Kyrenia, im Türkischen Girne, ist eine Hafenstadt mit mehr als 33.000 Einwohnern in der Türkischen Republik Nordzypern. Im 10. bis 9. Jahrhundert v. Chr. wurde Keryneia eines der neun Stadtkönigreiche auf Zypern. Damals war das unabhängige Keryneia unter der Herrschaft eines namentlich nicht genannten Dynasten, der zusammen mit anderen Stadtkönigen Zyperns im dritten Diadochenkrieg auf der Seite des Antigonos I. Monophthalmos gegen Ptolemaios I. stand. Doch eroberte Seleukos I., Verbündeter des Ptolemaios, im Jahr 315 v. Chr. die Stadt. Im Jahr 312 v. Chr. wurde das dynastische System in Keryneia durch Ptolemaios aufgelöst und die Stadt samt ihrem Gebiet unter die Kontrolle des salaminischen Königs Nikokreon, eines ehemaligen Kampfgenossen Alexanders des Großen vor Tyros und Verbündeten des Ptolemaios, gestellt. Möglicherweise unter dem römischen Kaiser Claudius erhielt die Stadt ein Aquädukt; die Stadt wird auch in einer Inschrift aus flavischer Zeit erwähnt. Ob sie den Status einer civitas innehatte, ist nicht gesichert. In frühchristlicher Zeit wurde die Stadt unter dem Namen Kyrenia Bischofssitz. Bekannt wurde die Stadt bei Archäologen und Althistorikern durch das Schiff von Kyrenia, das sich im Schiffswrack-Museum der Stadt befindet. Das knapp 15 m lange Schiff sank um 300 v. Chr. Unter dem byzantinischen Kaiser Alexios I. Komnenos wurde die Burg ebenso stark ausgebaut, wie St. Hilarion und Kantara auf dem Karpas, da man in Konstantinopel fürchtete, es könne zu einer Invasion der Insel durch die Seldschuken kommen, die bereits weite Teile Kleinasiens erobert hatten.
Von Kormacit aus waren wir zu den antiken Ruinen der Stadt Soli aufgebrochen, einer Stadt, deren Spuren bis in das 11. Jahrhundert vor Christus zurück zu verfolgen sind.
Wilbrand von Oldenburg, einst Bischof von Paderborn und Utrecht, unternahm zwischen 1211 bis 1212 als Hildesheimer Domherr im Auftrag Kaiser Otto IV. zur Vorbereitung seines Kreuzzugs eine Erkundungsreise durch das Heilige Land, wobei er insbesondere auch Kilikien und Zypern erforschte.
Natürlich waren wir gespannt darauf, wohin uns die Einladung nach Nordzypern führen würde, denn nie zuvor hatten wir von einem Dorf namens Koruçam oder Kormacit gehört.
Einer der absoluten Höhepunkte der Region Zypern ist wohl unumstritten der bildhübsche Hafen von Girne / Kyrenia, der für seinen geschichtlichen Hintergrund aber vor allem aufgrund seiner fast perfekten Form weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt ist und sich dabei auch noch faszinierend vor dem beeindruckendem Hintergrund der Besparmak Berge (Fünf Finger Gebirge) präsentiert.
Mit dem Standort direkt an der Hafeneinfahrt von Girne / Kyrenia vermittelt die in ihrer jetzigen Form aus dem 15ten Jahrhundert stammende Festung den Eindruck einer bedeutenden und uneinnehmbaren Festung, die ihre Bürger zu schützen weiß.
Eingebettet in das wunderhübsche Bergdorf Bellapais, hoch in den Fünf-Finger-Bergen, liegt die Abtei “Bellapais”. Man sagt heute, das der Name Bellapais ursprünglich aus dem Französischen (Abbaye de la Paix) stammen würde und “Kloster des Friedens” bedeute.
Neben den Festungen Kantara und Buffavento wurde auch St. Hilarion, heute im Volksmund „Schloss der 1000 Gemächer“ genannt, ursprünglich als Wachturm mit Nebenanlagen errichtet, um frühzeitig vor Piraten gewarnt zu werden, die vom 7ten bis zum 10ten Jahrhundert eine Reihe von schweren Überfällen auf Zypern und die Küste Anatoliens unternommen hatten.
Im Rahmen eines kleinen Tagesausflugs fahren wir aus der Stadt Girne auf Zypern hinauf in das idyllische Dorf Karaman, etwa 500 Höhenmeter oberhalb der Stadt.
Die Burg Buffavento ist die Ruine einer mittelalterlichen Gipfelburg im Pentadaktylos-Gebirge in Nordzypern, die neben Kantara und St. Hilarion eine von drei Burgen im Pentadaktylos Gebirgszug ist.
Verstärkt hatten wir Anfragen unserer Leser hinsichtlich möglicher Überfahrten und Zielorte auf der Insel Zypern erhalten, wohl auch aufgrund der direkten Anbindung per Fähre von Alanya aus.