Wanderung entlang des Archäologischen Lehrpfads Lohmen
- Geschrieben von Portal Editor
Mitte der neunziger Jahre ebneten Planierraupen das Gelände für den Bau der Reha-Klinik Lohmen, als man auf eine bronzezeitliche Siedlung stieß.
Der Lohmener Hobbymaler Kurt Schwinkendorf hat nach Rekonstruktionszeichnungen ähnlicher Höfe in einem Bild dargestellt, wie diese Siedlung ausgesehen haben könnte. Es war nicht der erste Fund dieser Art in der Region: auf dem Friedhof fand man steinzeitliche Werkzeuge und am Lohmer See vermutet man Reste einer Pfahlbausiedlung.
5.000 Jahre Siedlungsgeschichte in der Region Lohmen
Einige der sichtbaren Hinterlassenschaften wie Großsteingräber, bronzezeitliche Hügelgräber und Grenzsteine sind seit dem 9.9.2001 auf dem mittlerweile fast 30 km langen Archäologischen Lehrpfad dokumentiert. Der Pfad wurde in Zusammenarbeit der Gemeinden Lohmen und Klein Upahl angelegt.
Mit dem Lenzener Steintanz erfasst er auch ein Bodendenkmal aus dem benachbarten Landkreis. Wir wollen heute zumindest ein Teilstück davon gehen, denn unser Ziel heute sind die bronzezeitlichen Hügelgräber in der Lohmer Stüde.
Zwischenziel Lohmer See und dann Hügelgräber Lohmer Stüde
Vom Lohmer See aus sind es etwa 4 Kilometer bis zum Hinweisschild Lohmer Stüde, wo die Betonpiste zu verlassen ist und nach rechts in den Wald abzweigt. Nach etwa einem weiteren Kilometer biegt man nach links in den Wald und erreicht nach weiteren etwa 500 Metern das erste Hügelgrab.
So waren wir denn hinsichtlich des Hügelgrabes bzw. dessen Pflege auch eher enttäuscht, allerdings ging es uns einmal mehr um die Wanderung an sich, was ein wundervolles Erlebnis mit tollen Aussichten auf den Lohmer See sowie auch auf den Garder See belohnt wurde.
Auf dem Rückweg zum Speicher und zur Pfarrhofscheune
In der Pfarrhofscheune - werktags von 8 - 16 Uhr geöffnet - sind eine beeindruckende Holzbalkenarchitektur bis unter das Rohrdach sowie ältere Geräte zur Futterverarbeitung zu besichtigen.
Die anderen Einrichtungen des Dorfes werden im Rahmen von Dorfführungen zugänglich gemacht, bzw. ist deren Besuch auf dem 30 km langen Archäologischen Lehrpfad ein weiteres empfohlenes Wanderziel, was auch für die Dorfkirche gilt.
Das Museum Speicher sammelt, bewahrt und präsentiert auf etwas über 1.000 m² Grundfläche in seinen fünf Gebäuden sowie auf den Lehrpfaden und Freiflächen historische Denkmale, Sachzeugnisse und Dokumente aus der Geschichte des ländlichen Raumes.
Sammlungsschwerpunkte sind Lokale Geschichte, Volkskunde, Arbeits-, Handwerks- und Alltagsgeräte, Spielzeug, Lehr- und Lernmittel, Textilien, Dokumente, Schriftgut, Postkarten, Fotos vor allem aus dem 20.Jahrhundert.
Zu den Besonderheiten zählt, dass das Museum durch die Mitwirkung vieler Einwohnerinnen und Einwohner der Region, der Gemeinde und des Fördervereines Region Güstrow e.V. entstanden ist.
Wichtige Projekte wurden auch durch Landes- und Bundesbehörden gefördert.
Der Speicher in der Chausseestraße - 1910 als Scheune eines Erbpachthofes gebaut - ist von Mai bis Oktober Di - Sa 15 - 17 Uhr geöffnet.
Die Bewohner der Region und ihre Gäste haben Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge aus Alltag, Feld- und Gartenbau und Handwerk zusammengetragen, die die Entwicklung ländlichen Lebens und Arbeitens im Verlaufe des 20.Jahrhunderts seit dem Ausgang des 19.Jahrhunderts widerspiegeln.
Der Eintritt in den Speicher ist frei, aber jede Spende ist willkommen.
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