Vermisste Deutsche nach Rafting-Tour in der Türkei - Rettungsarbeiten nach weniger als 24h abgebrochen!

Auf dringenden Wunsch der engsten Angehörigen der Familie Kühl / Kramer veröffentlichen wir diesen Hilferuf in der Hoffnung auf eine breite Unterstützung aus der lokalen Bevölkerung und den Neuansiedlern, den Druck auf die Behörden so zu verstärken, das die Suche nach der vermissten Kerstin bis zu deren Auffinden fortgesetzt wird.

Von mehreren Rafting Touren ist uns das Gelände am Alara Fluss gut bekannt und somit klar, das nur eine intensive Suche mit vielen Personen und technischer Ausrüstung zum Erfolg führen kann. Auch eine Hundestaffel könnte sicherlich sehr hilfreich tätig sein.

Hier der Aufruf der Familie Kühl / Kramer:

Sehr geehrte Damen und Herren,
bitte helfen Sie uns nach der Suche unserer Mutter Kerstin (50). Sie hat am Mittwoch, den 04.07.2012 gemeinsam mit meiner Schwester Kati (31) und meinem Bruder Marvin (17) an einer Rafting-Tour, die durch den Veranstalter Öger Tours angeboten und begleitet wird, auf dem Alara Fluss in der Türkei teilgenommen und wird seit dem Kentern des Bootes an einem Hang mit starker Strömung vermisst.

Nach Aussage von meinem Bruder waren die Sicherheitsmaßnahmen mangelhaft, da u.a. der Helm von meiner Mutter viel zu groß für ihren Kopf war und auch der Sitz der restlichen Schutzausrüstung nicht geprüft wurde. Das Boot war durch den Guide – der sich nicht mehr im Boot befand – nicht richtig gesichert, das Sicherungsband hat sich gelöst und ist in den Stromschnellen geraten und gekippt, so dass die Insassen flussabwärts gezogen wurden. Meine Schwester und mein Bruder konnten sich – sowie auch die anderen Personen – nach einiger Zeit ans Ufer retten. Nur unsere Mutter bleibt vermisst. Lediglich ihre Schuhe, ihre Weste und ihr Helm wurden im Fluss vorbeischwimmend gesichtet.

Die Polizei hat lediglich die Namen der Teilnehmer und keine Zeugenaussagen aufgenommen. Es gibt einige Verletzte mit Blessuren, Prellungen, Knochenbrüchen und Schürfwunden. Auch meine Geschwister waren im Krankenhaus, weil meine Schwester eine Verletzung am Bein hatte und mein Bruder stark unter Schock steht.

Der Veranstalter Öger Tours zeigt sich wenig bis gar nicht kooperativ. Deutschsprachige Angestellte reden im Beisein meiner Schwester auf Türkisch und auch die Suchaktionen sind nicht umfassend. Ein Entgegenkommen hinsichtlich der Aufenthaltsverlängerung – bis unsere Mutter gefunden wurde – wäre lediglich vergünstigt möglich. Der Rückflug konnte nach Aussage von Öger Tours kostengünstiger umgebucht werden.

Da das Gelände von Wald umgeben und der Fluss insgesamt 20 km umfasst, hoffen und vermuten wir, dass sie sich im Waldgelände befindet. Hubschrauber mit Wärmebildkameras sind bisher nicht im Einsatz und auch die Anzahl an Tauchern ist übersichtlich.

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Wir haben daraufhin sofort eine türkische Anwältin eingeschaltet, die sich heute Nachmittag (05.07.) mit folgender Mail zurückmeldet:

Liebe Frau Kramer,
es tut mir sehr leid. Ich hoffe, dass sie noch gerettet werden kann. Ich habe direkt mit Herrn Konsul Urbschat gesprochen, er verfolgt die Sache auch sehr eng.
Die Rettungsarbeiten wurden gestoppt. Aber das Konsulat hat mit dem Landsrat in Alanya gesprochen. Der Landsrat wollte anweisen, dass die Rettungsarbeiten doch wieder aufgenommen werden.
Nach Information Ihrer Schwester, sind die Rettungsarbeiten im Fluss doch wieder angefangen.
Ich werde bei der Gendarmerie wieder anrufen. Der Offizier gerade war nicht auf dem letzten Stand.
Die Rettungsarbeiten sollten nach zwei Flussfahrten durch die Gendarmerie abgebrochen werden. Im Wald wird nicht gesucht. Auch Taucher kommen nicht zum Einsatz, da das Wasser aufgrund der Stromschnellen und des steinigen Grundes zu gefährlich für einen Einsatz unter Wasser ist. Ein Hubschraubereinsatz ist angeblich in dem Gelände nicht möglich, da es in einem Tal liegt.

Bitte helfen Sie uns!

Kristin Kramer

Kontakte und Hilfsangebote bitte über: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Wir leiten alle Informationen weiter!

Leider hat sich der bereits befürchtete tödliche Unfall mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt bestätigt, denn nach nunmehr doch fortgesetzter 14-tägiger Suche, die auch ein Umleiten eines Teils der Wassermassen des Alara Flusses umfasste, wurde eine Frauenleiche etwa 4 Kilometer flussabwärts der Unfallstelle gefunden. Der Leichnam wurde zur gerichtsmedizinischen Untersuchung nach Antalya überstellt.

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