Lesbos und die Flüchtlinge –die andere Seite der Medaille?
- Geschrieben von Portal Editor
Wohl alle haben noch die Bilder im Kopf, die während der ersten Flüchtlingskrise von Lesbos aus um die Welt gingen. Wir werden diese Bilder in den Köpfen nicht erneuern, auch nicht hier im Reiseportal in der Kategorie Nachrichten!
Aber wir werden auch nicht vergessen, was aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Mächten dieser Welt so alles mit den Menschen, den eigentlichen Opfern der Interessenkonflikte, geschieht.
Und nicht, dass die Konflikte in Syrien beigelegt werden konnten und die Menschen doch etwas schlauer geworden sind, vielleicht daraus gelernt haben und sich nicht mehr so stark in die Wirtschafts- und Machtinteressen irgendwelcher Potentaten einbinden lassen, schon geht es in Europa weiter. Noch ein Potentat, der glaubt die Welt allein nach seinen Plänen einrichten zu können. Eine Phantasie oder Wunschdenken, dass man im Westen, der ja auch nicht ganz unschuldig an den Geschehnissen in der Welt ist, an Sprüche wie „Wandel durch Handel“ tatsächlich geglaubt hat? Oder waren es erneut die Verwicklungen der Politik mit der Wirtschaft, die uns glauben machen wollten, dass Menschen heutzutage weniger egoistisch und profitsüchtig sind? Und der nächste Potentat steht schon in den Startlöchern. Es ist schon ein Trauerspiel, was „Gesellschaft“ so auf die Beine stellt, dabei schafft sich der Mensch und seine Umwelt gerade selbst ab, es braucht eigentlich keine zusätzlichen Beschleuniger.
Flüchtlingsdramen auf Lesbos wie auch anderswo
Auf der Insel Lesbos, wie auf einigen Nachbarinseln, hier insbesondere Kos, kamen ab dem Frühjahr 2015 täglich mehrere hundert Flüchtlinge an, die überwiegende Anzahl von ihnen als Kriegsflüchtlinge aus Syrien.
Sie wurden von 'Leuten mit Booten' von der Türkei auf die Insel gebracht. Im September 2015 warteten rund 11.000 Menschen darauf, auf das griechische Festland weiterreisen zu dürfen.
Die Insel erlangte als ein Symbol der Flüchtlingskrise in Europa internationale Medienaufmerksamkeit.
Balkanroute für Flüchtlinge geschlossen
Nachdem die Balkanroute weitgehend geschlossen worden war und die Türkei Maßnahmen ergriffen hatte, um die illegale Migration von der Türkei in die EU zu verhindern, landeten bis Sommer 2019 deutlich weniger Flüchtlinge auf Lesbos. Doch im Juli und August 2019 landeten etwa 12.000 Personen mit Booten auf den griechischen Inseln. Das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos war ab August mit dem Vierfachen seiner Aufnahmekapazität überbelegt. Im September trat Yannis Balpakakis von seinem Amt zurück, der das Lager seit 2016 geleitet hatte. Ende Januar 2020 zählte man bereits 19.000 Menschen in Moria, das nur für 3000 Flüchtlinge ausgelegt war. Damit ist Moria Europas größtes Flüchtlingslager. Um weitere Boote fernzuhalten wurde ein schwimmendes Schutzsystem vor der Ostküste der Insel angekündigt.
Unerwünschte Migranten und Helfer
Im Zuge des syrischen Bürgerkriegs ließ die türkische Regierung im Februar und März 2020 nach dem Bruch des EU-Türkei-Abkommens die Grenzen für Flüchtlinge öffnen, was zu einem Anstieg der Flüchtlingszahlen auch nach Lesbos führte. Daraufhin schloss Griechenland seine Landgrenzen zur Türkei. Ankommende Flüchtlinge, Journalisten, Polizisten und Mitglieder von Hilfsorganisationen, die nach der Öffnung der Grenzen auf Lesbos waren, wurden ungestraft attackiert. Am 1. März setzte Athen für 30 Tage das Asylrecht aus und ließ den seither angekommenen Flüchtlingen von der örtlichen Polizeidirektion die Mitteilung zukommen, sie seien „unerwünschte Migranten“ und würden abgeschoben.
Anfang September 2020 ereigneten sich zwei Großbrände in dem Lager, das dabei fast vollständig zerstört wurde.
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