Skutarisee - aus geologischer Sicht betrachtet ein junger See
- Geschrieben von Portal Editor
Anders als der tektonisch angelegte und geologisch uralte Ohridsee ist der Skutarisee in Albanien zumindest geologisch betrachtet sehr jung. Seine heutige Form, als flacher aber flächenmäßig großer See, hat sich mehr oder weniger erst innerhalb der letzten 18.000 Jahre eingestellt.
Während der Eiszeit waren alle umliegenden Gebirge teilweise stark vergletschert, daher war der See auch während der Eiszeiten stark abhängig von den Abflüssen der damaligen Flusssysteme. Auch heute noch speisen die Zuflüsse des Dinarischen Hochgebirges den Skutarisee.
Auf unserem Weg in den Süden hatten wir am Tag zuvor Omis verlassen, waren dann über Dubrovnik und Podgorica in Montenegro nach Albanien gefahren. Leider war kurz vor der Grenze zu Albanien ein Lastwagen auf der schmalen Straße hinter Podgorica umgekippt, wodurch die Straße über Stunden gesperrt war. Somit verzögerte sich unsere Ankunft am See auf den frühen Abend, der, ohne Mondschein, tiefdunkel war. Noch in der Nacht begann es zu regnen, was sich den gesamten folgenden Tag so fortsetzen sollte. Zeit zu recherchieren und den Mailverkehr zu aktualisieren. Halt, ..... es war schon fast wieder Abend, als dann doch noch, auch wenn nur für wenige Minuten, die Sonne durchbrach und einige herrliche Aufnahmen des Skutarisees sowie der Bergmassive im Hintergrund erlaubte.
Der Skutarisee, auch Shkodrasee genannt, ist der größte See auf dem Balkan. Die hier verwendete Bezeichnung hat der See nach dem früher verwendeten italienischen Namen der an der Südostspitze des Sees gelegenen albanischen Stadt Shkodra. Der See liegt im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien, das über etwa ein Drittel der Gesamtfläche des Sees verfügt. Nach Südwesten ist er durch das bis zu 1.600 Meter hohe Gebirge Rumija von der nur 20 Kilometer entfernt liegenden Adria getrennt, während sich an der Nordostseite ein weit gedehntes, teilweise versumpftes Flachland anschließt.
Der Skutarisee ist 48 Kilometer lang und bis zu 14 Kilometer breit. Er liegt in einem tektonisch entstandenen Polje und ist im Durchschnitt etwa 368 km² groß. Der Wasserspiegel des Sees schwankt stark, je nach Jahreszeit um bis zu 5 Meter. Dies führt ebenfalls zu einem starken Schwanken der Oberfläche, die zwischen 370 km² im Sommer und 540 km² bei Hochwasser nach der Schneeschmelze betragen kann. Die durchschnittliche Höhe über dem Meeresspiegel beträgt 7 Meter. Die Wassertiefe beträgt häufig nur 5 bis 9 Meter. Einige unterirdische Quellen, auch Augen genannt, aus denen der See unter anderem gespeist wird, sind bis zu 44 Meter tief. Dabei ist die Wasserzufuhr durch die Verkarstung der Landschaft sehr komplex. Selbst die unterirdische Quellen gehören mit zum Speisungssystem, da einige Flussläufe wie die Cijevna teilweise im Untergrund verschwinden.
Der Hauptzufluss ist die Morača auf montenegrinischer Seite, die den See zu 60 Prozent speist. Der Abfluss zur Adria bildet die Buna, die fast auf ihrer gesamten Länge die Grenze zwischen Albanien und Montenegro markiert. Entlang des südwestlichen, montenegrinischen Ufers liegen einige kleine Inseln wie Beška, Moračnik, Starčevo oder Grmožur, auf denen sich verschiedene kleine Kirchen und Burgruinen befinden. Etwa in der Mitte des Nordostufers befindet sich ein schmaler Arm, der rund 15 Kilometer weit ins Land hineinreicht, in Albanien Bucht von Hoti genannt.
Das Seebecken ist ein sensibles Ökosystem, das über 20 endemischen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat bietet. Wichtig ist der Skutarisee vor allem als Rast- und Brutplatz für Zugvögel aus Nordeuropa. Sie überwintern am See oder nutzen ihn im Frühjahr auf ihrem Zug als Rastplatz. Der montenegrinische Teil des Skutarisees wurde 1983 zum Nationalpark erklärt und 1996 in die internationale Ramsar-Liste schützenswerter Feuchtgebiete aufgenommen. 2005 wurde auch der albanische Teil als Naturreservat unter Schutz gestellt.
- Regen am Skutari See Regen am Skutari See
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https://www.alaturka.info/de/albanien/shkoder/3007-skutarisee-aus-geologischer-sicht-betrachtet-ein-junger-see#sigProId47d36a6229
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