Comeniusprojekt: 5.Tag, Montag 6.Juni 2011

Comeniusprojekt: 5.Tag, Montag 6.Juni 2011

Ein Tag in der Schule mit verschiedenen Aufgaben stand an. Punkt neun starteten wir mit allen Schülern in einem Klassenraum und sprachen noch einmal über die Situation von gestern.

Dann stellten wir den Arbeitsplan für heute vor und gingen nach draußen, um die Arbeit mit einem Spiel zu beginnen.

Stille Post erschien uns geeignet, um die Bedeutung von Kommunikation und Missverständnissen zu zeigen. Dabei sollten sich alle Schüler von beiden Gruppen gemischt im Kreis aufstellen. Nachdem das Spiel erklärt worden war, spielten wir 3 Runden und werteten das Erlebte danach aus. Dabei fiel uns schon auf, dass die türkischen Schüler sich erst einmal nicht an der Auswertung beteiligten. Während des Spiels kam auf einmal der Kollege Phrat, der Deutsch unterrichtet und im letzten Jahr am Antrag mit gearbeitet hat, auf mich zu. Ich begrüßte ihn sehr freundlich und wir wechselten ein paar Worte miteinander. Leider war er aus irgendeinem Grund aus dem Projekt gedrängt worden, was ihn sehr enttäuscht hatte. 

Die Arbeit in den Gruppen wurde mit der Ausarbeitung der Dialoge in den drei Sprachen fortgesetzt, die bis zum Mittagessen fertig werden sollten. Es wurde sich im Großen und Ganzen intensiv ausgetauscht und die Dialoge lagen bis zum gesetzten Zeitpunkt vor. Das Mittagessen gab es wieder im gegenüberliegenden Restaurant. Um halb zwei ging es weiter, wobei die Folkloregruppe in ihren Tanzraum ging. Perihan begleitete sie diesmal, während Ralf und ich zuerst ein Warming up in Form einer stillen Post als Pantomime machten. Auch das war für die Schüler neu. 

Dann trafen wir uns im Klassenraum und stellten das Projekt Brückenbau vor. Jede Gruppe bekam 30 Blatt Papier und Kleber, mit denen sie eine ca. 50cm lange Brücke bauen sollten. Die Stabilität der Brücke sollte durch einen Gewichtstest geprüft werden. Anschließend bestand eine weitere Aufgabe darin, der Brücke einen Namen zu geben und in drei Sprachen zu berichten, wofür die Brücke steht. Dies alles sollte in einer Zeit von 45 Minuten erledigt werden, damit wir noch Zeit für die Präsentation hatten. Auch jetzt wurde intensiv sich ausgetauscht und gearbeitet und wir waren alle von den Ergebnissen beeindruckt, die vorgestellt wurden. Alle Vorträge wurden von Ralf mit der Videokamera aufgenommen. Yesem schaute den Gruppenprozessen sehr interessiert zu. 

Gegen halb vier kamen die Tänzer zurück, die nach Aussagen von Perihan sehr fleißig geübt hatten. Wir machten zum Abschluss des Arbeitstages eine Art Stimmungsbarometer und die Zustimmung zum Ablauf des heutigen Tages war recht groß. Jetzt mussten wir uns beeilen, weil zwei offizielle Besuche anstanden. 

Zuerst fuhren wir zum Amtsgebäude des State Majors (eine Art Gouverneur von Dalaman). Auch er bekam eine Plakette vom Comenius Projekt überreicht, weil er ebenfalls die Schule beim Austausch unterstützt. Das Gespräch mit Ahmet Deniz … führten wir überraschenderweise in Englisch und er informierte uns über seine Aufgaben für den Bereich Dalamans, zu dem auch das Schulwesen gehört. Nach einem obligatorischen Tee ging es zügig weiter zum gewählten Bürgermeister von Dalaman, Sedat Yilmaz, der uns im letzten Jahr in Alsdorf besucht hat. Fast überschwänglich wurden wir mit großen Umarmungen begrüßt und nach der offiziellen Übergabe der Plakette zum Tee eingeladen. Perihan absolvierte die Übersetzungsarbeiten souverän und natürlich wurde alles von der Presse festgehalten. Der Bürgermeister versprach, die Schule und ihre Projekte in unterschiedlicher Form zu unterstützen, wobei man abwarten muss, wie weit dies nicht nur leere Worte sind. 

Nach dieser Besuchsrunde setzten wir Perihan und Yesem in der Nähe ihrer Wohnung ab, da sie noch einkaufen wollten. Heute Abend waren wir bei ihr zum Essen eingeladen. Unsere Pause war deshalb gar nicht so lang, da wir gegen Abend Malte Jöris vom Flughafen abholen wollten. Hakan hatte auch etwas von uns mitgewaschen, was wir zuerst gemeinsam aufhängten. Dann duschten wir und setzten uns ins Wohnzimmer, wo wir die ersten Filme zur Sicherheit auch auf meinen Rechner überspielten. Über die Flughafenseite von Dalaman erfuhren wir, dass der Flieger Verspätung hatte, so dass wir erst gegen viertel vor acht los fahren mussten. Ralf überbrückte die Zeit mit Gitarre spielen, während ich etwas schrieb. Teilweise bleibt so wenig Zeit zum Schreiben, dass ich oft erst abends spät beginnen kann, dann bin ich aber meist zu müde. Hakan informierte die Gasteltern von Malte, dass sie ihn am Busbahnhof abholen könnten, wir würden ihn bis dort mitnehmen. Durch die Kontakte von Hakan durften wir direkt vor der Abflughalle parken. Dann ging es zur Ankunftshalle, in der wir zuerst warten mussten. Dann kam ein Polizeioffizier, ein ehemaliger Schüler von Hakan, und ließ uns in den Sperrbereich. Endlich entdeckten wir einen strahlenden Malte im hinteren Bereich der Halle und bald schlossen wir ihn in unsere Arme. Sein Flug mit Condor war sehr angenehm. Da wir nicht auf Koffer warten mussten, konnten wir bald aufbrechen und schließlich inDalaman seinen Gasteltern und dem Austauschschüler übergeben. Da wir vergessen hatten, den Koffer von Malte mit zu nehmen, fuhren wir kurz zurück und händigten ihm den Koffer aus. Inzwischen war es nach neun und wir sollten jetzt in Dalaman Mehmet bei einer Druckerei abholen, doch dort war er nicht mehr. Nach so viel Kurverei freuten wir uns auf das Abendessen bei Yesem, das aus vielfältigen leckeren Speisen bestand. Perihan und Yesem verwöhnten uns an diesem Abend mit ihren Rezepten. 

Später schauten wir uns die Schülerfilme zum Brückenbau an. Yesems Mann kam erst nach dem Essen ins Haus zurück und wir merkten gleich, dass er über unseren langen Abendbesuch gar nicht glücklich war. So verabschiedeten wir uns bald nach dem leckeren Nachtisch (Mohnkuchen mit Eis) und dem Tee. Endlich konnten wir ins Bett, aber die Stunden Schlaf, die wir für jede Nacht bekommen, reicht bei mir langsam nicht mehr aus, um mein Schlafdefizit auszugleichen.

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