Kleiner Stadtrundgang Berlin als Tagesausflug
Unseren Besuch bei Claudia und Heinrich nutzten wir auch zu einem Tagesausflug nach Berlin. Erster Punkt auf der Liste unserer Ziele war das Pergamon Museum auf der Museumsinsel, wozu auch die Alte Nationalgalerie (im Bild) zählt.
Wir waren mächtig überrascht, das es bereits um die frühe Uhrzeit unseres Eintreffens eine gewaltige Menschenschlange gab, die auf Einlass ins Pergamon Museum wartete. Etwa drei Stunden Wartezeit würde die jetzige Menschenschlange im Hof bedeuten, so das Fachpersonal der Alten Nationalgalerie, Zeit die wir dann doch lieber in der Stadt verbringen wollten. Pergamon Museum, ... wir sehen uns später!
Der Berliner Dom, der offiziell Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin heißt, ist eine evangelische Kirche auf dem nördlichen Teil der Spreeinsel, eine der größten protestantischen Kirchen Deutschlands und die größte Kirche Berlins. Der 1894 bis 1905 nach Plänen von Julius Raschdorff in Anlehnung an die italienische Hochrenaissance und den Barock errichtete Dom gehört zu den bedeutendsten protestantischen Kirchenbauten in Deutschland. Die Gesamthöhe beträgt heute 116 Meter auf einer jetzigen Grundfläche von etwa 73 × 93 Metern (ursprünglich 73 × 114 Meter vor Abriss der Denkmalskirche). Die Kuppel hat eine Scheitelhöhe von 74,8 Metern bei einem Durchmesser von 33 Metern. Ein durchaus beeindruckendes Gebäude! Dahinter im Bild der Fernsehturm.
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts gestaltete Karl Friedrich Schinkel den Vorgängerbau des Doms im Stil des damals modernen Klassizismus, das Innere in den Jahren 1816/1817, das äußere Erscheinungsbild in den Jahren 1820/1821. Zu klein, wie König Friedrich Wilhelm IV empfand, der heutige Dom bietet etwa 1650 Sitzplätze. Die Orgel in der Predigtkirche stammt aus der Orgelbauwerkstatt Sauer, der Orgelprospekt von dem Bildhauer Richard Moest. Das Instrument wurde zeitgleich mit dem Dom entworfen und realisiert. Mit ihren 7269 Pfeifen (113 Register, vier Manuale zuzüglich Pedal) ist sie die größte vollpneumatische hochromantische Orgel und war seinerzeit die größte Domorgel in Deutschland.
Über etliche allerdings nicht gezählte Stufen gelangt man auf die Aussichtsplattform der Domkuppel. Der Blick auf die Spree sowie die Museumsinsel ist nicht nur beeindruckend schön, sondern zeigt auch den immer noch anhaltenden massiven Bauprozess nach der Maueröffnung. Baukräne, wohin das Auge blickt.
Das Alte Museum, bei seiner Eröffnung hieß es Neues Museum, dann bis 1845 Königliches Museum, wurde 1825 bis 1830 von Karl Friedrich Schinkel im Stil des Klassizismus errichtet. Es beherbergt heute die Antikensammlung der Staatlichen Museen zu Berlin. Das denkmalgeschützte Bauwerk gehört zu den bedeutendsten des Klassizismus und gilt als ein Höhepunkt im Schaffen Schinkels. Es ist Teil des Gebäudeensembles auf der Museumsinsel, das 1999 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
Der Checkpoint Charlie war einer der bekanntesten Berliner Grenzübergänge durch die Berliner Mauer zwischen 1961 und 1990. Er verband, in der Friedrichstraße zwischen Zimmerstraße und Kochstraße (beim gleichnamigen U-Bahnhof), den sowjetischen mit dem US-amerikanischen Sektor und damit den Ost-Berliner Bezirk Mitte mit dem West-Berliner Bezirk Kreuzberg. Der Kontrollpunkt wurde im August 1961 infolge des Mauerbaus eingerichtet, um die Grenzübertritte des westalliierten Militärpersonals, der Sowjetischen Militärverbindungsmission (SMM) und ausländischer Diplomaten erfassen zu können. Heute ist Checkpoint Charlie ein touristisches Highlight jeden Berlin Besuchs.
Im Verlauf unserer Reisen haben wir uns bereits einige monumentalen Werke des Bildkünstlers Assisi angesehen. Gleich neben dem Checkpoint Charlie gibt es eine weiteres 180° Bild des Künstlers, das eindrucksvoll den Blick hinter die Mauer zeigt. Fast lebensecht wird eine Situation in Personen und Gegenständen gezeigt, die den Schrecken der Mauer in seiner ganzen Tragweite zeigt.
Hier pulsiert das Leben wie sonst nirgends. Wohl tausende Menschen passieren heute täglich das Brandenburger Tor, ob nun als Tourist, auf dem Weg von oder zur Arbeit oder als Straßenkünstler irgendwo auf dem Pariser Platz, der den Abschluss des Boulevards "Unter den Linden" bildet. Auf der Westseite des Tores liegt der Platz des 18. März, an dem die Straße des 17. Juni beginnt, die den Tiergarten durchquert.
Das Brandenburger Tor wurde in den Jahren von 1788 bis 1791 auf Anweisung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. von Carl Gotthard Langhans errichtet und ist wohl das bekannteste Wahrzeichen und nationales Symbol, mit dem viele wichtige Ereignisse der Geschichte Berlins, Deutschlands, Europas und der Welt des 20. Jahrhunderts verbunden sind.
Das Brandenburger Tor markierte auch die Grenze zwischen Ost- und West-Berlin und damit die Grenze zwischen den Staaten des Warschauer Paktes und der NATO. Es war bis zur deutschen Wiedervereinigung Symbol des Kalten Krieges und wurde nach 1990 zum Symbol der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas.
Ein "Straßenkünstler" im Tiergarten.
Das Sowjetische Ehrenmal im Tiergarten befindet sich an der Straße des 17. Juni. Die Anlage wurde 1945 errichtet, um die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Roten Armee zu ehren. Bis zum Truppenabzug im Jahr 1994 standen dort Ehrenwachen der Sowjetarmee bzw. der Russischen Armee. Danach wurde die Anlage an die Stadt Berlin übergeben. Es existieren bilaterale Vereinbarungen zwischen Deutschland und der Russischen Föderation, gemäß denen sich Deutschland verpflichtet hat, diese und andere Kriegsgräberstätten zu erhalten.
Das Reichstagsgebäude (offiziell Plenarbereich Reichstagsgebäude) am Platz der Republik in Berlin ist seit 1999 Sitz des Deutschen Bundestages. Die Bundesversammlung tritt hier seit 1994 zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten zusammen.
Der Bau wurde von dem Architekten Paul Wallot 1884 bis 1894 im Stil der Neorenaissance im Ortsteil Tiergarten errichtet. Er beherbergte sowohl den Reichstag des Deutschen Kaiserreiches als auch den Reichstag der Weimarer Republik. Durch den Reichstagsbrand von 1933 und durch Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt, wurde das Gebäude in den 1960er Jahren in modernisierter Form wiederhergestellt und von 1991 bis 1999 noch einmal grundlegend umgestaltet.
Das Schloss Bellevue im Berliner Ortsteil Tiergarten ist heute der erste Amtssitz des deutschen Bundespräsidenten. Das Schloss wurde im Auftrag des jüngsten Bruders von Friedrich II., Ferdinand von Preußen, nach Plänen von Michael Philipp Boumann von 1785 bis 1786 errichtet. Zu den zahlreichen früheren Grundstücksbesitzern hatte Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff gehört, der sich 1746 etwa südlich des heutigen Schlosses ein Sommerwohnhaus errichtet hatte. Boumann musste ein schon vorhandenes Gebäude, eine zum Wohnhaus umgebaute Lederfabrik am Spreeufer, in den Neubau als rechten Flügel einbeziehen. Seinen Namen Bellevue verdankte das Schloss dem Blick aus dem Corps de logis nach Westen, der weit über den Park und die mäandernde Spree bis zur Kuppel von Schloss Charlottenburg ging.
Ein weiteres Highlight unseres Kurztrips nach Berlin war auch das Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud. Gründerin der heutigen Museenkette war Marie Tussaud. Sie stellte ihre Sammlung der von ihr selbst erstellten Wachsfiguren in London erstmals 1802 aus. 1835 gründete sie an der Baker Street zusammen mit ihren Söhnen ein eigenes Museum für ihre Ausstellung; sie führte das Wachsfigurenkabinett bis zu ihrem Tod im Jahre 1850.
Ihr Handwerk erlernte Marie Tussaud bereits mit 17 Jahren von ihrem Förderer Philippe Curtius in Bern. Ab 1767 lebte sie in Paris, wo sie während der Revolution zahlreiche prominente Opfer modellierte. Die Köpfe der Hingerichteten wurden aufgespießt auf Lanzen zur Schau gestellt, verwesten jedoch recht schnell. Deshalb wurden sie durch Wachsköpfe, gegossen in Totenmasken, ersetzt. Dieses Wissen und die Vorlagen der Französischen Revolution bildeten den Grundstock der ersten Sammlung, die Tussaud in London ausstellte.
Ausgestellt werden heute lebensnah nachempfundene Wachsfiguren von historischen Gestalten und Personen der aktuellen Zeitgeschichte, solche von Sportlern, Schauspielern, Musikern, Politikern und Models, hier die Figur der Anne Frank beim Schreiben ihres Tagesbuchs.
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Hauptstadt, Kreativlabor, Partymetropole. Glamour trifft hier auf Hartz IV, Biedermann auf Knallkopf, Deutschland auf den Rest der Welt.
Langweilig wird es hier keinem. Egal ob man nun auf den Spuren der Preußenkönige unterwegs ist oder der alten Mauertristesse nachspürt, in der Lebensmitteletage des KaDeWe die Zeit vergisst oder sich in den Szenevierteln zur kreativen Multikulti-Boheme gesellt – Berlin bietet viel.
Michael Bussmann, Gabriele Tröger, 336 Seiten + herausnehmbare Karte (1:17.500), farbig, 6. Auflage 2022, 18,90 EUR (D), 19,50 EUR (A), 27,90 CHF
ISBN 978-3-95654-947-2