Zum Forellen Essen nach Pogradec - köstlich und gut!
- Geschrieben von Portal Editor
Zur Erweiterung der Zielorte für Camper-Reisende, der Ausweitung der Camper-route.de und als Vorbereitung für weitere Artikel waren wir nach Pogradec gefahren, nicht zuletzt auch um die dortige Küche etwas genauer in Augenschein zu nehmen.
Zwar ist der Ohrid See aufgrund der noch exzellenten Wasserqualität ein Paradies für Fischliebhaber, die Zubereitung ist allerdings von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Also ging es am frühen Morgen vom Camping Rino in Struga zum Oberzentrum Pogradec in Albanien.
Allgemein ist Albanien als noch preiswertes und relativ unentdecktes Reiseland, insbesondere im Landesinneren gerade so etwas wie der Hype für viele Camperfreunde. Dies auch wohl aufgrund der Präsentation Albaniens als Partnerland während der CMT-Messe in Stuttgart. So gilt es neben Kultur und Antike natürlich auch, die albanische Küche zu entdecken. Zwar nicht grundlegend unterschiedlich zur mazedonischen Küche, denn auch in Albanien ist der Einfluss der Jahrhunderte langen osmanischen Herrschaft bis heute spürbar, was sich nicht allein in der Sprache zeigt.
So gibt es eine dem türkischen Cacık vergleichbare Yoghurtart, ähnlich auch dem griechischen Zaziki / Satsiki, allerdings eher milder abgeschmeckt ohne Oregano und / oder Thymian, der zu vielen Gerichten gereicht wird. Ein kleiner Schuss Olivenöl auf dem Yoghurt rundet den Geschmack etwas ab.
Dazu wurden gegrillte grüne Paprika als Gemüse-Beilage gereicht, ein bunter SAlat mit Gurke, Tomaten, Oliven, Zwiebeln und grünen Paprika, der mit mildem Ziegenkäse garniert war. Hier wird die Nähe zum uns bekannten griechischen Salat sehr deutlich.
Dazu das frisch mit Olivenöl und etwas Knoblauch geröstete Brot, hmmm - einfach köstlich.
Und als weiterer Höhepunkt - die für Mazedonien so bekannten Forellen, insbesondere die im Ohrid See vorkommende und in Fachkreisen Salmo letnica genannte Ohrid See Forelle, die es nur am Ohrid See gibt. Man hat zwar versucht die Forelle in anderen Gewässern Makedoniens anzusiedeln, allerdings ohne Erfolg. Laut der fishbase.org wird die Ohrid Forelle rund 60 Zentimeter lang, der silbrige Körper ist vor allem im oberen Teil von schwarzen Flecken gesäumt. Rote Punkte finden sich vor allem entlang der Seitenlinie. Das sehr schmackhafte Fleisch ist rosa.
Forelle - Salmo Letnica und Salmo Macedonicus
Die Ohridforelle ist ein sehr wohlschmeckender Speisefisch, was zu einer sehr starken Überfischung geführt hat. Die Forelle wird auf der Roten Liste der IUCN als gefährdet geführt. Im Jahr 2005 kam es in Makedonien zu einem Fangverbot und wird kaum mehr aus dem See gefischt, aber auf der albanischen Seite des Sees ist der Artenschutz noch nicht ausgeprägt: Der Fisch wurde rücksichtslos gejagt. Seit November 2013 wurde auch in Albanien jegliches kommerzielles Fischen im Ohrid See verboten. Um der einstigen Überfischung entgegen zu wirken wir in beiden Ländern die Ohrid Forelle gezüchtet. An Instituten in Ohrid und Struga wird die seltene Art durch Fischzucht „am leben gehalten“.
Im Gegensatz zur „Ohridforelle“ hat die Salmo Macedonicus keinen „allseits bekannten Ruf-Namen“. Schade eigentlich, ein Name wie „Makedonka“ würde sich gerade zu anbieten. Auch diese Forellenart ist nur in Makedonien zuhause, die endemisch im oberen Bereich des Vardar mit Ausnahme der Crna Reka in Makedonien vorkommt. Sie hat sich aber mittlerweile selbst verbreitet und ist z.B. auch im Treska Fluss und dem im Mittelteil befindenden Matka Stausee zu finden.
Die Salmo Macedonicus erreicht eine Länge von bis zu 40 Zentimetern. Auf den Flanken liegen, besonders im vorderen Bereich, zahlreiche große, augenartige dunkel-weinrote Flecken, deren Zentrum gelegentlich schwärzlich ist. Große Tiere mit über 30 Zentimetern Länge weisen drei vertikale schwarze Balken im hinteren Körperbereich auf, die bei Stress deutlich zu erkennen sind. Die Rückenflosse weist ein paar schwach weinrote Flecken auf. Bei Tieren aus dem Bereich der Doduna und Basnica sind die vorderen Flecken auf dem Körper schwarz. Man könnte schon sagen das sie der in Deutschland beheimateten Bachforelle ähnlich sieht.
Uns wurde zu den bereits genannten Gerichten heute die Salmo Macedonicus, serviert, die uns ebenfalls sehr mundete. Ein aus kulinarischer Sicht gelungener Ausflug über die Grenze.
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