Heiße Quellen und idyllisches Hirten-Bergdorf
Unsere erste Tagesroute führte uns zunächst entlang der flacheren Zonen des Dursunbey Cayi, der aufgrund der starken Regenfälle und dem dadurch bedingten Auswaschungen durch Mineralien der letzten Tage seine Farbe gewechselt hatte.
Wir wollten zu den heißen Quellen direkt am Ufer des Flusses, der jetzt trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit mit Beginn Juni, erstaunlich viel Wasser führte.
Zwei große Betonbecken hatte man errichtet, die zur Nutzung des heißen Quellwassers das Baden von Männern und Frauen getrennt erlaubte. Recht simpel waren beide Badebecken mit blauer Folie als Sichtschutz umgeben.
Ein kleines, weiteres Becken war wohl zur Vorreinigung gedacht, die Wassertemperatur lag bei konstant 39 °, womit das Baden auch im Winter attraktiv sein kann, wenn Schnee die Uferzone bedeckte. Hoffentlich bleibt Bad und Umgebung in einer natürlichen Art erhalten, ohne Hotelbau und intensiv Nutzung des heißen Wassers.
Meist hoch über dem Canyon entlang des Dursunbey Cayi folgten wir dem Verlauf des Flusses bis zu einer kleinen Siedlung der Bergbauern weiter oben auf der Yaila, wo wir diese innovative Dachbegrünung aus Kakteen entdeckten.
Überhaupt gab es bis zum Flussufer einige terrassenförmige Grünflächen, die durch Veränderungen des Flusses in seinem Verlauf entstanden waren und nun den Bergbauern und Hirten als Grünfläche dienten.
Einige der Hütten waren dem Verfall preisgegeben, während andere noch immer von Bewohnern genutzt wurden, die mit ihren Herden jetzt weiter oben die Yaila als Sommerweide nutzten.
Wir hatten natürlich unsere Projektarbeit zur Entwicklung sanften Tourismus im Hinterkopf und sind überzeugt, das sich die Berge und Wälder entlang des Dursunbey Cayi sich hervorragend zur Erwanderung und auch Mountainbiking eignen, vielleicht mit einer Zentralstation in Dursunbey.
Diese uralte hölzerne Behausung hatte es uns besonders angetan, denn sie verband einmal mehr und eindrucksvoll die Widersprüchlichkeiten des modernen Lebens in der Türkei:...... eine uralte Behausung auf der Yaila mit dem Einsatz der Solarzelle, die wahrscheinlich erstrangig das Handy zu speisen hat.
Sehr passend dazu der natürliche Flechtzaun aus Buschwerk mit Folienabdeckung und Tonpfannen des flachen Ziegenstalls. Aber einer Bergidylle, die ihresgleichen sucht.
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