Basilika Zisterne am Sultan Ahmet Platz
- Geschrieben von Portal Editor
Dieser historische Platz erzählt seine Geschichte im Geräusch tropfenden Wassers, ein ebenfalls prächtiger Bau der Byzantiner am Platz Sultan Ahmet gegenüber der Hagia Sophia.
Natürlich brauchte auch das antike Istanbul oder Konstantinopel schon immer riesige Mengen an Wasser zur Versorgung der Stadt. So wurde in den Jahren 527 bis 565 während des Byzantinischen Reiches ein System von unterirdischen Zisternen gebaut. Die größte von ihnen ist die Basilika Zisterne, die von dem Eroberer Justinian I im Jahre 542 erbaut wurde.
Kaiser Konstantin und Kaiser Justinian
Ursprünglich soll die Zisterne von Kaiser Konstantin in Auftrag gegeben worden sein. Ihr Aussehen und ihre Größe verdankt die 138 Meter lange und 65 Meter breite unterirdische Zisterne jedoch Kaiser Justinian. Dieser ließ die Zisterne zwischen 532 und etwa 542 als Wasserspeicher für den Großen Palast anlegen. Zuvor befand sich an diesem Standort eine Basilika, daher wird die Zisterne auch cisterna basilica genannt. Sie hat ein Fassungsvermögen von ca. 80.000 Kubikmetern Wasser. Zwölf Reihen von 28, insgesamt also 336 jeweils acht Meter hohen Säulen mit überwiegend korinthischen Spolienkapitellen tragen das Gewölbe. Das Wasser, das in bester Qualität aus dem Belgrader Wald im Hochland nördlich von Istanbul über die Aquädukte des Hadrian und den Valens-Aquädukt kam, diente zur Versorgung des kaiserlichen Haushaltes. Die Anlage kann besichtigt werden. Im Wasser der Zisterne sind oftmals etliche, zum Teil sehr helle bis weiße Fische zu beobachten.
Längst mehr als ein Wasserspeicher
Zwei Säulen im nordwestlichen Teil der Zisterne stehen auf umgekehrten Medusenhäuptern, die offenbar von einem anderen Standort hierher transferiert wurden. Ihre ursprüngliche Herkunft ist unbekannt.
Der Stein stammt aus den Prokonesos-Steinbrüchen. Die Yerebatan-Zisterne ist heute eine beliebte Sehenswürdigkeit. Es werden Lichtspiele inszeniert, über Lautsprecher kommt klassische Musik.
Schnell wandelte sich ihr Name zu „Versunkener Palast“, weil die Vielzahl der aus dem Wasser ragenden Marmorsäulen mehr an einen Palast als an eine Zisterne erinnerten.
Diese riesige Zisterne belieferte auch den späteren Topkapi Palast und seine Gärten nach der Eroberung Istanbuls durch Fatih Sultan Mehmet im Jahre 1453 noch immer mit ausreichend Wasser.
Weinende Säulen in der Basilika Zisterne
Eine Besonderheit zeigt eine der tragenden 336 Säulen, denn sie zeigt einige Figuren, die aussehen, als ob sie weinen würden.
Man sagt noch heute, das waren die Tränen der Sklaven, die während des Baus der Zisterne ums Leben kamen.
So erzählen die Säulen noch heute ihre Geschichte.
Im hinteren Teil der Zisterne findet man als Fundament für die Marmorsäule zwei Medusenköpfe.
Warum einer der Medusen kopfüber und der andere quer aufgestellt ist, bleibt wohl für immer ein Rätsel.
Entnommen wurden Sie in jedem Fall einem antiken Gebäude des jungen römischen Zeitalters.
Die Basilika Zisterne wurde 1985 – 1988 gesäubert, renoviert und ein hölzerner Spazierweg zwischen den 336 Säulen von der Stadtverwaltung Istanbuls eingebaut.
Mittlerweile ist auch der hölzerne Steg längst wieder Vergangenheit.
Heute ist ein Metallgitterrahmen installiert, der auch den Blick hinunter ins Wasser erlaubt. Ein absolut lohnendes Ausflugsziel.
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