Silifke - Ura - Canbazlı
Ura oder das einstige Olba liegt 4 km östlich von Uzuncaburç bei Silifke. Hier sind außer der Nekropole vor allem ein gut erhaltener Aquädukt und ein Nymphäum zu sehen.
Berühmt und geradezu legendär ist Olba als mächtiger Priesterstaat geworden. Die Priesterdynastie der Teukriden herrschte über mehrere Jahrhunderte. LautStrabon (14, 5,10) lag Olba in dem bergigen Land oberhalb von Kyinda und Soloi. Hier wurde in vorgriechischer Zeit der Wettergott Tarku verehrt, an dessen Stelle Zeus Olbios trat. Nach Tarku nannte sich das Priestergeschlecht der Teukriden, das im benachbarten Ort Olba residierte und im 3. und 2. Jh. v. Chr. weite Teile Kilikiens beherrschte. Das berühmte Zeus-Heiligtum wurde von Aias, dem Sohn des Teukros begründet. Dessen Priester waren Herrscher der Trachaeiotis, bis der Tyrann Zenophanes die Herrschaft erlangte, und nach ihm seine Tochter Aba. Sie unterstützte Antonius und Kleopatra und wurde deshalb von Augustus gestürzt, aber die Herrschaft blieb in ihrem Geschlecht. Das Zeus-Heiligtum selbst lag außerhalb, etwa 5km westlich der Stadt. Der Ort dieses Heiligtums hieß früher Diokaesarea und wird heute Uzuncaburç genannt. Ausgrabungen lassen vermuten, dass Diokaesarea zunächst nur das olbische Heiligtum beherbergte und nach und nach um die Kultstätte eine Siedlung entstand.
Canbazli
Canbazli, ein Dorf, das in hellenistischer, römischer und byzantinischer Zeit besiedelt war. Der Ort liegt an einer in römischer Zeit gepflasterten Straße, die aus Korykos kommt. Die bei Canbazli zahlreich verstreuten Ruinen weisen darauf hin, dass sich hier eine bedeutende Siedlung mit zwei bis drei Zentren entwickelt hatte. Noch heute sind neben Felsengräbern und Sarkophagen sechs Mausoleen oder Tempelgräber erkennbar.
- Detlef Heinzel