Das Rheinland-Pfalz ist mit seiner über 2000 Jahre römischen Vorgeschichte reich an kulturellen Schätzen in Trier und Mainz. Zahlreiche Städte im Land gehen auf eine römische Gründung zurück. So hinterließen die Römer einige bedeutende Bauten und eine Vielzahl archäologisch nachgewiesener Relikte.
Im Mittelalter waren es deutsche Könige und Kaiser, Erzbischöfe und Kurfürsten sowie zahlreiche andere auf dem Gebiet des heutigen Landes herrschende Reichsstände und Burgen, die eine Vielzahl von historisch bedeutenden Bauwerken, wie in Cochem, Burg Eltz, Lahneck und Ehrenbreitstein hinterließen.
Rheinland-Pfalz gehört zu den waldreichsten Ländern in Deutschland, da die Wälder hier rund 42 Prozent der Landesfläche bedecken, wodurch sich unendlich lange Wander- und Radrouten ergeben, siehe Moselradweg! Nicht zu vergessen: die grüne Hölle des Nürburgrings - wohl eine der bekanntesten Rennstrecke der Welt.
Unser Besuch der Stadt Koblenz führte uns auch zur Balduinbrücke, eine steinerne Bogenbrücke über die Mosel, die als älteste erhaltene Brücke der Stadt gilt. Der erste Bau der Balduinbrücke war unter Kurfürst Balduin von Luxemburg um 1342/1343 begonnen worden.
Unsere Tage in Koblenz waren, wie es sich leider so oft zeigt, viel zu knapp bemessen, denn eigentlich hatten wir den Aufstieg zur Festung Ehrenbreitstein als Wanderung gedacht, die uns gleichzeitig noch auf weitere Sehenswürdigkeiten unterwegs treffen lassen sollte.
Ein Treffen mit Freunden hatte uns erneut in die Umgebung von Koblenz gebracht, klar dass wir die Gelegenheit nutzen wollten, auch den Koblenzer Weihnachtsmarkt oder besser einige der über die Stadt verteilten Adventsmärkte aufzusuchen.
Vielschichtige Berichte um den so traditionsreichen Nürburgring, der berüchtigten Nordschleife mit seiner Renngeschichte, vor allem der Formel 1 und des Musikfestivals "Rock am Ring", haben in den letzten Jahren für eher negative Schlagzeilen einer wunderbaren Region gesorgt, die damit zu Unrecht etwas an den Rand gerückt wurde.
Nach einem ereignisreichen Tag mit vielen tollen Gesprächen und Hunderten von historischen Motorrädern anlässlich des Kölner Kurs an der Grand-Prix-Strecke des Nürburgring, verbunden auch mit vielen Erinnerungen an die eigenen Motorrad-Erlebnisse, war es Zeit für die Rückfahrt nach Essen.
Die legendäre Nordschleife des Nürburgrings wurde in den 80er Jahren als zu unsicher für die Formel 1 eingestuft –populärstes Negativ-Beispiel war wohl der Unfall von Niki Lauda im Jahr 1976 – weshalb die Formel 1 ab 1977 nur noch auf dem Hockenheimring fuhr.
Einmal mehr waren wir in Cochem an der Mosel gelandet, nach einem kurzen Zwischenstopp an der Nordschleife des Nürburgrings, wo wir uns zunächst bei einer köstlichen Eiscreme in einem der vielen Ufercafes nieder ließen.
Der so genannte Regierungsbunker im Ahrtal nahe des liebenswerten Weinortes Dernau galt einst als das geheimste Bauwerk in der jungen Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zu Zeiten des Kalten Krieges.
Termine in Koblenz und in der Nähe von Frankfurt hatten uns zwecks Übernachtung nach Lahnstein gebracht, hoch über dem Rhein und der Lahn, was wir am nächsten Morgen mit Blick auf die ziehenden Wolken über dem Rhein noch bewundern sollten.
Bei den Planungen zur Bundesgartenschau 2011 stand Koblenz vor einem Problem, das es auch in Köln im Jahr 1957 zur dortigen Bundesgartenschau zu bewältigen gab, denn wie könnten die weit auseinander liegenden Kernbereiche der Schau auf der linken Rheinseite mit denen auf dem Ehrenbreitstein verbunden werden.
Die Basilika St. Kastor liegt inmitten einer Grünanlage gleich hinter dem Deutschen Eck, der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit von Koblenz, einmal abgesehen von der Mündung der Mosel in den Rhein.
Seit einigen Jahren sind wir mit Frank und seiner Frau befreundet, die neben den Weinanbauflächen auch eine kleine Pension in Dernau betreiben und seit einigen Jahren auch recht erfolgreich wirklich erlesenen Wein in der Türkei produzieren.
Die Geschichte der heutigen Stadt Koblenz ist eine sehr Wechselhafte und bis in die Moderne gekennzeichnet von kriegerischen Auseinandersetzungen bei zahlreichen Grenzkonflikten sowie einem damit einhergehenden, großen baulichen Wandel, auch bedingt durch Kriegsschäden.
Zunächst eher etwas unangenehm aufgefallen waren uns während der Fahrt die vielen Traktoren, wirklich uralte Fahrzeuge waren darunter, die auf der kurvenreichen Strecke des Ahrtals den doch sehr starken Freizeitverkehr an dem Wochenende arg verlangsamten.
Von Dernau kommend hatten wir das Ahrtal passiert, waren dann in das sehenswert lebendige Eifelstädtchen Adenau hinein und auf der Trierer Straße bis zum Parkplatz neben der Brücke direkt an der Einfahrt zur Nordschleife weiter gefahren.
Sommerzeit – Ferienzeit, so auch im Haus von Brita in Albertshofen. Und da sowieso in unseren Köpfen schon lange die grundsätzliche Idee bestand, einmal weiter Richtung Norden Deutschlands eine Reise am Rhein entlang zu fahren, sind schnell konkrete gemeinsame Ziele abgesteckt, die wir in den kommenden Tagen erfahren wollen.
Natürlich war der Besuch der uralten Kaiserstadt Speyer von den eindrucksvollen Bildern des Kaiserdoms geprägt, der imposant und mächtig den Mittelpunkt der Stadt bildet.
Der Nürburgring und seine Umgebung hat neben der legendären Konzertreihe „Rock am Ring“, den verschiedensten Veranstaltungen im Rennsportgeschehen auf der Grand Prix Strecke und auf der Nordschleife auch noch etwas zu bieten, was vielen Besuchern noch immer entgeht:
Der Rhein ist für Deutschland der vielleicht wichtigste Fluss, der zudem wie kein zweiter den Wandel vom Nationalstaat zu einem einigen Europa versinnbildlicht.