Wanderung auf dem Böselstein-Rundweg bis Krawinkel
- Geschrieben von Portal Editor
Die Sonne strahlte vom Himmel, trotz der Minustemperaturen und einmal mehr war uns nach einer Wanderung, also schnell den Rucksack, warmen Tee und etwas Proviant gepackt und auf zum Böselstein-Rundweg oberhalb von Bad Bibra.
Mehrfach schon hatten wir von dem Rundwanderweg Böselstein, auch „Spitze Hut Böselstein“ genannt, der zum Aufstieg gehörenden Himmelsleiter und seinen Trockenrasenflächen mit einheimischen Orchideenarten und Silberdisteln sowie der sich ergebenden, eindrucksvollen Rundblicke auf die Orte Steinbach, Kalbitz, Wallroda und Bad Bibra und die dazwischen befindlichen bewaldeten Bachtäler gehört.
Über die Himmelsleiter zum Böselstein-Rundweg
Etwa 200 Meter geht es parallel zur Ortschaft Bad Bibra dann nach rechts stetig ansteigend dem Feldweg (neben dem zerfallenen Gartenhaus) folgend, erreicht man den Waldrand und gelangt so auf dem Böselstein-Rundweg, in den nach rechts eingebogen wird. Unterwegs eröffnen sich immer wieder Ausblicke auf den vor über 1200 Jahren erstmals urkundlich belegten Ort Bad Bibra und seine Umgebung. Auf dem Waldweg entlang wird eine Wegegabelung erreicht, wo man links abbiegt. Weiter geht es an einer Wiese vorbei, ein kleines Stück durch den Wald, der sich unterhalb einer weiteren Streuobstwiese wieder lichtet. Nach links abbiegend gelangt der Wanderer an mehrere Aussichtspunkte bis zum Einstieg in die so genannte Himmelsleiter.
Himmelsleiter Bad Bibra – ein Projekt der Pflege- und Entwicklungskonzeption (PEK)
Die Holzstufen der Himmelsleiter waren längst desolat und längst nicht mehr trittsicher. Stufen fehlten bereits, waren morsch und verwittert, eine Erneuerung dringend nötig. Die Stadt Bad Bibra und die Verbandsgemeinde „An der Finne“ suchten und fanden Unterstützung beim Geo-Naturpark und reichten die Erneuerung des Treppenwegs als Projektvorschlag für eine Förderung im Zuge der Pflege- und Entwicklungskonzeption (PEK) ein.
Projektsachbearbeiterin Toni Wipper erklärt, dass die Erneuerung auch die Besucherlenkung durch das sensible Schutzgebiet ermöglicht. Unmittelbar am Weg befinden sich Orchideenstandorte, und der Abschnitt gehört zum Wegekonzept des Naturparks und der Kommune. Der zeitliche Abschluss des Vorhabens passt auch vor dem Hintergrund, zur baldigen Orchideenblüte - einige Blattstände waren am Weg schon zu sehen - für die Besucher gut gerüstet zu sein.
Julius Bösel – nach der Wanderschaft zum Militär und Tod
Hier, am Lieblingsplatz von Julius Bösel, stellte seine Familie eben jenen Stein im Gedenken an den jungen Mann auf. Noch heute genießen die zahlreichen Gäste im heimischen Forst den Blick in das schöne Tal und die Ruhe, die von dieser Stelle ausgeht.
Seine Arbeit begann beim Bibraer Müllermeister Knoblauch in der Untermühle und führte Bösel während seiner Wanderschaft bis in die Städte Jena, Zeitz, Pegau und Leipzig. Als 21jähriger erhielt er den Gestellungsbefehl zur 8. Kompanie des 32. Infantrieregiments der Garnision Halle, was für den jungen Mann erste Erfahrung mit dem ungeliebten Kasernendrill und Unfreiheit bedeutete. Die folgenden Jahre brachten immer wieder Phasender Unterbrechung im viel lieber ausgeübten Berufsleben, musste Bösel noch einige Male seine Müllerkluft gegen die Uniform tauschen.
Der Stein selber erlebte in jüngerer Vergangenheit viel Aufregendes. Einst wurde er zerbrochen, fast vom Gras überwachsen von zwei jungen Biberaer Männer im Unterholz gefunden. Sie erkannten, dass es sich hier um Geschichte der Stadt handelt, so brachten sie den Stein mit dem Moped und Anhänger zu Dr. Kuminek. Bei ihm im Garten stand der Stein, der später restauriert wurde, bis er dann nach der Wende wieder an seinen zugedachten Platz zurückkehren konnte. Der neu aufgestellte Gedenkstein „Böselstein“ steht auf 281,5 m über dem Meeresspiegel und ermöglicht einen schönen Blick auf Bad Bibra.
Zurück am Rundweg zweigt nach gut 300 Metern links talwärts der „Alte Naumburger Weg“ ab. Dieser Schotterweg führt wieder ins Tal bis zur B 176 (Kreisverkehr).
Weiter geht es bis zum Ort Krawinkel
Krawinkel wurde erstmals 1351 als Crawinkil urkundlich erwähnt, als Ort im Krähenwinkel, als das Stift Bibra diesen Ort von den Vögten von Weida erhielt. Nach dem Ort benannte sich das Adelsgeschlecht Krahwinkel.
Die Schreibweise des Ortsnamens lautete nach dem Amtserbbuch von 1550 Krohwingkel, Krohewingkel und Krohewinckel. Im Ort lebten damals 13 besessene Mann, darunter zwei Anspänner.
Durch den Ort Krawinkel geht es bis zur Statue „Leda und der Schwan“, wo wir nach links dem hier ausgeschilderten Weg zurück nach Bad Bibra folgen. Nach etwa 1,5 Kilometern knickt der Weg scharf nach rechts und gleich wieder nach links. Hier ist Vorsicht geboten, denn es geht sehr steil bergab. Nach etwa 4 Kilometern erreichen wir entlang des alten Bahndamms wieder unseren Ausgangsort Bad Bibra.
Bitte lesen Sie auch:
Schaurig-Schön – der Zentralfriedhof von Wien
Museen in Izmir - das archäologische Museum
-
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra -
Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra Böselstein-Rundwanderweg bei Bad Bibra
https://www.alaturka.info/de/wandern/6874-wanderung-auf-dem-boeselstein-rundweg-bis-krawinkel/amp#sigProId83bbcffb1e