Trabzon - Stadt der Kirchen und Klöster
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Die Hagia Sophia Kirche von Trabzon ist eine Klosterkirche und wurde zur Zeit Manuels, einer der wichtigsten Könige desTrabzon Kommenos Reiches (in den Jahren 1238-1263) erbaut.
Der Glockenturm, erbaut 1427, befindet sich am Westteil der Kirche. Die Reste einer Kapelle mit drei Abszissen müssen aus einer früheren Periode stammen. Der Bau wurde, als Trabzon vonSultan Mehmet dem Eroberer eingenommen wurde, zu einer Moschee umgewandelt. In den Jahren 1958-62 wurde die Hagia Sophia Kirche auf Vorschlag des Generaldirektorates für Stiftungen in Zusammenarbeit mit der Universität Edinburgh restauriert und im Jahre 1964 zur einem Museum umgewandelt.
Die Büyük Imaret und die Fatih Moschee
Die Moschee steht in einem Baukomplex in der Nähe der Zagnos-Brücke und wurde 1514 für die Mutter von YavuzSultan Selim, Ayse Gülahar Hatun, errichtet. Die aus der frühosmanischen Periode stammende Moschee gehört zu der Gruppe der 'Klostermoscheen'. Diese Kirche hat jedoch keinen Innenhof. Das Minarett an der Westseite ist klassisch osmanisch.
Die bekanntese Kirche Trabzons steht im Stadtviertel Ortahisar. Sie wurde im Auftrag von Hanmibalianos, dem Neffen Kaiser Konstantins (325-364) über den Fundamenten eines römischen Tempels errichtet.
Die "Komnenenkathedrale" war der Jungfrau Maria geweiht. In der halbkreisförmigen Apsis befand sich ein etwa einen Meter hohes Fresko, das das Haupt der Mutter Maria mit einem großen, goldenen Heiligenschein darstellte, weshalb man die Kirche manchmal auch "Goldhaupt"-Kirche nannte. 1461 wurde Trabzon dem osmanischen Reich zugeordnet. Die Osmanen wandelten die Kirche, die auch schon mit der Istanbuler Hagia Sophia verglichen wurde, in eine Moschee um.
St. Anna Kirche und Çarsi (Markt) Moschee
Die Moschee steht im Kemeralti-Marktviertel und ist die Größte der Stadt. Sie wurde im Auftrag des Trabzoner Gouverneurs Pascha Osman 1839 errichtet und weist eine hervorragende Steinbearbeitung von äußerster Sorgfalt auf.
Die dreischiffige Basilika (Baujahr unbekannt) steht an der Marasch-Straße in Trabzon und wurde laut Inschrift auf einem byzantinischen Relief über dem Haupttor in den Jahren 884-85 unter Kaiser Basileos I. restauriert.
Die Marien Kirche
Diese Kirche wurde " zu Nutz und Frommen" der Trabzonbesucher unter Sultan Abdülmecid 1869 - 1874 erbaut und steht noch heute den Gläubigen offen. Sie ist reich verziert und zeigt an der West- und Nordwand die Heiligen Andreas, Petrus und Eugenius.
Das Vasilion Kloster (Maçka)
Das Kloster liegt 14 km von Maçka entfernt in einem Nadelwald. Das genaue Baudatum ist unbekannt; es bewegt sich zwischen 270 und 317. 565 wurde der Bau unter Kaiser Justinian restauriert. Von jener Zeit an haben noch viele Restaurierungen verbunden mit einigen baulichen Veränderungen stattgefunden.
Nach dem 18. Jahrhundert hat das Kloster die religiöse, soziale und kulturelle Struktur des Gebiets stark beeinflußt. Auch soll das Sumela-Kloster einen Teil seiner Einnahmen aus dem Vasileon-Kloster als dem Reichsten im Gebiet bezogen haben. Die Fresken an der Nordmauer der dreischiffigen Klosterkirche zeigen Hölle und Paradies und das Jüngste Gericht. Sie sind noch sehr gut erhalten und ihre Farben leuchten in alter Frische.
Das Sumela Kloster (Marienkloster, Maçka)
Das Sumela Kloster wurde in 250 m Höhe in eine steile Felswand 17 km von der Kreisstad Maçka entfernt in eine steile Felswand eingehauen. Ein etwas schwieriger, im Zickzack verlaufender Pfad führt zu der Anlage hinauf. Oben wird man dafür mit einer umwerfenden Aussicht belohnt. Um die Gründung des Klosters ranken sich einige Legenden.
Barnabas und Sophrenios
Hier eine der Bekanntesten: Die beiden Mönche Barnabas und sein Neffe Sophrenios waren die Gründer. Sie hatten ein von St. Lucas gemaltes Bild der Mutter Maria bei sich, das Wunder bewirkte und wollten diesem Bild einen würdigen Rahmen verschaffen. Sie sammelten freiwillige Helfer um sich und machten sich auf die Suche nach einem geeigneten Platz, den sie in einer Höhle mit einer Wasserquelle an einem Berg in fanden. Hier hauten sie zunächst zwei Kammern in den Felsen (385), die nach dem Tod der beiden Mönche um 412 sowohl von den katholischen als auch von den griechisch-orthdoxen Christen als heilig betrachtet werden.
Nach der Trennung des Römischen Reiches in Ost- und Westrom wurde das Kloster nach der Eroberung vonTrabzon durch die Byzantiner unter dem byzantinischen Kaiser Justinian erweitert und erhielt von dem Imperator eine reiche Bibliothek geschenkt.
Am 26. Oktober 1461 wurde Trabzon unter Fatih Sultan Mehmet von den Osmanen erobert. Der Sultan ließ dabei, wie auch in Istanbul die christlichen Bauwerke von Trabzon sowie auch das Sumela-Kloster unberührt und vermachte manchen unter ihnen sogar noch Grundbesitz.
Yauvuz Sultan Selim erkrankte einmal auf einer Jagd in den Trabzoner Wäldern und ließ sich von den Sumela-Mönchen behandeln. Nach seiner Genesung zog er nach Istanbul zurück und erwies dem Kloster seinen Dank, indem er ihm vier riesige goldene Leuchter und Grundbesitz schenkte.
Im Auftrag von Sultan Ahmet II. wurden 1710, die Innenmauern des Klosters und die Fresken restauriert, SultanMahmut I. übernahm die Kosten für die Erneuerung der Fresken in den anderen Abteilungen. Im XIX. Jahrhundert lebten an die Hundert Mönche im Sumela-Kloster. Sultan Abdülhamid schenkte dem Kloster die 15 Dörfer in der Umgebung.
Das Sumela-Kloster ist einer der ältesten Sakralbauten in der Schwarzmeerregion und ganz sicher der am Schönsten gelegene. Die vielen An- und Ausbauten, Verzierungen und Veränderungen, die das Kloster im Verlauf seiner mehr hundert jährigen Geschichte sah, sprechen für sich. Das Kloster besteht aus zwei großen Abteilungen. In der ersten befindet sich als Hauptheiligtum die Höhle der Mönche Barnabas und Sophrenios mit drei Quellen. Vier Kapellen wurden hinzugefügt.
Das Hauptheiligtum ist außen und innen mit Fresken verziert, die biblische Figuren und Szenen darstellen. In die zweite Abteilung führt von der Eingangstür aus eine Treppe mit 96 Stufen hinab. Die Abteilung besteht aus vier Stockwerken. Hier lagen 72 Mönchszellen, Klausur- und Selbstkasteiungszellen, Sanitärräume, Krankenzimmer und die Bibliothek. Heute ist die Anlage größtenteils zerstört. Alljährlich am 14. August findet ein Gedenkgottesdienst statt.
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