Weiter geht´s – zunächst nach Batumi in Georgien

Weiter geht´s – zunächst nach Batumi in Georgien

In Griechenland hatten wir uns erstmals getroffen und da es einige Arbeiten an ihrem wirklich speziellem „Campermobil“ zu richten gab, verlängerte sich der Zwischenaufenthalt von Philipp und Micha doch um einige Tage.

Kein Problem für die Beiden, hatten sie doch etwa 2 Jahre Reisezeit eingeplant,  Zeit sich näher kennen zu lernen, Ideen und Gedanken auszutauschen, das eine oder andere an gemeinsamen Exkursionen zu unternehmen  und vielleicht auch die eine oder andere Perspektive für die Zukunft zu entwickeln. Natürlich soll zunächst dem eigenen Reiseziel der Beiden weiter gefolgt werden, das immerhin noch weit entfernt vor ihnen liegt: die Mongolei!

Was also lag näher, als auch das Thema Reiseberichte anzusprechen, was den Beiden aber nur teilweise wichtig war: sie wollten eher Eindrücke und Erlebnisse für sich, weniger für die Allgemeinheit. Eine Zwischenlösung waren dann kurze Berichte per what´s up und einige Bilder dazu, die wir nun entsprechend weiter geben werden.  Durch die Türkei sollte es zunächst in Richtung Alanya gehen, wo die Winterzeit teilweise überbrückt werden sollte. Natürlich reichlich bestückt mit Zwischenzielen, die wir ihnen für unterwegs vermitteln konnten. So war denn auch das Zwischen- und Überwinterungsziel Alanya erreicht, wo  es dann einige Tage Ruhepause mit Exkursionen in die nähere Umgebung geben sollte. Natürlich hatten wir auch einigen Freunden vor Ort Bescheid gegeben, so dass es auch lokal zu Kontakten kam. Leider war unser häuslicher Stellplatz aufgrund eines Sturms seiner Zeit so schlecht passierbar, das der Aufenthalt dort nicht möglich war. Mittlerweile ist das Problem erledigt, der Platz als nutzbar.

Von Alanya ging es dann zunächst die Küste entlang bis Kizkalesi, dann weiter Richtung Kappadokien und Trabzon. Da es zahlreiche Artikel zur Türkei auf alaturka.info gibt, sollte erst die nächste Zwischenstation Batumi in Georgien wieder etwas ausführlicher mit Texten und Bildern von Philipp und Micha erläutert werden.

Zwischenziel ist Batumi in Georgien – noch winterlich kalt

Georgien ist, wie die Türkei, ein Staat an der Schnittstelle zwischen Europa und Asien. Die ehemalige Sowjetrepublik umfasst idyllische Bergdörfer im Kaukasus ebenso wie herrliche Strände am Schwarzen Meer. Berühmt sind das weitläufige Höhlenkloster Vardzia aus dem 12. Jh. und die alte Weinbauregion Kachetien. Die Hauptstadt Tiflis, touristisch auch erst teilweise entdeckt, zeigt eine vielfältige Architektur und eine Labyrinth artige Altstadt mit kopfsteingepflasterten Straßen.

Grenzort Batumi – die Nähe zur Türkei ist überall erkennbar

b_450_450_16777215_00_images_blog1_reiseberichte-langzeit_batumi-city.jpgBatumi ist, vergleichbar zu Trabzon, ebenfalls eine Hafenstadt am Schwarzen Meer. Als Hauptstadt der Provinz Adschariens liegt Batumi im südwestlichen Georgien und ist die zweitgrößte Stadt des Landes. Batumi ist bis heute ein Bistum der Georgischen Orthodoxen Kirche sowie ein bedeutender  Wissenschaftsstandort mit Hochschulen, Universität, Marinefakultät und landwirtschaftlichem Instituten.

Im Zeitalter des antiken Griechenland wurde Batumi als Kolonie siedelnder Kolonisten unter dem Namen Batis gegründet. Der Name leitet sich von den griechischen Worten bathis limin ab, was tiefer Hafen bedeutet. 1564 wurde die damals gurische Stadt vom Osmanischen Reich annektiert und nach dem Russisch-Osmanischen Krieg mit dem Berliner Vertrag 1878 an Russland angegliedert. 1901 organisierte Josef Stalin Streiks in Batumi. Nach dem Friedensvertrag von Brest-Litowsk wurde die Stadt 1918 im April zunächst Teil der Türkei, im Dezember dann für 19 Monate von Großbritannien besetzt. Nach dem Abschluss des Orientvertrages zwischen Sowjetrussland und der Türkei fiel Batumi am 18. März 1921 an Georgien und damit an die spätere Sowjetunion und wurde die Hauptstadt Adschariens.

Batumi - Bedeutender Hafen für Erdöl, Baumwolle und Mangan

b_450_450_16777215_00_images_blog1_reiseberichte-langzeit_batumi-city-1.jpgBereits in den 1870er Jahren war Batumi ein wichtiger Exporthafen für den Umschlag von Wolle, Baumwolle, Holz, Seidenkokons und Mangan. Seit 1883 ist die Stadt zudem ein bedeutender Umschlagplatz auch für Erdöl, nachdem sie Anschluss an die Bahnstrecke Poti–Baku erhielt. Die Georgische Eisenbahn und eine Pipeline transportieren Rohöl und Erdölprodukte aus dem aserbaidschanischen Baku am Kaspischen Meer bis nach Batumi.

Weit üb er die Landesgrenzen bekannt ist der 800 Meter lange palmengesäumte Primorski Boulevard am Strand des Schwarzen Meeres. Dort reihen sich Paläste und Spielbanken US-amerikanischer Hotelkonzerne aneinander. Das Staatsmuseum Adschariens zeigt Schätze aus der griechischen Antike, darunter eine kolchische Bronzekrone, Vasen und Schmuck aus Gold und Silber.

Im Norden der Stadt, am Grünen Kap, liegt der Botanische Garten Batumis. Er bietet auf 114 Hektar eine dendrologische Sammlung mit etwa 3.270 Baumarten. Die Terrassenanlage an der Steilküste bietet spektakuläre Ausblicke über die Bucht von Batumi.

Die spätrömische Festung Gonio – südlich von Batumi

Ein beliebtes Ausflugsziel ist Gonio, eine spätrömische Festung, etwa zehn Kilometer südlich von Batumi. Die Anlagen sind gut erhalten und die Mauern können bestiegen werden. Die Festung Gonio früher Apsaros, ist eine römische Festung am Strand des Schwarzen Meers, in der Nähe der Mündung des Flusses Tschorochi. Der älteste Hinweis auf die Festung stammt von Plinius dem Älteren und befindet sich in der Naturalis Historia aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. In den griechischen und römischen Quellen ist Gonio mit dem Namen Apsaros oder Apsaruntos bekannt; der heutige Name Gonio stammt aus dem 12. Jahrhundert.

b_450_450_16777215_00_images_blog1_reiseberichte-langzeit_batumi-city-2.jpgIm 2. Jahrhundert n. Chr. war Apsaros eine gut befestigte römische Stadt im georgischen Reich Kolchis. In der Stadt gab es auch ein Theater und ein Hippodrom. Der Grundriss der Festung ist ein Rechteck mit den Maßen 195 × 245 Meter, fast wie ein mitteleuropäisches Kastell. Jede Seite hat ein Eingangstor. Die Mauer ist mit 18 Türmen befestigt. Die Türme in den Ecken sind mächtiger als die Mauertürme. Die Festung Gonio wurde komplett aus Stein erbaut, ob es Vorläufer aus Holz gab ist archäologisch noch nicht erforscht. Später kam Gonio unter byzantinischem Einfluss. In der Nähe der Stadt gab es auch eine genuesische Handelsfaktorei. Leider gibt es keine Bilder von Apsaros, da die Anlage jetzt im Winter geschlossen war.

Im Jahr 1547 wurde Gonio von den Osmanen besetzt. Sie hielten die Stadt bis 1878. In diesem Jahr wurde Adscharien durch den San-Stephano-Vertrag ein Teil des russischen Reiches.

Im Juli 2007 wurde auf dem Freiheitsplatz im Zentrum der Altstadt von Batumi das Medea-Denkmal eingeweiht. Es erinnert an die berühmte griechische Sage vom Goldenen Vlies und symbolisiert zugleich Georgiens historischen Anspruch auf diesen Teil der Schwarzmeerküste.

Nächster Zielort der beiden reisenden Philipp und Micha auf dem Weg in die Mongolei ist Tiflis.

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