Der Blautopf bei Blaubeuren - im Winter beeindruckend
Nach Abschluss der CMT Stuttgart hatte uns Gül zur "Erholung von der Messe", die übrigens auch dringend von Nöten war, zu sich nach München eingeladen, wo wir vor der Weiterfahrt Richtung Wien einige Tage verbringen wollten.
Manchmal folgt man seinen Gedanken. So war uns eingefallen, das ganz in der Nähe von Blaubeuren doch der bekannte Blautopf sein müsste, der in jungen Jahren einen derart "tiefen" Eindruck hinterlassen hatte, der er in der Erinnerung zurück kehren konnte.
Also kurzentschlossen eine Änderung im Navi und die Autobahn verlassen, trotz großer Kälte, denn die Minustemperaturen lagen weit unter den Temperaturen, die wir gewohnt sind.
Der Blautopf ist eine Karstquelle, was bedeutet, dass hier Wasser wieder an die Oberfläche tritt, das in einem größeren Gebiet versickert ist. Dieses Karstgebiet besitzt nur einen unterirdischen Wasserabfluss, es gibt keine oberirdischen Gewässer.
Das Wasser hat im Laufe von Hunderttausenden von Jahren ein großes Höhlensystem geschaffen. Ein Teil des Blauhöhlensystems, die Blautopfhöhle, wurde bis Mitte der 1980er Jahre unter anderem von Jochen Hasenmayer erforscht.
Am 23. September 2006 entdeckten Jochen Malmann und Andreas Kücha von der Arbeitsgemeinschaft Blautopf in der Blauhöhle eine riesige Halle, die sie Apokalypse nannten.
Während die ersten 1200 Meter der Blauhöhle noch wassergefüllt sind, ist die Apokalypse trocken und stellt mit ihrer Größe (170 Meter Länge, 50 Meter Breite, 50 Meter Höhe) eine Besonderheit in dieser Region dar.
Im April 2010 wurde mit einer 17 Meter tiefen Bohrung direkt neben der Bundesstraße 28 zum ersten Mal ein trockener, jedoch nur Höhlenforschern zugänglicher Landweg in das Blautopfhöhlensystem geschaffen.
Wir genossen den kurzen Zwischenstopp, trotz der wirklich beißenden Kälte, denn auch die umgebende Bebauung zeigt einige interessante, mittelalterliche Gebäude.
Absolut faszinierend allerdings das Farbenspiel des Wassers mit seinem tiefen Blau, was wohl mitentscheidend für die Namensgebung war. Ein Besuch lohnt auch im tiefsten Winter. Wir waren einmal mehr fasziniert.
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