Main-Radweg - von Albertshofen nach Marktsteft
- Geschrieben von Portal Editor
Herrliches Frühsommerwetter lockt die Menschen nach draußen, möglichst noch in die grüne Natur der näheren Umgebung.
So ist es nicht verwunderlich, das auch die vielen Plätze für Wohnmobile am Main bei Kitzingen weitestgehend belegt sind. Neben vielen einheimischen Campern findet man Kfz-Nummernschilder aus allen Regionen Deutschlands sowie des umgebenden Auslands. Uns interessierte im Zusammenhang mit den einheimischen Kfz-Kennzeichen natürlich die Frage nach dem Sinn.
Erster deutscher Radfernweg mit fünf Sternen
Warum nutzt ein Kitzinger Camper den Stellplatz in Mainstockheim? Die Antwort war häufig gleich lautend: Wir nutzen das Wohnmobil als Basis für unsere Wochenendreisen als Fahrradurlaub entlang des Main.
Und richtig! Der Main, bzw. die Fahrradwege entlang des Main, bilden ein wirkliches El Dorado für Fahrradfahrer. Nicht nur der etwa 600 Kilometer lange Main-Radweg lockt die Menschen an, es ist vor allem die Qualität der Radwege und deren Wegführung, wie wir selbst erfahren sollten. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zeichnete den Main-Radweg im Jahr 2008 als ersten deutschen Radfernweg mit fünf Sternen aus. Laut ADFC führen 90 % des Radwegs durch naturnahe und landschaftlich reizvolle Gebiete. Weiterhin sind 90 % asphaltiert und immerhin sind 77 % der Radstrecke breiter als 2,50 Meter, so das auch eine Unterhaltung während der Fahrt mit dem Nebenfahrer gefahrlos möglich ist. Ausgeschildert ist bewusst immer nur eine Uferseite, obwohl das Mainufer streckenweise beidseitig mit dem Rad befahrbar ist.
Dieses Gütesiegel garantiert höchsten Genuss der Radreisen und unterwegs warten viele unvergessliche Eindrücke auf die Radfahrer - und vor allem ganz unterschiedliche Reiselandschaften. Die romantische Fränkische Schweiz, das ursprüngliche Fichtelgebirge und der herrliche Frankenwald, das weite Obere Maintal-Coburger Land, der vielfältige Steigerwald, die idyllischen Haßberge und das sonnenüberflutete Fränkische Weinland, die märchenhaften Waldgebiete im Spessart-Mainland und der abwechslungsreiche Hessische Untermain.
Der Main-Radweg beginnt an der Quelle des Weißen Mains am Ochsenkopf bei Bischofsgrün und parallel bei der Quelle des Roten Mains in Creußen. Nach jeweils etwa 50 km vereinigen sich die beiden Quellarme bei Kulmbach zum Main. Der Main-Radweg führt von dort weiter über Bamberg, Schweinfurt, Würzburg, Aschaffenburg, Hanau, Offenbach und Frankfurt bis zum Rhein in Mainz-Kastel, das gegenüber dem Zentrum von Mainz liegt. Auf seinem kurvenreichen Weg von den beiden Quellen bis zur Mündung zu folgen, ist wohl ein wirklicher Genuss - dafür sorgen die herrlichen fränkischen und hessischen Landschaften am Wegesrand mit ihren regionalen Besonderheiten. Die ständig wechselnden Landschaftsbilder, die vielfältigen Kunst- und Kulturentdeckungen am Wegesrand und die sanfte Streckenführung machen die knapp 600 Kilometer lange Strecke zum Genuss-Radweg par Excellence.
Vielerorts sind Sonder-Touren möglich, die als Tagesetappen von einzelnen Standorten aus zu unternehmen sind. So ist es nicht verwunderlich, das eine Vielzahl der Camper oder Wohnmobile mit Fahrradträgern ausgerüstet sind, auf denen sich das Freizeitgerät "Fahrrad" bequem transportieren lässt. Das Wohnmobil wird zum Basis-Camp für Radreisen. Und ebenso wenig verwunderlich ist es, wenn dann selbst im Ort ansässige Bewohner mit ihrem Camper hinaus ins Grüne fahren, die Fahrräder dabei, um das Wochenende am Mainufer zu verbringen. Schnell sind die Räder starklar gemacht und erste Touren angegangen.
Und wie interessant und vielfältig die Aussichten und Erlebnisse unterwegs sind, sollten wir auch selbst auf einigen Etappen erleben, die wir in den kommenden Artikeln beschreiben werden. Zunächst einmal hieß es allerdings, die nähere Umgebung per Fahrrad kennen zu lernen.
Vom Strand in Albertshofen bis zum Ortsrand von Marktsteft
Unsere erste Erkundungstour haben wir am Sandstrand von Albertshofen begonnen. Ja, Sie haben richtig gelesen, es gibt einen kleinen Sandstrand direkt an der Fähre nach Mainstockheim, der von den Anliegern auch rege genutzt wird. Eine kleine Bucht im Main dient hier zum Baden und Plantschen. Direkt anschließend befindet sich ein kleiner Stellplatz für Wohnmobile. Schräg gegenüber auf der anderen Mainseite in Mainstockheim ein größerer Camperstellplatz.
Wir nutzen den gekennzeichneten Weg entlang des Main in Richtung Kitzingen, vorbei an ausgedehnten Feldern auf denen Kohl, Spargel und Schnittblumen angepflanzt sind. Ein teilweise recht farbenprächtiges Bild vor dem Hintergrund des Forstes. In der Biegung des Flusses einige Wasserflächen, die teilweise mit dem Main verbunden sind, hier natürlichen Hochwasserschutz als Überlaufflächen bilden. Jetzt im Sommer sind auch Badegäste an einem der Seen zu sehen. Ein kurzer Fotostopp, dann geht es weiter.
Wenig später haben wir den Stadtrand von Kitzingen erreicht. Unterhalb der Nordtangentenbrücke ein lang gestreckter Stellplatz für Wohnmobile, der komplett ausgebucht scheint. Dann ein umzäunter Bereich, der uns den Weg versperrt, ja richtig, es ist Fußballweltmeisterschaft und auch in Kitzingen wird das public-viewing groß geschrieben. So gibt es ein großes Areal auf den Bleichwasen, wo ein Großbildschirm aufgebaut ist. Wenig später erreichen wir die alte, steinerne Mainbrücke, die uns auch zu einem kleinen Rundgang in die Stadtmitte einlädt. Heute eine reine Fußgängerbrücke, verbindet die Mainbrücke den Ortsteil Etwashausen mit der Innenstadt.
Nach einem leckeren Eis setzen wir den Weg fort. Gegenüber liegt ein Maindampfer, der auf seine Gäste wartet. Dahinter die alte Synagoge und das städtische Museum. Den Fluss hinab kommt eines der riesigen Hotelschiffe, deren Appartements mit großen Schiebetüren zur Flussseite hin ausgestattet sind, so das davor jeweils ein eigener Balkon entsteht. Auch eine interessante Möglichkeit, Fluss und Landschaft zu genießen.
Wenig später erreichen wir die Maininsel, auf der heute das städtische Freibad Aqua Sole liegt. Auch der Kitzinger Campingplatz "Schiefer Turm" befindet sich hier.
Wir passieren ein kleines Gewerbegebiet, allerdings im Grünen, dann erreichen wir die Staatsstraße 2271, an der entlang es zunächst bis Hohenfeld geht. Hier führt der Fahrradweg weg von der lauten Straße bis fast an den Main zurück. Auf der anderen Uferseite liegend, passieren wir die Ortschaft Sülzfeld und wenig später auch Marktsteft, wo wir uns zur Umkehr entschließen.
Ein erster Ausblick in den touristischen Fahrradurlaub, der sich entlang des Main auch zum Wochenendreisen empfiehlt. Wir werden weitere Touren abfahren, denn es hat uns sowohl landschaftlich als auch kulturell sehr gefallen, trotz nur kurzer Etappe auf dem Main-Radweg.
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https://www.alaturka.info/de/deutschland/bayern/unterfranken/2511-main-radweg-von-albertshofen-nach-marktsteft#sigProId40228f307b
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Viele praktische Tipps zu Kirchen und Palästen, zu Weinstuben und Winzern, zu Familienhotels und Landgasthöfen hat Hans-Peter Siebenhaar in seinen Reiseführer gepackt. Leben wie Gott in Mainfranken!
Hans-Peter Siebenhaar - Michael Müller Verlag, 336 Seiten, farbig, 137 Fotos, 44 Detailkarten, ISBN 978-3-95654-369-2, 6. Auflage 2020