Das Amphitheater der antiken Stadt Salona
Salona wurde im 4. Jahrhundert v. Chr. gegründet. In dieser Zeit lebten in Salona neben der einheimischen Illyrern auch griechische Einsiedler und die Italiker.
Nach dem Bürgerkrieg zwischen Caesar und Magnus Pompeius 47 v. Chr. erhielt Salona den Status einer römischen Kolonie und wurde zur Metropole der römischen Provinz Illyrien.
Die Stadt wuchs, viele öffentliche Gebäude wurden in dieser Zeit gebaut. Im südöstlichen Teil der Stadt wurde ein Forum mit dem Kapitol gebaut als Mittelpunkt des öffentlichen, politischen und religiösen Lebens.
Da der Bau der Stadtmauern schnell von statten gehen musste, wurden manche Gebäude einfach ein Bestandteil davon. Auch das oberirdische, im 1. Jahrhundert v. Chr. gebaute Bewässerungssystem wurde in die Mauer integriert sowie auch das monumentalste Gebäude von Salona, das Amphitheater.
Am Haupteingangsbereich sind an den Pfeilern noch heute sehr gut die Befestigungskerben der einstigen Käfige der wilden Tiere gut erkennbar, an denen die Zuschauer beim Betreten des Amphitheaters vorbei gehen konnten.
Der dänische Archäologe und Architekt Ejnar Dyggve, der sich viele Jahre mit Ausgrabungen von Salona beschäftigte, vermutet, dass das Amphitheater in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. gebaut wurde und mindestens 15.000 Zuschauer darin Platz hatten.
In der Arena wurden blutige Kämpfe zwischen den Gladiatoren und wilden Tiere ausgetragen. Das erklärt auch die Anwesenheit von zwei in der Unterkonstruktion des Gebäudes gefundenen Heiligenstätten, die der Göttin Nemesis gewidmet waren.
Im Hellenismus galt Nemesis auch als Göttin der Agone (Wettkämpfe aller Art) und wurde in der römischen Zeit in den Amphitheatern und Rennbahnen verehrt. Die Christen verwandelten später die Heiligenstätten in Kapellen, um an christliche Märtyrer zu erinnern, die in der Arena ums Leben gekommen waren.
Unterhalb der Ehrenplätze wurde ein Teil einer Aufschrift „RP DONO DEDIT“ gefunden, was bedeutet, dass die Saloniter den Bau des Amphitheaters einem wohlhabenden Mitbürger zu verdanken hatten.
Während des Gotenkriegs (535-554) hat man das Amphitheater etwas verändert, um sich vor dem Feind zu schützen.
Die Arena hat den Niedergang von Salona überstanden, erst die Venezianer zerstörten den Bau im 18. Jahrhundert, um die Türken daran zu hindern, dort Schutz zu finden.
In der Nähe des Amphitheaters befindet sich der Friedhof der Gladiatoren. Einige alte Sarkophage sind noch erhalten.
Die Reste der Arena, nur die unteren Teile der massiven Mauern, sind gut erhalten, und so konnte Dyggve die bekannte Rekonstruktion machen.
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