Über die Kunitzer Hausbrücke in das Dorfzentrum von Kunitz
Erst vor wenigen Tagen waren wir in Cheb in Tschechien gewesen, wo wir auf eine überdachte Holzbrücke stießen, zu der wir auch einen Artikel hinsichtlich der Geschichte von überdachten Brücken berichtet haben.
So waren wir doch recht erstaunt, auf dem Weg nach Kunitz sogar auf den Neubau einer überdachten Holzbrücke zu treffen, die hier örtlich mit Hausbrücke wohl aufgrund ihrer Dachform bezeichnet wird.
Kunitz liegt in einem Seitental östlich der Saale, das vom so genannten Hufeisen umgeben wird, einer bogenförmigen Bergkette, die auch Laasan, einen Teil der Ortschaft Kunitz, umgibt. Oberhalb des Ortes liegt auf dem Gleißberg die Ruine der Kunitzburg, eigentliches Ziel unserer Wanderung.
In Kunitz gab es von 1832 an die Kunitzer Hausbrücke, die wie die Brücke in Burgau im Jahr 1945 gesprengt worden war, eine Brücke, die Zwätzen und Kunitz verbindet.
Die Kunitzer Hausbrücke wurde allerdings im Jahr 2012 als Fußgängerbrücke wieder aufgebaut und entspricht in ihrer Erscheinung dem mittelalterlichen Vorbild. Der Autoverkehr wird über eine Neubaubrücke aus den 1980er Jahren geleitet.
Der Aufbau erfolgte im Auftrag der Stadt Jena, Kommunalservice, mit Unterstützung durch Fördermittel des Freistaates Thüringen mit der Europäischen Union in zwei Etappen:
November 2009 bis April 2010 - Herstellung des Unterbaus und der Vorlandbrücken
Juni bis Oktober 2012 - Errichtung der Holzbrücke
Der Brücken- und Denkmalverein Kunitz e.V. stellte das Material und erbrachte in Eigenleistung den Anbau der Seitenwandverkleidungen und den Aufbau der Eingangsmauern.
Die Steine dafür wurden aus den alten Widerlagern geschnitten.
Beachtenswert sind die Ausführungen des Balkenwerks, die neben den starken Holzquerschnitten beachtenswert in der statischen Konstruktion und Funktionalität ist.
Von der Hausbrücke aus führt der asphaltierte Fahrrad-Wanderweg nach Kunitz hinein, einem Dorf, das 1227 erstmals urkundlich als Condiz erwähnt wurde; 1346 als Cundicz, 1455 als Cunicz. Cuonrad wird zu Con oder Cun und das Suffix -itz ergeben den Ortsnamen.
Der Ort gehörte zu Herrschaft Gleißberg, die bis zum 15. Jahrhundert verschiedenen Herren gehörte. Für uns ist Kunitz heute der Ausgangsort zur Wanderung hinauf zur Kunitzer Burgruine.
Koordinaten der "Hausbrücke" in Kunitz: 50°57'19.0"N 11°37'54.2"E 50.955285, 11.631714
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