Sezen Aksu - kritische Liedermacherin aus Izmir

Sezen Aksu wurde am 13. Juli 1954 als Fatma Sezen Yildirim in Sarayköy, Denizli,Türkei geboren.

Im Alter von 3 Jahren zog Ihre Familie nach Izmir, sie beendete das Gymnasium und begann am landwirtschaftlichen Institut mit dem Studium. Aufgrund des ersten Erfolgs im Musikgeschäft, verließ sie das Studium ohne Abschluss. 

In den 70 Jahren hatte Sezen Aksu, zusammen mit Ajda Pekkan, großen Einfluß auf die türkische Popmusik. Besonders die enge Zusammenarbeit mit anderen Musikern, so z.B. Tarkan (gemeinsame Hits Şımarık" and "Şıkıdım“), nahm der Einfluß Aksus auf die türkische und die internationale Popmusik stetig zu und vergrößerte ihr internationales Publikum. Ihre Lieder wurden zunächst am Balkan und in Griechenland bekannt. Sie schrieb auch Lieder für andere Musiker und als ihr „Zögling“ Sertab Erener den Eurovision Song Contest im Jahr 2003 gewann, wurde der Name Aksu auch in Europa immer bekannter. In der Folge gab es Konzerttouren durch Europa und die USA. Kritische Lieder über Frauenrechte, die Umwelt und Reformfragen zur Ausbildung in der Türkei wurden zum Markenzeichen der Liedermacherin.

Aksu war 4 mal verheiratet und wurde 4 mal geschieden, behielt aber den Namen ihres 2. Mannes Ali Engin Aksu, ein Doktor der Geologie bei. Zusammen mit Sinan Özer hat sie einen Sohn.

Sezen Aksu veröffentlichte ihre erste Single Haydi Şansım / Gel Bana (Come on My Luck / Come to Me) unter dem Namen Sezen Seley im Jahr 1975. Wie auch immer, diese Single wurde kaum bekannt. Dies änderte sich schnell, als sie mit der Single Olmaz Olsun / Vurdumduymaz (Wish It Never Happened / Insensitive) im Jahr 1976 Platz 1 der türkischen Charts erreichte. Das erste Album war Serçe (Sparrow), das im Jahr 1978 erschien und auch für ihren Kosenamen, dank eines türkischen Journalisten, verantwortlich ist.

Aksu sorgte auch dafür, das die Türkei Mitte der 70. Jahre den Beitritt zum Eurovision Song Contest beantragte. Ironie des Schicksals: obgleich sie dreimal an den nationalen Ausscheidungen für den Wettbewerb teilnahm - "Küçük Bir Aşk Masalı" (A Little Love Tale) war ein Duett mit Özdemir Erdoğan – nie hatte sie die Chance die Türkei im Ausland zu vertreten. Der Sieg beim Eurovision Song Contest blieb ihrem Schüler Erener vorbehalten und somit schaffte er den Traum Aksus zu verwirklichen, ihre musikalischen Visionen nach Europa zu bringen. 

In den 80. Jahren hatte Sezen Aksu ein Verhältnis mit dem Produzenten Onno Tunc, das sowohl romantische als auch professionelle Züge aufwies. Das Paar legte den Grundstein für die Arbeiten der neuen türkischen Popmusik, als Beispiele: Sen Ağlama (Don't Cry), Git (Go), Sezen Aksu'88 und Sezen Aksu Söylüyor (Sezen Aksu Sings). In den 90. Jahren entwickelte sich ihre Musik stetig weiter bis hin zur Coproduktion ihres bestseller Albums Gülümse (Smile) zusammen mit Tunc. Das A 1 Stück des Albums Hadi Bakalım (Come On Now) wurde ein absoluter Nummer 1 Hit in der Türkei und in Europa und wurde in Deutschland als Single veröffentlicht. Später wurde dieser Hit von Loona unter dem Titel „Rythm of the Night“ gecovered.

Als sich die Wege mit Tunc im Jahr 95 trennten, veröffentlichte Aksu das experimentelle Album Işık Doğudan Yükselir (Light Rises From the East), das auf westlichen klassischen und regionalen türkischen Musiktraditionen basierte. Dieses Album machte ihren Namen in Europa sehr bekannt. Im Jahr 1996 veröffentlichte sie „Düş Bahçeleri” (Dream Gardens), als homage an Tunc, der auf tragische Weise im gleichen Jahr bei einem Flugzeugabsturz verstarb. 1997 , nach gemeinsamer Produktion mit Goran Bregović veröffentlichte sie „Düğün ve Cenaze“ (The Wedding And The Funeral).

Mit dem Album “Adı Bende Saklı” (Its Name Is Hidden In Me), das im Jahr 1998 veröffentlicht wurde, kehrte sie zu ihren Wurzeln zurück. Sie begann experimentelle Klänge zu nutzen und damit einmal mehr den türkischen Pop in die Zukunft zu drängen. Aksu setzte diesen Trend mit den Alben „Deliveren“ (Crazymaker) und „Şarkı Söylemek Lazım“ (Gotta Sing) fort zumal der Sparks Bassist Martin Gordon als Toningenieur und Mixer hinzugezogen wurde (auf der Europatour spielte er den Bass). 

Im Jahr 2005 übernahm Aksu eine Rolle in Fatih Akin´s Film „Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul“ mit dem Auftritt des Songs "Istanbul Hatirasi“.

In den letzten Jahren hat Aksu ihre alten klassischen Hits neu digital aufgenommen und auch neue Design für die Cover entwickelt. Nach ihrer Konzerttour im Sommer 2006 konnte Sezen Aksu in der Royal Albert Hall in London auftreten. Am 7. Oktober 2007 war sie damit, nach Zeki Muren, der zweite türkische Künstler, dem diese Ehre zuteil wurde.

Im Jahr 2008 veröffentlichte Aksu ihr Album „Deniz Yıldızı“ über Starfish Records und im Jahr 2009 das bislang letzte Album „Yürüyorum Düş Bahçelerinde“, das bereits in der ersten Woche nach dem Erscheinen mehr als 100.000 mal verkauft wurde. Dieses Album enthielt neben neuen Songs auch einige ältere Songs, die Aksu für andere Sänger komponiert hatte, die bekanntesten sind „Çakkıdı“, „Kibir“ und „Yok Ki“.

Alben

* 1977 Allahaismarladik ( dt. Auf Wiedersehen )
* 1978 Serçe ( dt. Spatz )
* 1980 Sevgilerimle ( dt. In Liebe )
* 1981 Aglamak Güzeldir ( dt. Es ist schön, zu weinen )
* 1982 Firuze ( dt. Firuze )
* 1984 Sen Aglama ( dt. Weine nicht )
* 1986 Git... ( dt. Geh... )
* 1988 Sezen Aksu 88 ( dt. Sezen Aksu 88 )
* 1989 Sezen Aksu Söylüyor ( dt. Sezen Aksu singt )
* 1991 Gülümse ( dt. Lächle )
* 1993 Deli Kizin Türküsü ( dt. Lied des närrischen Mädchens )
* 1995 Isik Dogudan Yükselir ('Ex Oriente Lux') ( Das Licht steigt vom Osten auf ('Ex Oriente Lux') 
* 1996 Düs Bahçeleri ( dt. Gärten der Träume )
* 1997 Dügün ve Cenaze ( dt. Die Hochzeit und die Beerdigung )
* 1998 Adi Bende Sakli ( dt. Sein Name ist in mir verborgen )
* 2000 Deliveren ( dt. Verrückte Welt )
* 2002 Sarki Söylemek Lazim ( dt. Man muss singen )
* 2003 Yaz Bitmeden ( dt. Bevor der Sommer endet )
* 2005 Bahane ( dt. Ausrede )
* 2005 Bahane Remixes ( dt. Ausrede Remixes )
* 2005 Kardelen ( dt. Schneeglöckchen )
* 2008 Deniz Yildizi ( dt. Seestern )
* 2009 Yürüyorum Düs Bahçeleri'nde... ( dt. Ich laufe durch die Gärten der Träume...)