Handgeschriebene Bibel in Ankara wiederentdeckt
- Geschrieben von Portal Editor
Der Zufall stand Pate als jetzt eine etwa 1.500 Jahre alte, handgeschriebene Bibel im Ethnographischen Museum in Ankara auftauchte.
Auf die Herkunft der Bibel gibt es teilweise widersprüchliche oder ungenaue Angaben von offizieller Seite.
Nach Angaben des türkischen Ministers fürKultur und Tourismus, Ertugrul Günay, sei die Bibel vor etwa 10 Jahren bereits während eines Polizeieinsatzes gegen Schmuggler an der türkischen Rivierabeschlagnahmt worden. Dann habe sie bis zur Auffindung durch das Ethnographische Museum die Jahre über in der Asservatenkammer der Polizei gelegen.
Aramäisch war die Sprache Jesu
Bisherige Untersuchungen von Seiten offizieller Regierungsstellen sagen, das es sich um ein wichtiges frühchristliches Dokument handeln würde, das in aramäischer Schrift verfasst worden sei. Aramäisch war die Sprache Jesu. Wenn dem so ist, könnte es sich bei dem Werk um eines der ältesten je gefundenen christlichen Evangelien handeln. Spekulationen zu Folge könnte es sich um ein Exemplar des Evangeliums von Barnabas handeln, woraufhin auch die Islambehörden zur Untersuchung eingeschaltet wurden. Da es in einigen wesentlichen Punkten Abweichungen von der Bibel gibt, die wiederum Parallelen zum Koran des Islam aufweisen, halten islamische Gelehrte das Barnabas Evangelium für ein zentrales Dokument.
Andere Experten halten dies schlichtweg für eine Fälschung.
Zurzeit werden ausgiebige Untersuchungen durch Spezialisten vorgenommen, die auch für die Restauration zuständig sein werden. Bisherige Erkenntnisse besagen, das die Seiten aus Tierhaut bestehen und dadurch ein Großteil der Schrift noch gut lesbar ist. So vermutet und hofft man auch auf die umstrittenen Evangelien des Barnabas zu stoßen, die Klärung offener Fragen bedeuten könnten. Aus diesen Gründen haben offizielle Stellen des Vatikans und Papst Benedikt XVI darum gebeten, auch Vertreter des Vatikans an der Untersuchung zu beteiligen. Nach der Restaurierung der Bibel, deren Wert auf mehr als 17 Millionen € geschätzt wird, soll das Dokument der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Im Osten der Türkei leben auch heute noch etwa 10.000 syrisch-orthodoxe Christen in der Umgebung von Mardin, die über zahlreiche Klöster in ihren Gemeinden verfügen. Immer wieder hatte es Streit um die Rechtmäßigkeit der Eigentumsverhältnisse gegeben. Bekannt sind vor allem die Streitigkeiten um den Grundbesitz des Klosters Mor Gabriel. Noch heute sprechen viele der Syrisch-orthodoxen Christen den Dialekt der Aramäer.
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