Letzte Chance Augsburger Theater "Letzte Heimat"!

Augsburger Theaterprojekt

Die Abenddämmerung bricht leise herein, während drei junge Männer auf einer kurz gemähten Wiese sitzen und bedächtig singen. Sie sind von Grabsteinen umgeben, die bereits lange Schatten werfen.

Ramo Ali, ein den Kriegsgeschehnissen entflohener Syrer, steht am Ende des Liedes auf und beginnt aus seinem Leben und seiner Begegnung mit dem Tod zu erzählen.

So beginnt das Theaterprojekt der Regisseurin Susanne Reng, die sich im Rahmen ihres Projekts mit unterschiedlichen Begegnungen mit dem Thema Tod auseinandersetzt. Ramo Ali ist in dem Stück einer von 26 Laienschauspielern, die beim diesem Theaterprojekt mit dem Titel "Letzte Heimat" mitmachen. Die Laienschauspieler kommen unter anderem aus dem Senegal, aus der Mongolei, aus Peru, aus Deutschland, sie sind Buddhisten, Muslime, Juden oder Katholiken und zwischen neun und 83 Jahren alt.

Mit Beginn der Proben zu diesem außerordentlichen Projekt hatten wir bereits einen kurzen Artikel veröffentlicht. Jetzt, nach ausverkauften Premieren- und Festaufführungen neigt sich das Theaterprojekt langsam seinem Ende zu. Noch wenige Tage sind die Laienschauspieler an verschiedenen Stationen auf dem Friedhofsgelände zu erleben und ihre ganz persönlichen Begegnungen mit dem Thema Tod mitzuerleben. Schon seit vielen Jahren beschäftigt sich Regisseurin Susanne Reng auch mit dem Thema Tod und dem Umgang mit dem Tod in anderen Kulturkreisen. Dieses Thema auch noch mit einer interkulturellen Laienschauspieler Gruppe zu erarbeiten, wobei jeder Einzelne zunächst auch bereit sein muss, seine eigene Geschichte vor anderen Menschen zu erzählen, ist dabei besonders hoch einzuschätzen.

So wird beim Friedhoftheater in Augsburg auch erklärt, wie ein Leichenbestatter selbst einmal beerdigt werden will. Oder warum es zwischen einer deutschen Krankenschwester während ihres Dienstes und einem Sterbenden eines anderen Kulturkreises manchmal Berührungsängste gibt. Jeder der Schauspieler bringt sich und seine Erfahrungen in das Theaterprojekt ein. Und jeder ist daran im Laufe der Proben und Aufführungen ein Stück weit gewachsen.

Das Theater endet für Schauspieler und Besucher in der Aussegnungshalle des Friedhofs Göggingen. Fast automatisch beginnen die Gedanken um den eigenen Tod zu kreisen, soweit man die Gedanken auch von sich weisen mag. Beim dem sich anschließenden Leichenschmaus können Zuschauer und Schauspieler miteinander ins Gespräch kommen und sich fragen, ob wir Menschen zumindest im Tod vielleicht alle eine gemeinsame Heimat finden können.

Aufführungen LETZTE HEIMAT in Augsburg

Wo: Friedhof Göggingen um 19.00 Uhr (Eingang Apprichstrasse): Do 31.07.14, Sa 02.08.14, So 03.08.14, Do 07.08.14 und Fr 08.08.14

Kartenvorbestellungen unter Tel. 0821 444 2995 (Junges Theater Augsburg)

Abendkasse an den Aufführungstagen von 15.00 bis 18.00 Uhr: 0176 26537238

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