Die Kämpfe um Anerkennung Fragen der Vergleichbarkeit

Kämpfe um Anerkennung

8. Öffentliche Veranstaltung in der Reihe - BEGEGNUNGEN in Geschichte und Gegenwart: DEUTSCHLAND und die TÜRKEI

Im Zentrum der Veranstaltungsreihe steht der Versuch, in der deutschen Migrations Gesellschaft Wege zu finden für eine, bei unterschiedlichen Zugehörigkeiten, gemeinsame, verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit dem Holocaust, anderen Völkermorden und staatlichen und kollektiven Gewaltverbrechen. In diesem Sinne haben wir in den vorhergehenden Veranstaltungen den Holocaust und den Völkermord an den Armeniern in Bezug gesetzt. In der letzten Veranstaltung wollen wir die Auseinandersetzung ausweiten auf weitere von deutscher Seite begangene Verbrechen, den während des NS verübten Völkermord an den Roma und Sinti und den Völkermord an den Herero und Nama.

Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Hamburg

70 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz scheint eine differenzierte Aufarbeitung und Erinnerung an den Holocaust etabliert, die die deutsche Politik und Teile der Öffentlichkeit bisweilen selbstzufrieden zelebrieren. Jürgen Zimmerer wird zeigen, dass in der Erinnerung an deutsche Massengewalt eine Lücke klafft: Weder der Genozid an den Herero und Nama, noch einer der anderen kolonialen Gewalttaten des Deutschen Reiches findet offizielle Anerkennung und Gedenken. Zu den weit reichenden Folgen dieser Amnesie gehört eine Verharmlosung von Rassismus und seiner vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichenden Kontinuitäten.

Vortrag von Prof. Dr. Micha Brumlik, Berlin

Die In-Bezug-Setzung verschiedener Völkermorde wirft notwendigerweise immer auch die Frage auf, nach dem Ziel, den Chancen und den Problemen hinsichtlich des Vergleichens oder In-Bezug-Setzens dieser Völkermorde. Micha Brumlik wird, u.a. mit Blick auf die Singularitätsthese und die Beiträge der postkolonialen Theorie, die geschichtspolitischen Debatten zur Anerkennung und Vergleichbarkeit der Völkermorde an den Herero und Nama, an den europäischen Juden und Roma und Sinti und an den Armeniern untersuchen und diskutieren.

Völkermorde des 20. Jahrhunderts

Zum Umgang mit differierenden Erinnerungskulturen in der multi-ethnischen Gesellschaft

Freitag, 9. Mai 2014 | 19:00 h | Werkstatt 3, Nernstweg 32-34, Hamburg- Altona

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