Metro Izmir - antike Fundstücke in Çankaya
- Geschrieben von Portal Editor
Wer immer wieder einmal durch Izmir gefahren ist, hat sicherlich die Verschlechterung der Verkehrsbedingungen in der wachsenden Ägäis-Metropole bemerkt, hat sich doch seit Anfang der 1980er Jahre der Individualverkehr auf İzmirs Straßen und mit ihm die Luftverschmutzung stetig zugenommen.
Das städtische Bussystem war alleine nicht mehr in der Lage, die Mobilität der Stadt ausreichend sicherzustellen.
Lange schon gab es die Idee und Planungen einer U-Bahn, die Bauarbeiten der İzmir Metro begannen am 18. Mai 1995 auf zunächst nur einer Linie und auch auf den Stadtkern begrenzt. Diese ist 20 km lang und hat 17 Stationen. Die Fahrt auf der Strecke, die unterirdisch, auf einem Viadukt und in einem Tal Einschnitt verläuft, dauert heute etwa 25 Minuten. So beginnt die Metrolinie südwestlich des Zentrums von İzmir an der Station Hatay und verläuft zunächst unterhalb des Boulevards İnönü Caddesi in nordöstlicher Richtung durch die Innenstadt Konak. In Basmane verlässt die Metro den Tunnel und fährt oberirdisch weiter bis Bölge. Der Linienverlauf passiert Halkpınar – einen der Bahnhöfe İzmirs, an dem eine Umsteigemöglichkeit zum S-Bahn-System İzban besteht – sowie die Station Stadyum am Sportstadion. In Bornova verläuft die Metro unterirdisch vorbei an der Ege-Universität bis Evka. Weitere Stationen folgen kontinuierlich.
Beim Anlegen und Ausbau der U-Bahn Routen wurden Prioritäten dahingehend gesetzt, dass das Busnetz an den am höchsten frequentierten Busrouten und Straßen der Stadt durch den Bau von schienengebundenen Schnellverkehrslinien ersetzt bzw. ergänzt werden soll, da die Metro eindeutig höhere Transportkapazität haben.
Von besonderer Bedeutung waren hier einige Tunnelteilabschnittem, wie auch der Ümmühan-Zwillingstunnel, der die Stationen Konak, Çankaya und Basmane verbindet. Eine besondere Herausforderung stellte bei diesem Bauabschnitt das Grundwasser dar, das bereits in 1,5 m Tiefe auftritt, da die Tunnel und Stationen unter dem Meeresspiegel liegen. Da sich auf diesem Streckenabschnitt antike Gebäude (Agora) und bis zu acht stöckige Gebäude sowie eine enge Kurve mit einem Radius von 250 m befinden, wurde dieser Tunnelabschnitt mit der besonderen EPBM-Tunnelbaumethode erstellt. Am 25. August 1997 begannen die Bohrarbeiten mit Tunnelbohrmaschine von Basmane Richtung Konak.
Izmir, das antike Smyrna, galt während der Römerzeit neben Efesus als Metropole von immensem Einfluss. Wer einmal in der Agora gewesen ist, wird diesen Eindruck nur bestätigen können, so mächtig sind die noch erhaltenen Gebäude des ehemaligen Stadtzentrums. Und noch immer funktionieren einige der damals angelegten Kanäle zur Ver- und Entsorgung der Stadt einwandfrei.
Kein Wunder also, wenn es während der Bauarbeiten immer wieder zu zeitlichen Unterbrechungen kam, um Fundstücke der Antike zu bergen. Einige dieser Fundstücke werden heute an der U-Bahn Station Çankaya ausgestellt.
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