Grünspecht im „klü-klü-klü“-Glück!
Als „Trommler“ zeichnet sich der Grünspecht im Vergleich zur heimischen Specht-Verwandtschaft eher durch leise Töne aus: Seine „Wirbel“ sind unspektakulär.
Dafür beeindruckt der Grünspecht die Zuhörer mit lautem Reviergesang, was einem hohen Lachen nicht unähnlich ist. Seine „klü-klü-klü-klü-klü“-Rufe sind jetzt zu hören, denn der Vogel des Jahres 2014 beginnt mit der Balz. „Für den Bau von Nisthöhlen bevorzugen Grünspechte knorrige alte Bäume“, erläutert Peer Cyriacks, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung. „Die findet der Vogel vor allem in Parks, alten Wohnsiedlungen und auf Streuobstwiesen.“
Früher Bestandteil dörflicher Landschaften, werden Streuobstwiesen heute immer seltener. Ihre Pflege ist aufwendig. Intensiv bewirtschaftete Obstplantagen sind ökonomischer und zeitsparender zu pflegen. Deshalb wurden viele Streuobstwiesen aufgegeben. Heute gehören diese Lebensräume zu den am stärksten bedrohten Biotopen in Deutschland. Auf Streuobstwiesen wachsen nicht nur Obstbäume. Insekten wie Wildbienen, Tagfalter und Schwebfliegen nutzen Kräuter, Gräser und Staudenpflanzen, die auf der traditionellen landwirtschaftlichen Kulturform wachsen. Die Vielfalt auf der kleinen Fläche wird deshalb zum Lebensraum für viele Tierarten.
Deutsche Wildtier Stiftung: Der Vogel des Jahres 2014 balzt auch gern in Streuobstwiesen
Der Grünsprecht ist Vogel des Jahres 2014. Von ihm gibt es rund 42 000 Brutpaare in Deutschland. Er ist häufiger Gast auf der Streuobstwiese in Wildtierland Gut Klepelshagen. Die Deutsche Wildtier Stiftung pflegt dort schon seit Jahren eine alte, etwa zwei Hektar große Streuobstwiese. Im Laufe der Zeit wurden 80 alte Obstsorten von der Stiftung gepflanzt und gepflegt. In Kooperation mit ALNATURA, einem Unternehmen der Biolebensmittelbranche, wurde eine weitere Streuobstwiese im Dorfbereich von Klepelshagen angelegt. Hier wachsen 49 regionaltypische, seltene Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschsorten. Schafe halten den Rasen kurz. Streuobstwiesen sind nicht nur wertvoller Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere. Auch der Mensch erfreut sich am Erhalt der bäuerlichen Kulturlandschaft.
Sie wollen mehr über Streuobstwiesen wissen? Dann besuchen Sie doch auf der Website der Deutschen Wildtier Stiftung.
Eva Goris
Pressesprecherin
Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
22113 Hamburg