Xenophon - Philosoph und Geschichtsschreiber
Xenophon, der griechische Philosoph und Geschichtsschreiber gehörte in seiner Jugend zum Schülerkreis um den Philosophen Sokrates und stand den oligarchischen Kreisen der Stadt Athen nahe.
Im 4. Jahrhundert vor Christus geboren, nahm er, während des Bürgerkriegs im Perserreich durch den Aufstand Kyros’ des Jüngeren gegen seinen Bruder Artaxerxes II. ausgelöst, an dem Feldzug des Kyros als Begleiter eines griechischen Söldnerheeres teil.
Kyros fiel in der Schlacht bei Kunaxa (amEuphrat in Nordmesopotamien) im Jahr 401 v. Chr., womit der ganze Feldzug hinfällig geworden war. Bei den Verhandlungen mit den persischen Gegnern verloren die nunmehr auftraglosen und auf freien Abzug gesonnenen griechischen Söldner durch Meuchelmord ihr gesamtes Offizierskorps. Xenophon (der eher aus Abenteuerlust einen Freund begleitet hatte) ermutigte jedoch die Truppe zum Abmarsch über die gefährliche Nordroute („Zug der Zehntausend“) durch Anatolien (harte Kämpfe mit den dort ansässigen Karduchen) und führte sie als gewählter „strategos“ ( Feldherr) mit an.
Berühmt als literarischer und historischer Topos für eine „Rettung nach langer Mühsal“ wurde, als das ganze Heer auf der letzten Hügelkette vor dem Schwarzen Meer in den Ausruf „Thálatta! Thálatta!“ (griechisch: „Meer! Meer!“) ausbrach und auf einmal zu laufen begann.
Nach dem Justizmord an seinem Lehrmeister Sokrates wandte sich Xenophon von seiner Vaterstadt Athen ab und wurde ein Freund des spartanischen Königs Agesilaos, kämpfte auch mit ihm gegen seine Heimat Athen, in die er lange nicht zurückkehren durfte. Große Teile seines weiteren Lebens verbrachte er als Schriftsteller und Gutsherr auf der Peloponnes; daher auch seine vorzüglichen Kenntnisse von Landwirtschaft und Viehzucht.