Bad Bibra – Finne Kneippkuren und Radfahren
- Geschrieben von Portal Editor
Der kleine Ort Bad Bibra liegt in der Fremdenverkehrsregion Saale-Unstrut sowie im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland, ein Ziel für uns, dass wir bereits mehrfach mit den HNF Rädern angefahren haben.
Neben den herrlichen Wander- und Radrouten bietet der Ort Kremserfahrten, Orchideenwanderungen im Forst Bibra sowie zwei interessante Viadukte im Wald, die zu der 1993 stillgelegten Eisenbahnverbindung Laucha–Lossa gehörten. Die 12 Apostelbrücke hatten wir vor Kurzem bereits besucht und auch schon darüber berichtet.
Ein wenig Heimatgeschichte Bad Bibra
Die Ortsgründung fällt etwa in die erste Neugründungsperiode im 5. Jahrhundert. Erste geschichtliche Aufzeichnungen findet man aber erst seit Karl dem Großen aus dem Jahr 786, wo eine Reichsburg in Bibraho bezeugt ist. Im 10. Jahrhundert (nach 919) stand hier eine Burg des königlichen altsächsischen Geschlechtes der Liudolfinger. 963 stiftet Graf Billing auf dem kaiserlichen Fiskalgut Bibra ein Benediktinerkloster, das für 200 Jahre bestehen konnte. Um das Jahr 1107, vielleicht auch schon früher, trat an die Stelle des Benediktinerklosters in Bibra ein Augustiner-Chorherrenstift.
Von 1100 bis kurz nach der Reformation gab es hier ein Augustiner-Chorherren Stift. Der Flecken Bad Bibra erhält 1124 die Marktgerechtigkeit. In den häufigen Feudalkriegen des Mittelalters, aber auch besonders im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Krieg wird Bibra mehrfach zerstört, gebrandschatzt und geplündert.
Ab 1485 Bestandteil des albertinischen Herzogtums, seit 1547 des Kurfürstentums Sachsen, wo Bibra zum Amt Eckartsberga des Thüringer Kreises gehörte. Bibra fiel bei der brüderlichen Teilung der Herzöge von Sachsen an die von Weißenfels, unter deren Regierung es zu einem „Modebad“ wurde und so zu einer gewissen Blüte gelangte. Jährlich hielten diese hier auf etliche Wochen Hof, um die Stahlquellen zu benutzen und brachten dadurch viel Leben in den Ort. 1812 führte der Marsch der "großen Armee" Napoleons nach Russland die Armee auch an Bibra vorbei. 1815 wurde Bibra preußisch. Im Jahre 1848 wurde der hiesige Arzt Dr. Stockmann zum Abgeordneten in Berlin gewählt. Unter seiner Führung kam es in Bibra zum Volksbegehren, das jedoch unterdrückt werden konnte. 1848 gehörte die Stadt während der Revolution (Deutsche Revolution 1848/49) zu den wichtigsten Aufstandsgebieten im preußischen Thüringen (Provinz Sachsen).
Im 19. Jahrhundert blühte der Badetourismus erneut auf, seit 1925 darf sich das vormalige Bibra Bad Bibra nennen. Landesentwicklungskonzept des Landes Sachsen-Anhalt, und strebt die Prädikatisierung zum "Kneipp-Kurort" an.
Sehenswert sind die Stadtpfarrei aus dem 16. Jhd., die neugotische Stadtkirche sowie das Rathaus mit dem Wahrzeichen der Stadt, dem Biber. Von 1869 bis 1871 wurde an Stelle der ehemaligen baufälligen Stiftskirche die heutige St. Maria Magdalena erbaut. Die Stadtkirche verfügt über eine Orgel aus der Werkstatt Wilhelm Heerwagen mit 24 Registern auf zwei Manualen und Pedal aus dem Jahre 1871. Das Instrument ist das größte der von 1855 bis 1892 in Klosterhäseler ansässigen Firma in der Region. Der Orgelprospekt bildet eine architektonische Einheit mit dem neogotischen Kirchenschiff.
Heilung und Entspannung am Höhenzug der Finne
Außerhalb des Ortes sind die Schnecktal- und die 12-Apostel-Brücke eindrucksvolle Ausflugsziele für technisch interessierte Besucher, ebenso wie die seit 1724 betriebene Wassermühle der Familie Nitzsche im Saubachtal.
Die Kraft der Natur hatte das beschauliche Finnestädtchen Bad Bibra im Naturpark Saale-Unstrut-Triasland besonders gesegnet. Das einstige barocke Modebad der Herzöge von Sachsen-Weißenfels verfügt über erstaunlich eisenhaltiges Quellwasser aus dem hiesigen Gesundbrunnen. Im Zentrum des Badeplatz befindet sich ein Kneippsches Wassertretbecken: Schon wenige Schritte im wohltuenden Quellwasser lassen Ihren Kreislauf und Stoffwechsel in ein harmonisches Gleichgewicht gelangen. Bei einem Kneipp-Spaziergang durch den Stadtwald entdecken Sie die Geschichte der altehrwürdigen Quelle. Man sagt sich, dass Herzog Christian durch die wiederholte Anwendung des Bibraer Quellwassers sogar von seinem Augenleiden geheilt wurde.
Abseits der kleinen Stadt im Naturschutzgebiet Forst Bibra können Sie mit ein wenig Glück auf den Muschelkalkhängen seltene Orchideenarten finden. Halten Sie inne und lassen Sie Ihren Blick über die sanften Hügelketten und Bachtäler schweifen.
„Alles was wir brauchen um gesund zu bleiben hat uns die Natur reichlich geschenkt“ hatte einst Pfarrer Kneipp gesagt.
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