Stadtrundgang durch das geschichtsträchtige Ohrid

Stadtrundgang durch das geschichtsträchtige Ohrid

Trotz regnerischen Wetters machten wir uns am frühen Morgen auf den Weg nach Ohrid. Vom Campingplatz in Struga ging es direkt in die Innenstadt zum antiken Theater, das wir im Text beschrieben haben. Tief hingen an diesem Morgen die Wolken über dem Ohridsee, der sich zunehmender Besucherströme erfreut.

Ohrid Stadtansicht

Auf dem Stadthügel, der einst Ausgangspunkt der Besiedlung und Standort der antiken Stadt Lychnidos war, wurde die Klosterkirche "St. Klement und Pantelon" neu errichtet. Der Ziegelsteinbau auf dem Grundriss des „eingeschriebenen Kreuzes“ ist mit einer oktogonalen Kuppel und einer gestuften Altarapsis versehen. Im 14. Jahrhundert wurden zu beiden Seiten des Altarraums zwei Nebenkirchen angefügt. Direkt daneben befinden sich die Ausgrabungen der römischen Stadt Lychnidos. Leider auch einige Betonneubauten, die Teile der Ausgrabungen überdecken.

Ohrid Klosterkirche St. Klement

Auch auf dem Weg: Symbole und Bilder der Neuzeit begleiten uns.

Ohrid Modernes

Zurück auf dem Weg in die Innenstadt kommen wir zur Sophienkirche, der Sveti Sofija. Auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche wurde im 11. Jahrhundert unter dem griechischen Erzbischof Leo (1036–56) eine dreischiffige Kathedrale mit drei Apsiden, einer mächtigen Kuppel über dem Mittelteil und einem Glockenturm vor der Westfassade errichtet.

Ohrid Sophienkirche

1317 ließ Erzbischof Grigorije das Gebäude um einen großen, zweigeschossigen Exonarthex mit Vorhalle, zwei weiteren Kuppeln und Galerien im Obergeschoss erweitern. Die Türken gestalteten die Kirche in eine Moschee um, wobei Glockenturm, Zentralkuppel und Innengalerien zerstört wurden. Sie fügten den noch heute bestehenden Minbar ein und übertünchten die Fresken, was diese über die Jahrhunderte rettete.

Ohrid Kirchenfassade

Diese wurden erst in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts freigelegt und zählen zu den großartigsten Leistungen der europäischen Kunstgeschichte. Die ältesten Malereien aus dem 11. Jahrhundert sind nur noch im Altarraum und Narthex vollständig erhalten.

Ohrid Sophienkirche

Im Gewölbe des Altarraums findet sich die monumentale Himmelfahrt Christi: Christus wird von vier Engeln gen Himmel getragen, während die Apostel und Maria auf der Erde zurückbleiben; darunter ein mit betenden Engeln geschmückter Fries.

Ohrid Fensteröffnung

Leider war zum Zeitpunkt unseres Besuchs die Sophienkirche komplett verschlossen, so das eine Besichtigung der Innenräume nicht möglich war. Aber auch die gestalterischen Elemente der Außenfassade waren den Besuch absolut wert.

Ohrid Fassadengestaltung

Wir gehen weiter in Richtung Innenstadt, wo wir auf diese Türkonstruktion stoßen.

Ohrid Innenstadthotel

In vielen der engen Gassen ist nach wie vor das wunderschöne Originalpflaster der Straßen erhalten. Aus welcher Epoche genau das Pflaster ursprünglich stammte, war nicht zu erfahren.

Ohrid Straßenpflaster

Unterwegs treffen wir in einem kleinen Gebäude auf die Druckereipresse, die zu touristischen Zwecken einzelne Buchseiten druckt.

Ohrid Druckereipresse

Erstaunlicherweise stießen wir mehrfach auf das Konterfei von Mustafa Kemal Atatürk als beliebtes Druckmotiv, aber auch Auszüge aus bekannten Schriften waren als Nachdrucke zu erhalten.

Ohrid Druckvorlagen

Alle Drucke werden auf selbst hergestelltem Papier vorgenommen, dessen Herstellungsweg uns von einem freundlichen Mitarbeiter aufgezeigt und durch Herstellung von Musterblättern erklärt wurde. Unser Rundgang zeigte jetzt bereits deutlich, das ein Besuch im Sommer sich als lohnenswert herausstellen würde. Wir kommen wieder.

Ohrid Papierherstellung

Hier gibt es einen kurzen Videoclip zur stadt Ohrid:

Ohrid City Walk

Geschichte

Kultur

Leben | Outdoor