Serbien - Kreuzfahrten auf der Donau und Städtetouren
Die touristischen Hauptziele in Serbien sind vor allem die Hauptstadt Belgrad sowie die weiteren Großstädte Novi Sad, Niš, Kragujevac und Subotica, aber auch kleinere Städte wie Jagodina, Užice, Požarevac sowie zahlreiche Kurorte, darunter Vrnjačka Banja und Sokobanja, oder die Gebirge Kopaonik und Zlatibor sowie die Donau, die mit Kreuzfahrtschiffen und Booten befahren wird. In der Vergangenheit war Serbien häufig Grenzland wichtiger Imperien. So verlief einst die Grenze zwischen Westrom und Ostrom an der Drina entlang durch serbische Gebiete. An Save, Donau und entlang der Via militaris lagen mehrere bedeutende römische Legionslager (Singidunum), Großstädte (Sirmium, Viminatium) und Kaiserresidenzen (Sirmium, Naissus, Mediana, Felix Romuliana) der Spätantike. Die Architektur in Serbien ist genauso vielfältig wie die Geschichte des Landes. Bedeutend ist die byzantinische Baukunst, vor allem in den zahlreichen serbischen Klöstern, von denen einige in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen wurden. Als wichtigste Mäzene der Architektur traten insbesondere die Mitglieder der Nemanjiden-Herrscherdynastie auf. Seit der Errichtung der Grabeskirche des dynastischen Gründers Stefan Nemanja im Kloster Studenica wirkten alle weiteren serbischen Könige als Förderer der Künste und insbesondere der religiösen Architektur. Die Freskenmaler entwickelten daraus einen besonderen Stil und einen bestimmten Inhalt, der sich sowohl von der Thematik in den serbischen Kirchen des 13. Jahrhunderts als auch vom ikonographischen Gehalt jener großen Ensembles unterscheidet, die um die Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden, sichtbar abgrenzt. In der zur sogenannten Palaiologische Renaissance gehörenden Milutinschen Malerschule arbeitete ein ganzes Heer von Malern, von denen sich die Namen der griechischen Hofmaler Michail Astrapas und Eutychios überliefert haben, an der Freskengestaltung der zahlreichen Stiftungen Milutins in Serbien, Thessaloniki, Konstantinopel, dem Heiligen Berg Athos und Jerusalem. Außerdem besteht in Serbien eine reichhaltige „Independent“-Musikszene, die an die Jugendszenen im ehemaligen Jugoslawien anknüpfen kann, die zur Zeit des Milošević-Regimes zurückgedrängt worden waren. Darunter befinden sich Electronica-Acts wie Darkwood Dub oder Indie-Rock-Combos wie die Partibrejkers. Bekannte populäre serbische Sänger verschiedener Genres sind Đorđe Balašević, Lepa Brena, Neda Ukraden, Željko Joksimović, Mile Kitić, Aca Lukas, Marija Šerifović, Zdravko Čolić und Ceca.
Einmal mehr auf der Autobahn von Izmir in Richtung Augsburg unterwegs, hatten wir für den diesmaligen Zwischenstopp zur Übernachtung während der etwa 2.400 Kilometer langen Fahrtstrecke die zweitgrößte Stadt in Serbien, Niš an der Nišava, ausgewählt.
Nach der Einladung zum Camper Club Treffen am Donauufer bei Smederevo hatten wir Belgrad auf schmalen Neben- und Landstraßen verlassen, die uns zunächst hoch über die Donau führte.
Die historische Altstadt von Belgrad, heute Großteil des Stadtteils Stari Grad, war noch bis 1850 fast deckungsgleich mit dem gesamten Stadtgebiet, sprich eigentlich eine Kleinstadt.
Wir waren mächtig beeindruckt von der Größe der Festungsanlagen, die aus der Ferne vom gegenüber liegendem Ufer der Save aus betrachtet zunächst eher unscheinbar erschien.
Oft schon sind wir durch Serbien gefahren, haben gemeinsam mit Dusan vom Camperstopp Belgrad auch hier die noch bestehenden Schäden der Konflikte während des so genannten Balkankrieges in der Hauptstadt gesehen, die wohl als Mahnmale erhalten bleiben sollen.
Für Sultan Mehmed II. waren – nach dem Fall von Konstantinopel – Belgrad und der Abschluss der Eroberung Serbiens die Voraussetzung zum Griff nach Mitteleuropa.
Nach einigen Tagen organisatorischer Büroarbeit in Deutschland sollte es über Brunn am Gebirge (weiterführende Gespräche zur Errichtung eines Camper Platzes) bis nach Belgrad gehen, wo eine Zwischenübernachtung angedacht war.
Vom 6. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. wanderten thrakische und skythische Stämme in die Region um das moderne Belgrad ein, die eine erste Befestigung im 3. Jahrhundert v. Chr. anlegten.
Während der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts galt für Singidunum eine Periode des Friedens: Die Stadt bekam den Status einer römischen Kolonie, was ihre Autonomie nochmals stärkte.
Singidunum war einst der Name der antik römischen Stadt an der Mündung der Save in die Donau, die wir heute Belgrad nennen. In der Zeit des römischen Imperiums war Singidunum Bestandteil der Defensivbefestigungen entlang des Donaulimes.
Und auch wenn das Schild im Hintergrund etwas anderes vermuten lässt, wir sind tatsächlich in Belgrad unterwegs und haben in Dusan, dem Betreiber des Stellplatzes im Stadtzentrum einen Tourguide gefunden, der uns auf seine Art einen ersten Überblick zu Belgrad vermittelt, im quietschgelben Oldtimer-Cabrio, ein Genuss.
Nach unserer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch das Zentrum von Belgrad im beeindruckenden Cabriolet von Ducan hatten wir vereinbart, die Burganlage selbst zu erkunden und dann später zu Fuß zum Camperstopp Station 38 - Camping Center Belgrad zurück zu gehen.
In der Fortsetzung unserer Projektarbeit waren wir nach einem Zwischenaufenthalt mit ersten Gesprächen zur Einrichtung von Camperplätzen in Brunn am Gebirge nach Belgrad weiter gefahren.
Wie bereits im Text zum Weihnachtsmarkt von Alexandroupoli angesprochen, hatten wir uns für die erste Nacht unserer Rückreise von Österreich kommend in eine Pension in Morović eingebucht, die wir im Internet gefunden hatten.
Die Fahrt in den Norden sollte uns diesmal über Skopje, Nis und Belgrad entlang der Hauptroute E 75 oder A1 / E 70 über den Balkan in das serbische Vojvodina führen, neben dem uns bisher unbekannten Campingplatz Zasavica auch in die Stadt Sremska Mitrovica, das einst Standort eines römischen Kaiserpalastes mit Festung war und mit Sirmium bezeichnet wurde.
Auf der Suche nach weiteren Stationen im Rahmen der Camper-Route waren wir auf dem idyllischen Campingplatz Zasavica auf Jovan getroffen, der auch bereit war uns seine Stadt Sremska Mitrovica, die früher im Deutschen mit Syrmisch-Mitrowitz bezeichnet wurde, zu zeigen.
Unser erster Rundgang durch Sremska Mitrovica hatte uns auch in das Büro von Vlada (im Bild links) geführt, der als örtlicher Architekt gemeinsam mit Jovane und einigen anderen engagierten Bürgern bereits einige Veränderungen im Stadtbild umsetzen konnte, um das noch überwiegend triste Bild Sremska Mitrivicas zu verbessern.