtpatron, dem heiligen Georg dem Drachentöter. In der örtlichen Variation der Hagiographie kämpft der Hanjörg gegen einen Lindwurm, worauf sich auch das moderne Hanjörgfest bezieht. Dieser Lindwurm soll einst in der engen und nassen Klamm der Drachenschlucht gehaust haben.
Touristische Erschließung und Naturschutzgebiet
Um die Schlucht sicher und begehbar zu machen, mussten Wege und Stufen in den Fels gehauen werden, über viele Meter wurde der Weg mit Holzbohlen und Stegen über den Quellbach fortgeführt. Leider zerstören die Naturgewalten – in der Schlucht entstehende Eismassen im Winter und die bei Unwettern auftretenden Fluten – diese Wegpartien, so dass immer neue Ersatzbauten nötig sind. In der Saison 2009 wurden Gitterroste aus robustem Kunststoff eingebaut und erprobt.
Rundwanderung Drachen- und Landgrafenschlucht: Länge: 11 km / Dauer: ca. 3,5 Stunden
Ganzjährig ist nach Sturm, Starkregen oder durch Vereisung die kurzfristige Sperrung der Drachenschlucht aus Sicherheitsgründen möglich. Bitte fragen Sie im Zweifelsfall bei der Tourist-Information (03691 79230) oder dem Forstamt (03691 26800) nach.
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