Zypern liegt im Nordosten des Levantischen Meeres. Die Entfernung zur Südküste der Türkei beträgt ca. 68 km, zur Westküste Syriens ca. 95 km und zur Nordküste Ägyptens ca. 325 km. Zypern liegt auf der Anatolischen Platte und wird geographisch zu Asien gezählt. Vom Südrand Zyperns bis nach Rhodos erstreckt sich der Zypernbogen als Plattengrenze zwischen der Anatolischen und der Afrikanischen Platte. Die Insel ist seit 1974 de facto geteilt. Der Süden wird von der Republik Zypern beherrscht, die völkerrechtlich weiterhin die ganze Insel umfasst (außer den britischen Militärbasen Akrotiri und Dekelia). Der Nordteil steht jedoch unter Kontrolle der Türkischen Republik Nordzypern, welche nur von der Türkei anerkannt wird, die dieses Gebiet 1974 militärisch besetzte, nachdem griechische Putschisten den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollten. Zwischen den beiden Gebieten liegt eine Pufferzone, die als „Grüne Linie“ (Green Line/πράσινη γραμμή/yeşil hat) auch die Hauptstadt Nikosia teilt und von der Friedenstruppe der Vereinten Nationen in Zypern (UNFICYP) überwacht und verwaltet wird.
Seit der Teilung der Insel setzte man häufig Nordzypern gleich mit Zerfall und Geisterstädten. Längst überholt, wovon wir uns selbst überzeugen konnten. Mehr und mehr öffnet sich der Inselnorden behutsam dem Tourismus.
Im Rahmen unseres Projekts "Verständigungs- und Kulturreise entlang Römischer Straßen" hatten wir auf Einladung der Gemeinde Korucam / Kormacit die Möglichkeit auch einige Tage auf Nordzypern (türkisch-zypriotisch) zu verbringen.
Von Kormacit aus waren wir zu den antiken Ruinen der Stadt Soli aufgebrochen, einer Stadt, deren Spuren bis in das 11. Jahrhundert vor Christus zurück zu verfolgen sind.
Wilbrand von Oldenburg, einst Bischof von Paderborn und Utrecht, unternahm zwischen 1211 bis 1212 als Hildesheimer Domherr im Auftrag Kaiser Otto IV. zur Vorbereitung seines Kreuzzugs eine Erkundungsreise durch das Heilige Land, wobei er insbesondere auch Kilikien und Zypern erforschte.
Natürlich waren wir gespannt darauf, wohin uns die Einladung nach Nordzypern führen würde, denn nie zuvor hatten wir von einem Dorf namens Koruçam oder Kormacit gehört.
Einer der absoluten Höhepunkte der Region Zypern ist wohl unumstritten der bildhübsche Hafen von Girne / Kyrenia, der für seinen geschichtlichen Hintergrund aber vor allem aufgrund seiner fast perfekten Form weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt ist und sich dabei auch noch faszinierend vor dem beeindruckendem Hintergrund der Besparmak Berge (Fünf Finger Gebirge) präsentiert.
Mit dem Standort direkt an der Hafeneinfahrt von Girne / Kyrenia vermittelt die in ihrer jetzigen Form aus dem 15ten Jahrhundert stammende Festung den Eindruck einer bedeutenden und uneinnehmbaren Festung, die ihre Bürger zu schützen weiß.
Eingebettet in das wunderhübsche Bergdorf Bellapais, hoch in den Fünf-Finger-Bergen, liegt die Abtei “Bellapais”. Man sagt heute, das der Name Bellapais ursprünglich aus dem Französischen (Abbaye de la Paix) stammen würde und “Kloster des Friedens” bedeute.
Neben den Festungen Kantara und Buffavento wurde auch St. Hilarion, heute im Volksmund „Schloss der 1000 Gemächer“ genannt, ursprünglich als Wachturm mit Nebenanlagen errichtet, um frühzeitig vor Piraten gewarnt zu werden, die vom 7ten bis zum 10ten Jahrhundert eine Reihe von schweren Überfällen auf Zypern und die Küste Anatoliens unternommen hatten.
Im Rahmen eines kleinen Tagesausflugs fahren wir aus der Stadt Girne auf Zypern hinauf in das idyllische Dorf Karaman, etwa 500 Höhenmeter oberhalb der Stadt.
Die Burg Buffavento ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg im Pentadaktylos-Gebirge in Nordzypern, die neben Kantara und St. Hilarion eine von drei Burgen im Pentadaktylos Gebirgszug ist.
Verstärkt hatten wir Anfragen unserer Leser hinsichtlich möglicher Überfahrten und Zielorte auf der Insel Zypern erhalten, wohl auch aufgrund der direkten Anbindung per Fähre von Alanya aus.
Etwa acht Kilometer nördlich von Famagusta und zwei Kilometer westlich von Salamis liegt das St. Barnabas-Kloster und die Grabstätte, wo der Märtyrer Barnabas als zypriotischer Nationalheiliger verehrt wird.
Im Rahmen unserer Erkundungstour durch Nordzypern hatten wir auch die Ruinenstadt Salamis bei Famagusta angefahren, die ab dem 11. Jahrhundert v. Chr. die Führungsrolle unter den zypriotischen Stadtkönigtümern inne hatte.
Famagusta - Gazimağusa bietet in seiner historischen Altstadt mit den antiken Stadtbefestigungen, Wehranlagen, Moscheen und der Kathedrale eine herrliche Gelegenheit zum Schauen und Flanieren.
Seine 330 Sonnentage im Jahr machen die Mittelmeerinsel Zypern ganzjährig für Touristen aus aller Welt attraktiv. Die Wassertemperaturen an den Badestränden rund um die Insel sind im gesamten Jahr so hoch, das selbst im Winter ein Bad im Mittelmeer möglich ist.
Die Selimiye Moschee ist eine der bedeutensden Moscheen auf Nordzypern, denn in ihr werden fast allen großen moslemischen Feste zelebriert, die der Kalender aufzeigt.
Im Rahmen unseres Projekts besuchen wir auch Lefkosa / Nikosia, die immer noch geteilte Hauptstadt Zyperns, die gleichzeitig auch die größte Stadt auf der Insel Zypern mit etwa 73.000 Einwohnern ist.
Der Eigentümer und Planer dieses zweigeschossigen Wonhauses aus dem 19ten Jahrhundert war Dervis Pascha, der Herausgeber der ersten türkischen Tageszeitung auf Zypern.