Die Wasserpfeife - kontinuierliche Verbreitung
- Geschrieben von Portal Editor
Genüsslich lehnt sich Ahmet zurück und bläst eine dicke Wolke weißen Rauchs in die Luft. Nach einem Schluck Tee und ein paar Sätzen mit dem Nachbarn wendet er sich wieder seiner Wasserpfeife zu.
Mit einer kleinen Zange schichtet er mehrere Stückchen Kohle auf dem hölzernen Pfeifenkopf neu auf. Da hinein steckt er ein großes Stück Tabak, das mit Alufolie abgedeckt ist. Dann nimmt Ahmet durch einen langen Schlauch, der in einem bauchigen Wassergefäß unter dem Pfeifenkopf endet, einen tiefen Zug und entlockt dem Gerät ein deutliches Gluckern. Er muss kräftig saugen, damit der Rauch seinen Weg durch das Wasser, den Schlauch und das kunstvolle Mundstück bis in die Lungen findet. "Schlucken, schlucken", rät Ahmet und tätschelt seinen Bauch, wo der angenehm kühle Rauch zunächst verschwindet.
Ahmet ist Profi im Umgang mit der "Nargile", wie die Wasserpfeife heißt. An allen Ecken und Enden werden in den größeren türkischen Städten immer neue Cafe's mit Wasserpfeifen aufgemacht. Auch in Alanya versucht man dies nun in der Großmarkthalle am neuen Freitagsmarkt. Mit einfachsten Mitteln wurde ein bisheriger kleiner Laden mit Milchprodukten umgebaut.
Die Nargile - Genuß für Jederman
Was z.B. in Fethiye's Altstadt mit lieb gestalteten Cafe's längst zu einer Touristen-Attraktion geworden ist, befindet sich hier noch in den ersten Anfängen. Aber sicher wird sich das bald ändern.
In den neuen Lokalen versammelt sich heute ein buntgemischtes Völkchen vom jungen Pärchen, das gemeinsam an einer Pfeife nuckelt, bis zur Großfamilie mit Kindern. Zu osmanischen Zeiten wurde die Wasserpfeife im 16. Jahrhundert aus Arabien eingeführt, meistens im Umkreis der Moschee benutzt. Nach dem Gebet zogen sich die Männer mit einer Nargile in die Arkaden der Medrese, der Koranschule, zurück, um stundenlang über Gott und die Welt zu philosophieren. Den feuchten und deshalb besonders lange glimmenden Tabak für die Pfeife zu präparieren - das war eine Kunst für sich. Und auch die Holzkohle so auf den Tabak zu schichten, dass die Pfeife gut brennt, erforderte Übung und Geschick.
Heute ist das alles viel einfacher. Der Kellner bringt dem Gast die fertig präparierte Pfeife und anschließend auch die glühenden Holzkohlestücke, mit denen der Tabak angezündet wird. Statt des starken Krauts, das früher in die Pfeifen gestopft wurde, sind heute leichte Aroma-Mischungen mit Apfel-, Bananen- oder auch Cappuccino-Geschmack gefragt. Dieser neue Tabak, der aus Ägypten importiert wird, ist auch einer der Hauptgründe, warum die Nargile wieder so populär geworden ist. In der Großmarkthalle bekommen Sie den Apfeltabak angeboten - garantiert nikotinfrei. Aber verhandeln Sie auf alle Fälle über den Preis, wenn Sie sich ein Pfeifchen gönnen.
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