Albanien – von Skhoder über Tirana zur Farma Sotira
- Geschrieben von Portal Editor
Nur noch wenige mit dem Wohnmobil im Rahmen eines Sommerurlaubs erreichbare Ziele in Europa gelten als bislang wenig entdeckt und bieten damit nicht nur Erholung und Entspannung, sondern auch noch ein wenig Abenteuer und viel Neues zu entdecken: Albanien gehört zweifelsfrei dazu.
Wir fahren zunächst in Richtung "Han i Hotit", dem Grenzübergang zwischen Albanien und Montenegro. Schon von weitem ist das riesige, steinerne Kreuz hoch oben am Berg zu erkennen, das als Wegweiser dienen kann. Schnell steigt die Straße auf fast 800 Meter an, wir stoppen unterwegs einige Male, um den wundervollen Blick auf den See von Shkoder zu genießen.
Die Cem Schlucht – tiefe Einblicke in das Tal des Kelmend Gebirges
Am Dorf Rrapsh öffnet sich zunächst das breite Hochtal im Karstgebirge bis sich am anderen Ende abrupt das bis zu 600 Meter tiefe Tal des Cem anschließt. Der Ausblick, der sich dem Besucher hier eröffnet, ist mit Sicherheit eine der eindrucksvollsten Attraktionen der Region.
Weit unten die Cem-Schlucht mit ihren steilen Felswänden, rundherum die beeindruckende Bergwelt des Kelmend und dahinter die Gipfel im nördlich angrenzenden Montenegro. Unbeschreiblich, dieser Blick ins Tal hinein, fast fühlt man sich an den Grand Canyon versetzt. An einem Parkplatz, der mit Glasbodenbalkonen ausgestattet ist, hat man die schönsten Blicke hinein in die Schlucht – ein obligater Fotostopp.
Zwischenstopp auf dem Campingplatz Legjenda
Camping Legjenda liegt nahe dem Grenzübergang mit Montenegro: Muriqan, auf dem Weg nach Ulcinj, 1 km vom Shkodra-See (Liqeni i Shkodërs) liegt er nur 18 km von der Adria entfernt.
Nach der Durchquerung der Stadt Shkoder, sieht man auf der linken Seite die Festung Rozafa (Kështjella Rozafa), der Campingplatz befindet sich direkt unterhalb der Festung Rozafa rechts. Zum Baden bietet sich die nah gelegene Adriaküste oder der interessant gestaltete Pool des Campingplatzes an.
Festung Rozafa – ein Fußweg führt hinauf zur Festung
Die Festung Rozafa zählt heute zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten Shkoders und kann gegen geringes Entgelt besichtigt werden. Der Fußweg hinauf zur Burg dauert vom Campingplatz Legjenda aus wenige Minuten, führt zunächst entlang der Hauptstraße und dann die Festungsstraße hinauf. Mit Ausnahme der nach wie vor soliden Befestigungsmauern, die hauptsächlich aus venezianischer Zeit stammen, sind die meisten Gebäude innerhalb der Burg, zu denen auch die umgewidmete Kirchenmoschee St. Stephan zählt, zerstört oder verfallen. Der Zugang zur Burg führt durch mehrere Tore und die wuchtige Außenmauer. Das davon eingeschlossene Areal umfasst drei Höfe, die durch gesicherte Mauern voneinander abgetrennt waren. An mehreren Stellen kann die Außenmauer bestiegen werden, wovon man die Aussicht über die Stadt Shkodra und den Shkutarisee genießen kann.
Über den Komani Stausee in das Valbona Tal
Echtes Abenteuer bieten die Fähren des Komani-Stausees, die den Nordosten Albaniens mit der Stadt Bajram Curr und der Region von Tropoja erschließen. Kleinere Boote und Fähren bringen Personen und Waren zu abgelegenen Dörfern, die oft weit entfernt hoch über dem See liegen, aber nur übers Wasser erreichbar sind. Die Fahrt mit der Fähre zum Valbona Tal dauert rund zweieinhalb Stunden und ist wegen der Passagen zwischen hohen Felswänden und durch enge Schluchten, die an norwegische Fjorde erinnern bei den noch wenigen Touristen sehr beliebt. Unser Fazit: Es ist in jedem Fall eine absolut sehenswerte Tour über den Komani-Stausee, gleich ob man mit dem eigenen Fahrzeug oder nur als Passagier auf der Personenfähre den Stausee überquert, so wie es auch einige internationale Wanderer taten, denen wir auf der Überfahrt begegnet waren. Alle wollten in das Valbona Tal, dem Beginn des Fernwanderwegs Peaks oft he Balkan.
Von Shkoder nach Tirana – Kruja am Wegrand
Auf halbem Weg nach Tirana liegt die Festungsanlage Kruja, die sich südlich an das Zentrum von Kruja mit dem ihrem fast osmanischen Basar anschließt. Die Burg liegt auf einem auf allen Seiten steil abfallenden Felsgebiet, der von Ost nach West wie das herumliegende Gelände leicht abfällt. Durch die steilen Felsen auf allen Seiten gab es nur zwei Zugänge zur Festung.
Im Westen ist der Festung unterhalb der Felswand ein kleiner Zwinger vorgelagert, der durch einen schmalen Gang zwischen Tekke und Hamman erreicht werden kann. Dort befindet sich auch eine Quelle, von der sich der Name der Stadt Kruja ableitet. In der Festung befindet sich das Museum zur albanischen Nationallegende Skanderbeg, ein Verteidiger gegen die vorrückenden Osmanen im Mittelalter.
Hotel Baron – für Camper geöffnete Stellplätze
Weiter geht es in Richtung Tirana, wo wir einen Zwischenstopp am Hotel Baron einlegen, um von dort die albanische Hauptstadt zu erkunden.
Neben den sicheren Stellplätzen am Hotel gibt es jeden Tag um 10.00 Uhr eine Stadtführung entlang der Relikte aus kommunistischer Zeit unter Enver Hoca. Auch Spaziergänge an die Seen von Tirana sind ab Hotel Baron zu empfehlen! Im Sommer bringt die Gondelbahn Dajti Ekspres Besucher in kurzer Zeit auf den Hausberg Dajti, der den Blick über die Stadt ermöglicht.
Burganlage Petrela – Köstlichkeiten belohnen den Aufstieg
Bekannt ist der Ort Petrela insbesondere wegen seiner Burg, die im 14. Jahrhundert Teil des Verteidigungssystems des albanischen Fürsten und Nationalhelden Skanderbeg im Kampf um Freiheit gegen die Osmanen war. Die Burg liegt auf einem spitzen Berg westlich des Dorfes, das gesamte Erzen-Tal überblickend. Von hier aus wurden die Verkehrswege über den Krraba-Pass kontrolliert. Die ersten Befestigungen stammen wahrscheinlich aus dem 3. Jahrhundert aus römischer Zeit, so finden sich heute noch Spuren ihrer Befestigungen vor Ort. Die kleine Festung geht auf Kaiser Justinian zurück, der den Felsen befestigen ließ, um Dyrrhachium, das heutige Durres, von dieser Seite aus zu schützen. Das älteste, noch existierende Gebäude ist der Turm, dessen untere Teile bis in das 5. Jahrhundert zurück geht.
Maßgeblich unter dem türkischen Sultan Mehmeds II, der seit der Einnahme Konstantinopels und weiterer Teile des Balkans für das Osmanische Reich den Beinamen „der Eroberer“ trägt, konnte die Ausdehnung des Osmanischen Reiches befördert werden. Während mehrerer Feldzüge gegen die Festung von Kruja in Nordalbanien ließ er 1466 die Stadtmauer des einstigen Römerkastells wieder auf- und ausbauen. Der Ort erhielt deshalb seinen heutigen Namen „Elbasan“, was auf Türkisch „starke Festung“ bedeutet.
Ein sehr idyllisches Fleckchen Erde, das sicherlich nicht nur zum Wandern einlädt, so unsere übereinstimmende Meinung, zumal es bis zur Farma Sotira nicht mehr weit ist, einer Pferdefarm, die sich auch dem Camper Tourismus geöffnet hat. Und neben den Pferdekoppeln und guter Küche eigener Produkte auch für Outdoorfreunde attraktive Ziele bietet, ob nun per Mountainbike oder zu Fuß.
Finden Sie zahlreiche weitere besuchenswerte Zielorte auf alaturka.info. Und wer Albanien lieber in der Kleingruppe erkunden möchte, findet auch hier ein interessantes Programm.
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