Goethe Institut auf Erkundung in Karaman und Mut
Während unserer Besuche bei den Gouverneuren von Karaman und Mut zur Vorbereitung der XC Paragliding Ereignis Veranstaltungen wurden wir mehrfach auch hinsichtlich der Weiterentwicklung von kulturellen Austauschprogrammen mit europäischen Ländern dieser aufstrebenden Provinzen angesprochen.
Wir hatten daraufhin diese Nachfragen an den Leiter des Goethe Instituts Izmir, Herrn Roland Schmidt, weitergetragen und ausführlich über diese Thematik gesprochen, woraufhin sich Herr Schmidt spontan bereit erklärte, sich zu einer Tagesreise nach Karaman und Mut zu begeben. Trotz überfüllter Terminkalender konnten wir einen gemeinsamen Termin finden, der zwar strapaziös aber durchführbar war.
Am frühen Dienstagmorgen kam Herr Schmidt mit dem Überlandbus von Izmir in Konya an, wo wir ihn mit dem Konferenzbus des Gouverneurs von Karaman abholten. Von hier ging es direkt zum Sitz des Gouverneurs Süleyman Karaman, der uns pünktlich um 10.00 Uhr zu einem ersten Treffen mit Tee und einigen Süßigkeiten erwartete. Nach dem Austausch der üblichen Begrüßungsfloskeln ging es schnell zur Sache, wobei Herr Schmidt zunächst über die Arbeit und Funktion des Goethe Instituts berichtete, auf die Vertretungen in vielen Ländern der Erde hinwies und auch mit Zahlen von Besuchern der verschiedenen Programme aufwarten konnte. Von besonderer Bedeutung für das Institut sei hierbei auch die Vermittlung der deutschen Sprache, was auf das besondere Interesse des Gouverneurs und seiner anwesenden Assistenten stieß. So kam das Gespräch schnell auf das Projekt „Almanca Yollarda“ (wir haben ausführlich hierzu berichtet) zu sprechen, das gerade in der Vorbereitung der diesjährigen Tour steckt. Vielleicht ist auch ein Abstecher nach Karaman als ein erster Schritt in Richtung kulturellem Austausch möglich.
Großes Interesse besteht auch hinsichtlich eines Austausches von Studenten der hiesigen Universität im Bereich Master, die gerne zu Aufenthalten nach Deutschlandmöchten. Auch Partnerschaften zu Schulen würden angestrebt, erklärte der Gouverneur Süleyman Karaman in aller Ausführlichkeit. Besonders wichtig für Karaman sei auch der Ausbau eines sanften Tourismus, der noch absolut in den Kinderschuhen steckte und mit dem Projekt Paragliding Ereignis im Jahr 2010 zum ersten Mal einen spürbaren Anschub erhalten hatte. Hierzu gehöre auch ein Projekt, das zur Zeit in der Planungsphase steckt und sicherlich auf großes Interesse der Naturfreunde stoßen wird,… die Einrichtung eines Observatoriums zur Vogelbeobachtung. Auch ein weiteres Projekt wurde vom Assistenten des Gouverneurs vorgestellt, das einen besonderen Aspekt aus der Vergangenheit aufgreift und die enge Verbindung zu Deutschlanddeutlich macht: „Hölzerner Koffer“. Mit der Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland taten sich auch fürKaraman plötzlich große Probleme auf, denn allein von hier zogen etwa 30.000 Einwohner nach Deutschland um. Da diese Thematik auch von deutscher Seite gerade an einigen Projekten arbeitet, lässt sich auch hier sicherlich Einiges bewegen.
Wir machten uns gleich daraufhin auf den Weg nach Mut, nicht ohne einen Zwischenstopp in Alahan einzulegen. Sichtlich begeistert war Herr Schmidt von der Anlage der Kirchen und Klöster der zum Christentum bekehrten römischen Erbauer dieser monumentalen Gebäudekomplexe.
Nur wenig später waren wir bereits in Mut, wo wir direkt zum dortigen Kaymakam Mustafa Sahin fuhren. Auch hier gab es eine herzliche Begrüßung und nach gleichem Vorgespräch wurden auch die Ideen des Kaymakams zum Ausbau auf kultureller Ebene angesprochen. Hier gäbe es noch einen fast unendlichen Spielraum für offene Begegnung zwischen den Kulturen. Großes Interesse bekundete der Kaymakam Mustafa Sahin auch hinsichtlich neuer Energiekonzepte, die in Richtung alternativer Energieerschließung gehen sollten. Dies besonders auf der Grundlage der natürlichen Umgebung Muts mit riesigen landwirtschaftlichen Flächen für Obst und Gemüseanbau, hier sei insbesondere die Zwetschge, die Olive und weitere Obstsorten zu nennen. Im Verlaufe des Gesprächs konnten wir uns selbst von der Qualität der Zwetschgen überzeugen. Auch verschiedene Käsesorten lies der Kaymakam herbeischaffen, die fast gänzlich aufgegessen wurden.
Da Herr Schmidt bereits um 23.00 wieder im Flugzeug nach Istanbul sitzen musste, beendeten wir unsere Gesprächsrunde, die sehr viel neue Möglichkeiten und Perspektiven eröffnet hatte. Sicherlich wird es schon in Kürze ein weiteres Zusammentreffen geben.