Manavgat ohne Wasserfall - aber mit viel Wasser!

Manavgat ohne Wasserfall - aber mit viel Wasser!

Wir waren unterwegs zu einem Freund in Manavgat / Oymapinar als uns bei Durchfahren der Ortschaft der hohe Wasserstand des Manavgat Flusses auffiel, denn die Wiesen and Uferbefestigungen links- und rechtsseitig des Flusses waren komplett überflutet.

Natürlich gab es in den letzten Tagen Unmengen an Regenwasser; da der Fluss allerdings zweimal gestaut wird, konnte das nicht Ursache sein. Weiter in Richtung Oymapinar gelangen wir dann auch zum Manavgat Selale, den doch bei so vielen Touristen bekannten Wasserfall von Manavgat.

Anstelle des Wasserfalls gab es jedoch nur einen riesigen strömenden See, der die gesamte Anlage mit allen Restaurants, den Piknikplätzen ja selbst den Parkplatz komplett überflutet hatte. Mehrfach schon hatten wir Hochwasser zu Zeiten der Schneeschmelze am Fluss beobachtet, aber so extrem hatten wir die Überflutung noch nicht erlebt. Viel Arbeit kommt nach dem Absinken des Wasserstandes auf die Betreiber zu.

Felder und Wiesen Land unter - soweit das Auge reicht

b_450_450_16777215_00_images_turkey_turkish_riviera_side_manavgat_hochwasser.jpgWir setzen unsere Fahrt fort und überqueren die Brücke an der Abzweigung Richtung Ibradi wo wir den Nebenfluss des Manavgat überqueren müssen.

Auch hier steht das Wasser fast auf Fahrbahnniveau. Die Torbögen der alten römischen Brücke im Hintergrund ragen auch nur noch wenig über dem Wasserspiegel heraus. Sollte es doch soviel Regenwasser gegeben haben?

Die Felder und Apfelsinenplantagen rechts der Strasse sind komplett überflutet, gleiches gilt auch für etliche Wohnhäuser und Restaurants am Weg. Schon beängstigend und erschreckend wenn man sich an die selbst erlebten Hochwasser und die dann daraus folgenden Konsequenzen der Nässe und Reinigung des Häuser überdenkt.
Einmal bei unseren Bekannten angekommen werden Erklärungsversuche auf unsere Fragen hin unternommen: Der Druck der oberen Talsperre ist derartig groß, das so schnell wie möglich Wasser aus dem unteren Stausee entsorgt werden musste. Da man wohl den Wasserstand des unteren Stausees nicht schon über einen längeren Zeitraum abgesenkt hatte, musste nun in kurzer Zeit eine riesige Wassermenge den Fluss hinunter abgeleitet werden um dann den Staussee oben absenken zu können.

Erscheint logisch und auch richtig durchdacht. Natürlich möchte man so wenig Wasser wie möglich ungenutzt dem Fluss zur Ableitung ins Meer übergeben, aber der Preis, der dafür von den dortigen Anwohnern und Bauern gezahlt werden muss, ist verdammt hoch.

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