Zurek-Suppe in einer Brotschüssel serviert - lecker!

Zurek-Suppe in einer Brotschüssel serviert - lecker!

Wir waren mit Freunden in Rewa unterwegs, als wir in einem Restaurant auf diese lokale Spezialität stießen, die wir vorab so nirgends wahrgenommen hatten: Zurek Suppe in der Brotschale.

Wer zukünftig seinen Gästen auf eine etwas ungewöhnliche Art eine Suppe servieren möchte, der möge jetzt weiterlesen und bei gegebenem Anlass den Suppenteller gegen eine Suppenschüssel aus Brot austauschen.

Ein Suppenteller aus Brot? Die Idee ist grundsätzlich nicht nur sehr dekorativ, sondern auch ziemlich praktisch: Denn der Deckel und Schüsselwandung (zumindest teilweise) dient als essbare Beilage. Denn wer es mag, kann die innere Teigschicht mitessen, die sich mit Suppe vollgesaugt hat. Und da der Brotlaib außen schön knusprig bleibt, kann man sich auch noch Brotstücke vom Rand abbrechen.

Roggenmischbrote als Schüssel für Zurek-Suppe

Traditionell verwendet man in Polen als essbare Suppenteller überwiegend kleine runde Roggenmischbrote, die entweder beim Bäcker frisch und knusprig gekauft oder besser selbst gebacken werden können. Roggenmischbrote weichen nicht so schnell durch, behalten auch nach dem Füllen mit heißer Flüssigkeit noch ihre Form und überzeugen mit ihrem kräftigen Aroma. Ob Borschtsch, Gulasch, Gemüseeintopf oder Käsesuppe – abgesehen von ganz feinen Brühen lässt sich beinahe jede Suppe wunderbar im Brotlaib servieren. Je deftiger, desto besser, so probieren wir die hier ebenfalls typische Zurek Suppe.

Zurek-Suppe schmeckt wesentlich besser, als es der Name vermuten lässt, denn übersetzt bedeutet Zurek eigentlich „vergorenes Roggenschrot“. Dieser Hauptzutat verdankt die polnische Zurek-Suppe, die besonders zu Ostern als eine landestypische Spezialität gilt, ihren Namen – und ihre säuerliche Note. Oft wird diese säuerliche Note mit Kefir oder Buttermilch noch verstärkt. Darüber hinaus gehören Kabanossi-Würstchen, Kartoffeln und Knoblauch in die würzige Spezialität.

Zubereitung der Zurek-Suppe – Gärung des Roggenschrot

b_450_450_16777215_00_images_leben_zurek-suppe-2.jpgEine gute Zurek-Suppe gehört geplant, denn allein der Gärungsprozess des Roggenschrotes dauert. Schon zwei bis drei Tage, bevor Sie die Suppe zubereiten wollen, muss das eigentliche Zurek, das Vergären des Roggenschrotes, vorbereitet werden. Füllen Sie das Roggenschrot dafür in ein Behältnis / Einmachglas zusammen mit etwa 400 Milliliter warmem Wasser. Als Verschluss dient ein Stück mit einer Stecknadel fein gelochtes Stück Backpapier. Stellen Sie das Behältnis ein bis zwei Tage an einen warmen Ort. Traditionell wird Zurek übrigens in einem Behälter aus Ton angesetzt.

Ist das Zurek fertig gegoren, geht es weiter an die Zugaben. Schälen und würfeln Sie Kartoffeln, Knoblauch und Zwiebel. Dann schneiden sie die Kabanossi Würsten in Scheiben und geben Sie sie gemeinsam mit dem Gemüse in einen Topf. Schwitzen Sie alles zusammen an. Mit der Brühe wird die aromatische Mischung im Topf abgelöscht, würzen Sie mit dem getrockneten Majoran und lassen Sie alles für weitere 20 Minuten köcheln. Nutzen Sie die Wartezeit, um zwei Eier hart zu kochen und schrecken Sie sie anschließend ab. Dann geht es ans Schälen und Halbieren der gekochten Eier.

Geben Sie das vergorene Roggenschrot zur Suppe und lassen Sie alles für etwas fünf Minuten weiterkochen. Ist die Mischung zu dickflüssig geraten, können Sie noch etwas Brühe nachgießen.

Nehmen Sie die jetzt fast fertige Zurek-Suppe vom Herd und rühren Sie nun je nach Geschmack die saure Sahne oder den Kefir unter. Schmecken Sie das Gericht dann mit Salz und Pfeffer ab.

Hier die Zutaten für 4 Personen:

  • 400 Milliliter Brühe
  • 200 Gramm polnische Kabanossi-Wurst
  • 100 Gramm festkochende Kartoffeln
  • 100 Gramm Roggenschrot
  • 100 Gramm saure Sahne / alternativ Kefir
  • 2 Eier
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 Zwiebel
  • 2 Esslöffel Pflanzenöl
  • 1 Teelöffel getrockneter Majoran
  • Salz
  • gemahlener Pfeffer
  • frisch gehackte Petersilie

Die essbare Brotschüssel selbst backen (für vier Suppenschüsseln):

b_450_450_16777215_00_images_leben_zurek-suppe-3.jpg500 Gramm Roggenvollkornmehl und 400 Gramm Weizenmehl in einer großen Schüssel vermischen und eine Mulde in die Mitte drücken. Zwei Würfel Hefe hineinbröseln und zwei Teelöffel Honig darüber gießen. Etwa 500 Milliliter Wasser erwärmen, davon etwa 200 Milliliter in die Schüssel geben und mit einem Holzlöffel von innen nach außen einrühren. Mit einem Tuch abdecken und diesen Vorteig 15 Minuten gehen lassen.

Nach Geschmack etwas Salz und die restlichen 300 Milliliter Wasser in die Schüssel geben und für fünf Minuten kräftig durchkneten. Hefeteig zu vier Kugeln (für 4 Personen!) formen, auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit einem Tuch abdecken und weitere 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Im vorgeheizten Backofen bei 200 Grad etwa 50 bis 60 Minuten backen. Beim Backen eine kleine Schale mit Wasser in den Ofen stellen. Der Wasserdampf lässt die Kruste schön knusprig werden.

Vor dem Servieren wird oben ein kleiner Deckel von den runden Broten abgeschnitten und das Innere behutsam ausgelöst. Entweder wird die weiche Füllung gitterförmig mit dem Messer eingeschnitten und dann per Hand entfernt oder man arbeitet sich mit einem Esslöffel vor. Hauptsache, es wird nicht zu viel Teig entfernt, sodass das Brot am Tisch nicht allzu schnell durchweicht. Bei selbst gebackenem Brot gilt: Vor dem Aushöhlen sollte es komplett auskühlen, da sonst die Kruste reißen kann.

Noch ein kleiner Tipp: Vor dem Servieren die Brotschüssel kurz in den Backofen, dann ist die Kruste wunderbar knusprig.

Jetzt die Zurek-Suppe auf die vier Brotschüsseln verteilen und jeweils ein halbes Ei mit dazugeben, dann mit Petersilie für etwas Farbe sorgen, fertig!

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