Skopje - Rundgang durch die Hauptstadt Mazedoniens
- Geschrieben von Portal Editor
Natürlich waren wir gespannt darauf, was unsere erste Tour nach Skopje so an Eindrücken vermitteln würde. Schon im Vorfeld hatte man uns darauf hingewiesen, dass es im Zentrum eine Vielzahl von Skulpturen und Monumenten geben würde, die sehr viel Geld verschlungen hätten, dass man besser für die regionale Infrastruktur hätte einsetzen sollen.
So zumindest die ersten Auskünfte. Die Zeit war reif, sich ein eigenes Urteil zu bilden. Wir hatten zudem ja unserem Fahrradfreak Piotr zugesagt, ihn mit dem Auto bis nach Skopje mit zu nehmen, da die Fahrt mit dem Rad entlang der viel befahrenen Hauptstraße einfach zu gefährlich war. Also ging es am frühen Vormittag los.
Ab Gostivar ist das Teilstück Autobahn bis Skopje fertig
Wir folgten der E-65 / A2 immer den Schildern nach in Richtung Skopje, zunächst durch grüne Tallandschaft, dann stieg die Straße kontinuierlich an, wo zwischen Slivovo und Gostivar das Gebirge zu überqueren war.
Ab Gostivar ist das Teilstück der Autobahn bis Skopje fertig, so das wir schnell an Tetovo vorbei in die Innenstadt von Skopje gelangten.
Wir hatten ein Hotelzimmer im Stadtzentrum gebucht, das wir zunächst einmal aufsuchen wollten, nachdem wir uns von Piotr verabschiedet hatten.
Auf dem Weg zum Hotel kamen wir durch den ersten Teil einer Fußgängerzone, nahe des Denkmals St. Clement von Ohrid. Unterwegs stießen wir auch auf das kleine Museumsgebäude, das hier zur Erinnerung an Mutter Theresa errichtet worden war. Mutter Teresa, die am 26. August 1910 in Üsküb, so der Name Skopjes während des Osmanischen Reichs geboren wurde, war eine Ordensschwester und Missionarin albanischer Herkunft, die auch die indische Staatsbürgerschaft besaß. Weltweit bekannt wurde sie durch ihre Dienste und ihre Unterstützung an Arme, Obdachlose, Kranke und Sterbende, für die sie 1979 den Friedensnobelpreis erhielt. In der katholischen Kirche wird Mutter Theresa als Selige verehrt. Mutter Theresa starb am 5. September 1997 in Kalkutta, Indien.
War der Vardar hier einst schiffbar gewesen
Nach dem Einchecken im Hotel und einem schnellen Snack waren wir dann zu einem ersten Rundgang durch die Landeshauptstadt Skopje bereit. Zunächst gingen wir am Ufer des Vardar Flusses entlang, überrascht waren wir von den zahlreichen großen Cafes und Restaurants, die auch entsprechend gut besucht waren. Uns fiel als erstes ein sich noch im Bau befindliches hölzernes Monument auf, das im Flusslauf erstellt wurde: ein Restaurant in Form eines mittelalterlichen Schiffes, wo uns zunächst der Bezug völlig fehlte. War der Vardar hier einst schiffbar gewesen?
Später sollten wir noch nach dem Römerviadukt suchen
Wenig später erreichten wir die erste der neu errichteten Brücken über den Vardar Fluss und schon hier wurde uns klar, was man uns hinsichtlich der Skulpturen und Monumente zu erklären versucht hatte: die Fußgängerbrücke war gespickt von "modernen" Figuren der Antike, die sicherlich alle einen Bezug zur Geschichte Mazedoniens haben, allerdings in so gehäufter Zahl auf dem Geländer der Brücke vertreten waren, dass man schon nach wenigen Metern kein Interesse mehr hatte, sich Namen und Daten anzulesen. Schade eigentlich. Hinzu kam die Vielzahl der übertrieben dimensionierten Leuchten, die eher an Disneyworld und seine Märchenschlösser erinnerten. Nun gut, der Blick nach links war dann schon eher wohltuend denn er gelangte zur wirklich sehenswerten alten Steinbrücke aus römischer Zeit, zu der noch ein gesonderter Bericht folgen wird. Später sollten wir noch nach dem Römerviadukt suchen, einer wirklich interessanten Architektur, zu der es leider kein einziges Hinweisschild gab.
Und alle paar Meter neue Skulpturen und Figuren
Auch die Gebäude, neo-klassizistisch, vielleicht auch ein Gemenge verschiedener Epochen vermittelte nicht den Eindruck wirklich sehenswerter Architektur, eher auch wieder im Stile Disneyland übertrieben monströs, hier wäre weniger mehr gewesen. Und alle paar Meter neue Skulpturen und Figuren, was sich auch auf der anderen Seite des Vardar nicht änderte. Im Zentrum dieses Arrangements gab es dann noch eine riesige Säule mit dem Standbild Alexander des Großen, die in weiteren Ornamentbildern verschiedene Schlachtensegmente nachzeichneten, das ganze gesäumt von Wasserspielen und mit Musik beschallt. Sicherlich begründet auf dem Gedanken, hier etwas ganz besonderes zu errichten, konnten wir den Berichterstattern in Ohrid wirklich nur noch Recht geben. Es fehlt im ganzen Land an Infrastruktur vor allem auch hinsichtlich der Müllentsorgung. Hier wären Investitionen dringend erforderlich, die sich nicht allein auf die Müllberge überall an den Straßenrändern auswirken sollte sondern vor allen Dingen in der Pädagogik, damit zumindest die nächste Generation sensibilisiert werden würde.
Flusslauf des Vardar vor Plastik- und sonstigem Müll überquillt
Wem nützen die tollsten Monumente in der Stadt, die super modern mit Straßencafes bestückt sicherlich zahlreiche Gäste anlocken, wenn gleichzeitig der Flusslauf des Vardar vor Plastik- und sonstigem Müll überquillt. Hier wäre sicherlich mit wenig finanziellem Aufwand leicht für Abhilfe zu sorgen.
Schade, das sich während unseres ersten Rundgangs die uns zugetragenen Geschichten der Prahlsucht einhergehend mit finanzieller Verschwendung für übertriebene Kultmonumente doch bestätigt hatte: ein Disneyland der Skulpturen!
Am kommenden Tag werden wir uns den uralten, osmanischen Basar anschauen, der hoffentlich nicht modern hergerichtet worden ist.
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