Die Stadt Edessa stand zeitweilig im Mittelpunkt der antiken makedonischen Kultur. Schon in prähistorischer Zeit wurde das Land von Menschen bewohnt und erlebte während der Herrschaft der Makedonier eine Blütezeit.
Edessa war bis in das 6. Jahrhundert v. Chr. die erste Hauptstadt des Königreiches Makedonien. Die Überreste der antiken Stadt finden sich südöstlich der heutigen Stadt. Die Hauptstadt des Königreiches Makedonien wurde im weiteren Verlauf nach Vergina verlegt. Mit der makedonischen Niederlage gegen das Römische Reich 168 v. Chr. in der Schlacht von Pydna verlor Edessa wie der Rest Makedoniens seine Unabhängigkeit. 148 v. Chr. wurde die Stadt Teil der römischen Provinz Makedonien.
Die Gestalt der Wasserfälle von Edessa veränderte sich im Laufe der Zeit. Bis Ende des 14. Jahrhunderts sammelte sich das Wasser in einem kleinen See im Westen der Stadt. Nach einem Erdbeben oder einem starken Unwetter ergoss sich das Wasser durch die Stadt bis zu einem Abgrund, an dem sich dann die heutigen Wasserfälle bildeten. Viele Besucher des 17. und 18. Jahrhunderts beschrieben die Stadt als einen hohen Felsen, von dem viele Wasserfälle hinunterstürzen. 1963 führten Bauarbeiten der griechischen Stromgesellschaft am Wasserkraftwerk Agras am Fluss Edessa westlich der Stadt dazu, dass die Wasserfälle zu versiegen drohten. Die Bürger von Edessa protestierten dagegen heftig und zwangen am 19. August 1963 durch erhebliche Proteste zur Einstellung der Bauarbeiten.
Einmal in Thessaloniki auf den Spuren der Römer unterwegs, gab es natürlich auch immer wieder Verweise auf die Vorgeschichte der Region, die unter Alexander dem Großen wohl ihren Höhepunkt hinsichtlich Ausweitung und Bedeutung, erleben durfte.
Historische, sonnengebleichte Ruinen reichen bis in den tief blauen Himmel, während das Ägäische Meer sich an der scheinbar endlosen Küstenlinie entlangstreckt.
Auch das kommende Wochenende deutete wieder wolkenlosen Himmel und damit sehr angenehme Tagestemperaturen an, so machte Toni vom Camperstopp Zampetas in Thessaloniki den Vorschlag, doch am Samstag in die Bergregion von Orma zu fahren.
Trotz der dunklen, schnell heraufziehenden Gewitterwolken wollte Daniel uns noch das idyllische Dörfchen Kato Vermio vorstellen, etwa 24 Kilometer von Veria entfernt in Imathia, Provinz Zentralmakedonien, liegend.
Wir hatten Daniel, einem aus Barcelona stammenden Spanier, im Rahmen der Veranstaltung "Grappadestillation" in Platamonas kennen gelernt, der uns während der Gespräche auch von seinem Start-up Unternehmen für Outdooraktivitäten in Naoussa berichtet hatte.
Während des Besuchs des wirklich sehenswerten Museums von Vergina waren wir einige Male auf den so genannten Stern von Vergina gestoßen, dem sechzehnstrahligen Sonnensymbol, das uns zunächst auf der großen, goldenen Aschenkiste Philipps II aufgefallen war.