Hundertwasserhaus und Sole-Quellen in Bad Soden
- Geschrieben von Portal Editor
Wir waren im Taunus unterwegs und kamen so auch nach Bad Soden, wo man bis heute an vielen Stellen Quellen darunter viele Warm- und Salzquellen vorfindet, so dass aus Soden mittlerweile Bad Soden geworden ist.
Die Quellen waren bereits zu Zeiten der Römer bekannt, so dass man davon ausgehen kann, dass bereits die Römer in den warmen Quellen in Soden badeten und teilweise wohl auch Salz gewannen. Es gibt jedoch keine schriftlichen Nachweise aus dieser Zeit. Bei Bohrungen an den Quellen fand man allerdings Scherben von Tongefäßen, welche vermutlich auf die Herstellung und Arbeit von Römern zurückzuführen sind. Des Weiteren befinden sich auf dem Burgberg in Soden auch alte Reste einer Burg, die offenbar teilweise aus alten römischen Backsteinen gebaut wurden.
Vier Salzquellen und eine warme Quelle
Bei einer weiteren Untersuchung des Dorfes Soden wurden von Baumeistern vier Salzquellen und eine warme Quelle gefunden. 1605 bekamen die Gebrüder Gaiß die Erlaubnis der Stadt Frankfurt zur Anlegung einer Saline. Doch für die Erbauung waren viele Auflagen zu erfüllen in deren Vordergrund die Deckung des Salzbedarfs der Stadt Frankfurt stand. Außerdem war ein Verkauf der Saline auch nur durch den Senat der Stadt möglich. Bis dahin hatten schon viele Bewohner den Bau einer Saline versucht. Doch ohne Einigung mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt konnte auch keine Saline gebaut werden. Zunächst waren die Sodener Bürger noch zurückhaltend und ruhig. Doch nach und nach kam eine Unzufriedenheit auf, da sie ihre Eigentumsrechte verletzt sahen.
Im Dezember 1612 kam es zu einem Aufruhr. Die Bevölkerung kappte die Leitungen nach Frankfurt. Nachdem auch das Militär den Aufruhr nicht niederschlagen konnte, einigte man sich mit der Stadt Frankfurt darauf, die Salzzufuhr zu senken und der Sodener Saline mehr Freiraum zu gewähren.
Als Reichsdorf war Soden im Mittelalter bekannt für Salz- und Warmquellen, später, bis zu den 1990er-Jahren, als ein international bekannter Kurort. Heute ist Bad Soden ein Ort mit Heilquellenkurbetrieb sowie ein wichtiger Wohn- und Arbeitsraum westlich der Stadt Frankfurt am Main. Wie die benachbarten Städte Königstein im Taunus und Kronberg im Taunus ist Bad Soden für seine gehobenen und teuren Wohnlagen mit einer Reihe von Villen bekannt.
Hundertwasserhaus auch in Bad Soden
Vielleicht war einer der Gründe für den Bau eines Hundertwasserhauses in Bad Soden auch der Bestand an gehobenen Wohnanlagen und man wollte so noch ein I-Tüpfelchen schaffen als im Jahr 1990 der Grundstein für das Bad Sodener Hundertwasserhaus gelegt wurde.
Das Haus besitzt 17 völlig unterschiedliche Wohnungen von 120 bis 230 Quadratmetern sowie einen neunstöckigen, 30 Meter hohen Turm.
Entworfen wurde auch dieses oft als künstlerisches Motiv verwendete Hundertwasserhaus von dem im Jahr 2000 verstorbenen Künstler Friedensreich Hundertwasser.
Die bekanntesten Gebäude des Wiener Künstlers sind das „Hundertwasser-Wohnhaus" und das „Kunst-Haus-Wien" in Wien.
Neben dem Hundertwasserhaus in Bad Soden am Taunus existiert in Deutschland unter anderem noch die von ihm gestaltete Kindertagesstätte in Frankfurt-Heddernheim und die Wohnanlage "Waldspirale" in Darmstadt.
Der Architekt Peter Pelikan hat die Ideen des Künstlers in eine baufähige Form umgesetzt; die Grundsteinlegung fand im November 1990 statt. Das erste Bad Sodener Kurhaus, das Haus Bockenheimer aus dem Jahre 1722, wurde in den Gebäudekomplex integriert.
Die Räume im Haus sind großzügig gefasst, gehen oftmals ineinander über und sind mit Parkettböden, teilweise von Fliesen unterbrochen, ausgestattet. Zusätzlich stehen noch 650 Quadratmeter Fläche für Gewerberäume zur Verfügung.
Da das Hundertwasserhaus auf dem Quellgebiet der Solquelle gebaut wurde, konnte keine Baugrube errichtet werden. Es steht somit auf 251 Betonpfählen, die im Grundwasser auf den Felsen verankert sind. Die Pfahlkonstruktion ist neutral und beschädigt die Quellen nicht. Nachdem der Bau fertiggestellt war, versiegte jedoch die Solquelle. So musste ein aufwändiges Projekt gestartet werden, um einen neuen Gang zum Brunnen zu erstellen. Im Vergleich zum Zustand vor dem Bau des Hauses schüttet die Quelle jetzt doppelt so viel Wasser. Das lässt sich nur damit erklären, dass ein unbekannter unterirdischer Seitenfluss abgeschnitten wurde.
Eine Innenbesichtigung des Hauses ist nicht möglich.
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