Die Bevölkerung der Türkei - buntes Völkergemisch

Die Bevölkerung der Türkei

Würde, Noblesse, Rechtschaffenheit, enorme körperliche Ausdauer und Mutkennzeichnen das Wesen der Türken.

Sie sind relativ zurückhaltend und nicht so geschwätzig wie einige ihrer Nachbarn.

Auch die typisch südländische Unbeständigkeit ist ihnen fremd; sie gleichen vielmehr dem Geist in der Flasche, der sich lange ruhig verhält, bevor er gelegentlich vulkanartig ausbricht...

Wer sind die Türken?

An dieser strittigen Frage rätseln die Historiker immer noch herum. Wie konnte es einer kleinen Zahl türkischer Eindringlinge aus den Steppen Zentralasiens (zwischen dem Kaspischen Meer und der Mongolei) gelingen, Anatolien nach relativ kurzer Zeit ihren türkischen Stempel aufzudrücken, anstatt in dem bereits bestehenden Völkergemisch unterzugehen – und das ohne Blutbad oder Massendeportation der einheimischen Bevölkerung? Die vortürkischen Bewohner Anatoliens waren ein buntes Völkergemisch: Hethiter, Phryger, Lyder, Kelten, Juden, Griechen, Römer, Armenier, Kurden und Mongolen. Schon wenige türkische Einwanderer genügten, um eine griechisch oder armenisch sprechende christliche Bevölkerung in türkisch sprechende Muslime zu verwandeln, die von da an als Türken galten. „Ne mutlu Türküm diyene“ („Glücklich preise sich, wer Türke ist“) – ein großes Wort Atatürks, das man noch immer überall in der Türkei als Schriftzug auf Fahnen oder an Berghängen lesen kann. „Biz bize benzeriz“ („Wir gleichen einander“), ein weiterer Ausspruch Atatürks, der den Nationalstolz der Türken wecken sollte.

Die türkische Perspektive

Aus türkischer Sicht ist das ursprüngliche türkische Mutterland vom Kaspischen Meer bis zur Mongolei die Wiege der Zivilisation so wird es auch heute noch an vielen Schulen im Geschichtsunterricht gelehrt. Eine Völkergruppe zog von hier aus um 7000 v.Chr. ostwärts und begründete die chinesische Zivilisation, eine andere nach Indien, und wieder andere (die Kelten) brachen nach Nordeuropa auf, nach Süden in den Nahen Osten und hinüber nach Nordafrika. Folglich betrachten manche Türken die griechische und römische Kultur als Nachfolger früherer türkischer Kulturen, die von Phrygern, Lydern und Hethitern gegründet wurden.

Die Persönlichkeit

Der türkische Charakter ist von extremen Gegensätzen geprägt. Die Türken sind fleißig, betrachten Hetze und Aufregung aber als sinnlos; ernst, aber anhänglich, gleichen sie ihrem beliebten Volkshelden Nasreddin Hoca. Sie respektieren die Autorität des Staates, bestehen aber auf Demokratie.Sie sind kontaktfreudig, nett und gastfreundlich. Obgleich viele arm sind, ist Geld nicht alles für sie. An erster Stelle stehen Vertrauen und Ehre. Diebstahl gilt als das beschämenste aller Verbrechen und ist auf dem Lande äußerst selten. Nichts wird mehr verachtet als der Verlust der Selbstkontrolle; es zahlt sich also kaum aus, einem Türken gegenüber die Fassung zu verlieren. Aufrichtigkeit in Männerfreundschaften kommt ? gefördert durch den Militärdienst, größte Bedeutung zu. Die allgemeine Wehrpflicht von 18 Monaten gilt als wichtige und extrem strenge Schulungsmaßnahme, in der Analphabeten lesen und schreiben lernen und handwerklich angeleitet werden. Türkische Offiziere, die meist aus der Mittelschicht stammen, betrachten sich als Elite und soziales Gewissen der Nation; alle Reformbewegungen in der Türkei sind ausschließlich in der Vergangenheit reguliert worden. Die Türkei strebt nun den EU-Beitritt an. Diese wichtigen Schritte wurden durch die neue Regierung bereits auf den Weg gebracht.

Das Menschenmosaik

Viele ethnische und religiöse Minderheiten leben in diesen Städten, bekleiden hohe Ämter in der Staats - oder Privatwirtschaft und sind Teile des für kleinasien typischen und reichen bunten Menschenmosaiks. Künstler, Schauspieler, Journalisten, Dichter und Schriftsteller hocken in ihren Stammkneipen. Die Jugendlichen treffen sich in den Kaffeehäusern und suchen Alternativen für die Zukunft des Landes oder konsumieren die Früchte derModerne. Die Intellektuellen haben ihre revolutionären Ideen der sechziger Jahre auf die klassische Frage: "Was wäre, wenn?" reduziert, die sie nun ausgiebig bei Wein und Bier diskutieren.

Die türkischen Intellektuellen, Männer wie Frauen, haben mit ihresgleichen in aller Welt viel gemeinsam. Sie sind zugänglich, talentiert, viel gereist, sprechen mindestens eine Fremdsprache, sind immer bereit, über ihre Ansichten zu diskutieren. Sie können anregende und fröhliche Partner auf Ihre Reise sein.
Allerdings sollten Sie wissen, dass sie tief im Herzen gemeinsame Werte mit allen türkischen Menschen teilen, wenn es um Familienzusammenhalt, Loyalität dem Land und der Gesellschaft gegenüber, Gastfreundschaft, Fairness und Achtung vor Traditionen geht.

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