Mit E-Bike und F-Wohnwagen zum 2. Treffen 2022
- Geschrieben von Portal Editor
Auch im Jahr 2022 hatte Jörg erneut zum Treffen der Fahrradwohnwagen-Fans nach Wünschendorf bei Gera eingeladen. Da wir selbst zum Zeitpunkt des Treffens auf dem Caravan Salon in Düsseldorf beschäftigt waren, baten wir unseren Freund Moritz (Mobee Osnabrück) um Teilnahme an der Veranstaltung,
nicht ohne den Hintergrund weitere Erfahrungen hinsichtlich des Reisens per E-Bike und Wohnwagenradanhänger mit der Eisenbahn zu sammeln. Denn klar war auch, die Fahrt von Osnabrück bis nach Gera immerhin 430 Kilometer, war für einen kurzen Wochenendtrip einfach zu weit. So waren wir denn gespannt, was uns Moritz zu berichten wusste.
Bahnfahrt mit E-Bike und Wohnwagenanhänger
Als passionierter Radnutzer ohne eigenes Auto war Moritz schon die richtige Person, den vielleicht etwas schwierigen Situationen beim Ein- und Aussteigen gegenüber dem Bahnpersonal den richtigen Ton zu finden.
In unserer getakteten Welt kein einfaches Unterfangen, zumal auch kein Platz für das Gefährt garantiert wird.
Aber wie Moritz nun einmal in seiner norddeutschen Gelassenheit das Thema anging, hatten wir keinerlei Bedenken, das Ziel Wünschendorf auch termingerecht zu erreichen. Und unsere Gedanken wurden im Nachhinein auch entsprechend bestätigt. Nur einmal gab es eine kurze Diskussion um den Wohnwagenanhänger, der nicht mitfahren sollte, danach lief alles perfekt.
Erster Zielort mit der Bahn war der Bahnhof von Gera
Gera liegt im Norden des Vogtlands an der Weißen Elster im ostthüringischen Hügelland in etwa 200 Metern Höhe und gehört zur Metropolregion Mitteldeutschland.
An der südlichen Stadtgrenze (bei Wünschendorf, dem späteren Zielort für das Treffen) tritt die Weiße Elster aus einem engen Tal am östlichen Rand des Thüringer Schiefergebirges heraus und fließt in eine breite Tallandschaft, in der sich die Stadt Gera ausbreitet.
Während der Westrand des Tales relativ steil abfällt, steigt der Ostrand allmählich an. In Gera am Bahnhof angekommen, war der Radweg entlang der Weißen Elster kaum zu übersehen, so blieb noch etwas Zeit zur Erkundung der Innenstadt.
Einige Informationen zur Innenstadt von Gera
Die Innenstadt umfasst neben der Altstadt, deren Abgrenzung noch ein Stadtmauerrest und die Gasse Hinter der Mauer bezeugen, auch das Ostviertel und wird im Westen von der Weißen Elster und im Nordwesten vom Hauptbahnhof begrenzt. Im Osten schließt das zusammenhängende Stadtgebiet bereits mit dem an das Ostviertel angrenzenden Stadtteil Leumnitz ab. Im Süden geht auf dem Ostufer der Weißen Elster die Innenstadt im Bereich des Wintergartens in den Stadtteil Pforten über; dem schließt sich südlich das baulich durch Auenflächen und Bahndämme abgetrennte Zwötzen an. Von Zwötzen aus führt ein dünner bebauter Streifen entlang der Salzstraße nach Liebschwitz, das bis 1928 zu Sachsen gehörte. Westlich der Weißen Elster beginnt gegenüber der Innenstadt der langgestreckte Stadtteil Debschwitz, der sich entlang der Wiesestraße anderthalb Kilometer südwärts bis zum in den 1970er-Jahren entstandenen Plattenbauviertel und bis heute einwohnerstärksten Stadtteil Lusan entlangzieht.
Nordwestlich des Hauptbahnhofes erstreckt sich der beiderseits der Weißen Elster gelegene Stadtteil Untermhaus, der durch seine Nähe zur früheren fürstlichen Residenz zu den vornehmsten Stadtteilen Geras zählt. Östlich der Bahngleise schließen sich an den Norden der Innenstadt Bieblach mit seiner prägenden Wohnbebauung aus den 1950er- und 1960er-Jahren sowie Tinz an, dass bis zur Autobahn reicht und dort aus Industrie- und Gewerbeflächen besteht.
Das historische Zentrum der Stadt bildet bis heute der Markt mit dem 1576 eingeweihten Geraer Rathaus, dem barocken Simsonbrunnen und der Stadtapotheke. Das 1686/88 auf Fundamenten eines im Bruderkrieg 1450 zerstörten Freihauses erbaute sogenannte Schreibersche Haus auf dem Nicolaiberg war das einzige Gebäude, welches den großen Stadtbrand 1780 überstand. Am Stadtgraben sind Reste der Stadtmauer mit Wehrturm erhalten geblieben. Bekannte historische Kirchengebäude in Gera sind im Stadtzentrum die Salvatorkirche (Barock mit Jugendstil-Interieur), die Johanniskirche (Neogotik) und die Trinitatiskirche (Renaissance, Neogotik) sowie in Untermhaus die Marienkirche (Spätgotik).
Auf dem Hainberg oberhalb des Stadtteils Untermhaus finden sich der ehemalige romanische Bergfried aus dem 12. Jahrhundert sowie Reste von Wirtschaftsgebäuden und des Schlosshofes des ehemaligen fürstlichen Residenzschlosses von Reuß jüngere Linie (Schloss Osterstein). Vom Bergfried aus bietet sich ein weitreichender Blick über die Stadt Gera und das Kernareal der Bundesgartenschau von 2007 mit dem Hofwiesenpark. Das Schloss Osterstein wurde bei einem Bombenangriff am 6. April 1945 zerstört. Das Areal mit dem Bergfried, Ruinen und einem zur DDR-Zeit gebauten Restaurant entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel und wird auch für kulturelle Ausstellungen genutzt.
Besonderheit in Gera – das Braurecht führte zur Unterkellerung
Eine Besonderheit Geras sind die Geraer Höhler. Diese Tiefkeller unter den eigentlichen Kellern der Häuser in der historischen Altstadt entstanden im 17. und 18. Jahrhundert. Hier wurde das von den Bürgern gebraute Bier gelagert. Nach dem damaligen Stadtrecht war das Braurecht an Hausbesitz innerhalb der Stadt gekoppelt. Die Höhler waren nicht miteinander verbunden und nur vom Haus bzw. Keller darüber zugänglich. Später gerieten die Höhler in Vergessenheit. Einige von ihnen wurden im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker genutzt und im Zuge dessen miteinander verbunden.
Bekannt ist Gera für die durch die einstige Bedeutung als Industriestadt bedingte hohe Anzahl von Villen. Sie sind vor allem nördlich und westlich des Stadtzentrums in den Stadtteilen Untermhaus und Heinrichsgrün sowie im Bereich Berliner Straße/Friedrich-Engels-Straße zu finden. Besonders bekannt sind das Haus Schulenburg von Henry van de Velde und die Villa Jahr.
Im Stadtteil Debschwitz befindet sich der Tierpark Gera, der größte Waldzoo Ostthüringens und einer der größten Zoos in Thüringen. Er zeigt auf einem etwa 20 Hektar großen Gelände über 500 Tiere aus über 80 Tierarten. Attraktionen des Tierparks sind das begehbare Affengehege und die Parkeisenbahn, eine kleine Eisenbahn mit rund 800 m Streckenlänge vom Bahnhof Martinsgrund am Tierparkeingang bis zum Bahnhof Wolfsgehege im oberen Teil des Tierparks.
Im Zuge der Bundesgartenschau entstand mit dem als Hauptausstellungsbereich dienenden Hofwiesenpark ein großer zentrumsnaher attraktiver Stadtpark, in den auch das ehemalige Sommerbad sowie die Villa Jahr einbezogen worden waren. Durch ein Band von neu gestalteten Grün- und Gewerbeflächen war er mit der zweiten Ausstellungsfläche, der Neuen Landschaft Ronneburg, verbunden. Darüber hinaus verfügt die Stadt mit dem Küchengarten, einem barocken Lustgarten zwischen Orangerie und Theater, sowie dem Dahliengarten, einem Schaugarten für Dahlien, und den Botanischen Garten über weitere beliebte innerstädtische Grünanlagen.
Weiterfahrt mit dem E-Bike nach Wünschendorf zum Treffen
E-Bike und Wohnwagenhänger waren schnell gekoppelt, so dass der Weiterfahrt entlang der Weißen Elster nichts mehr im Wege stand. Vom Bahnhof bis zum Treffpunkt waren lediglich noch etwa 12 Kilometer zu absolvieren, für die Moritz gut eine dreiviertel Stunde benötigt hat, da noch einige Foros gemacht werden sollten.
Es folgt ein weiter Bericht zum Fahrradwohnwagentreffen wenig später.
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