Ordu - Bericht einer Bewohnerin
- Geschrieben von Portal Editor
Ordu befindet sich im Norden der Türkei, etwa 900 km von Istanbul und 600 km von Ankara entfernt, an der östlichenSchwarzmeerküste und gleichzeitig am Rande des Pontischen Gebirges.
Diese Lage verbunden mit dem milden Klima führen zu einer üppigen Vegetation, weshalb man hier auch gerne sagt: “Ordu, der Ort an dem sich Blau und Grün begegnen“ (Ordu, yeşil ve mavinin buluştuğu yer)!
Das Gebiet um Ordu soll schon früh besiedelt worden sein und war in der Antike unter dem Namen Cotyora bekannt. Die Stadt wurde im Laufe seiner Geschichte mehrmals zerstört und immer wieder neu aufgebaut. Das ursprüngliche Siedlungsgebiet hat sich von den Hängen des Boztepe immer weiter in das Talgebiet und an die Küste verlagert. Zwar haben die älteren Stadtteile ihre ursprüngliche Bedeutung dadurch verloren, konnten aber ihren Reiz mit den typischen traditionellen Holzhäusern erhalten. Das moderne Zentrum der Stadt liegt heute in einer Talsohle zwischen dem Boztepe Berg und dem Schwarzen Meer. Der Boztepe von dem aus man einen schönen Ausblick auf die Stadt hat liegt ca. 450 m über NN und ist ein beliebtes Ausflugsziel von Einheimischen wie auch von Besuchern.
Wirtschaftsfaktor Haselnuss - der Exportschlager
Ein großer Wirtschaftsfaktor in der Region ist der Haselnussanbau, daneben werden aber auch Obst und Gemüse und in höheren Lagen Getreide, Mais und Kartoffeln angebaut. Außerdem gibt es Fischerei und einige wenige Industriebetriebe mit allerdings überregionaler Bedeutung. Die Bevölkerung betreibt traditionell Haselnuss-Landwirtschaft, von dem der größte Teil ins Ausland exportiert wird. Aufgrund der bergigen Landschaft ist die Ernte eine sehr mühsame Arbeit. Hasel-Arten sind sommergrüne, laubabwerfende zumeist einstämmige Bäume oder Sträucher, die Wuchshöhen von 3 bis 15 Metern erreichen. Die Sträucher verzweigen meistens in eine Vielzahl von Ästen, ohne einen Hauptstamm auszubilden, die Stämme und Äste sind drehrund, was die Ernte äußerst arbeitsaufwendig macht.
Uferpromenade und Innenstadt soll touristisch attraktiv werden
Die Stadt Ordu, die sich eher modern gibt, mit seiner Innenstadt und der Uferpromenade, die zum flanieren einlädt, besitzt in der Umgebung auch viele typische Fischerdörfer und in höheren Lagen Almdörfer, die im Sommer durch zahlreiche Feste und sogar ein überregional bekanntes VW-Käfer Festival belebt werden.
Im Sommer laden die Strände zum Schwimmen ein, daneben kann man an Meer und Flüssen angeln, Rafting und Paragliding machen, außerdem kann man die diversen Almen wie Çambaşı, Keyfalan, Argın, Topçam um einige zu nennen, mit ihrer ursprünglichen Landschaft auf Wanderungen erkunden.
An Sehenswürdigkeiten gibt es neben den traditionellen Holzhäusern, auch einige Herrschaftshäuser und restaurierte Kirchen und Burgen in der Region. Die Yason Kirche soll der Sage nach eine Zwischenstation der Argonauten um Jason gewesen sein auf der Suche nach dem Goldenen Vlies. Auch viele Höhlen und Gräber, die sich in der Umgebung von Ordu finden und erst langsam archäologisch erkundet werden, deuten auf eine frühe Besiedlung dieser Gebiete hin.
Die einheimische Küche mit viel Gemüse, heimischen Gräsern und Kräutern, daneben diversen Fischgerichten darf man natürlich nicht vergessen.
Touristisch wenig entdeckt hat das Gebiet um Ordu, mit seiner noch weitgehend ursprünglichen Natur, sowohl landschaftlich, als auch kulturell einige Reize zu bieten.
Die Verbindung aus Bergen, Meer und Flüssen machen den individuellen Charme dieser Region aus.
Resmiye Sagsen (Dipl. Ing. Architektin)
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