Kulturministerium streicht Kompositionen von Fazil Say

Fazil Say ist wohl die bekannteste Persönlichkeit aus der Türkei im Bereich der klassischen Musik, aber seit der Gezi-Proteste ist er auch ein scharfer Kritiker der regierenden islamisch-konservativen AKP-Partei des jetzigen Präsidenten Erdogan.

Heute hat dastürkische Kulturministerium nun zwei Kompositionen des Starpianisten Fazil Say aus dem staatlichen Orchester-Jahresprogramm gestrichen, wie der Weltstar über Twitter mitteilen lies.

Fazil Say nutzte den Twitter account auch um nach dem Grund der Entfernung seiner Kompositionen zu fragen. Bislang steht eine Antwort noch aus. Die Zeitung "Radikal" hatte unter Berufung auf eine Kulturwebseite berichtet, dass das "Präsidiale Symphonieorchester" zwei Kompositionen Say´s habe spielen sollen. Nach bislang unbestätigten Angaben hatte dann das Ministerium dem Orchester nahe gelegt, das geplante musikalische Programm zu ändern.

Fazil Say hatte im vergangenen Jahr mehrfach das befohlene, harte Vorgehen der Polizei gegen die Demonstranten der so genannten Gezi-Bewegung verurteilt. Ein speziell komponiertes Gezi-Konzert war im Mai des Jahres in Wien aufgeführt worden. Im vergangenen Jahr war Fazil Say von einem Berufungsgericht zu einer Bewährungsstrafe wegen Beleidigung des Islams verurteilt worden. Seine kritischen Botschaften über dem Nachrichten-Kurzdienst Twitter seien angeblich Islam beleidigend.